Wenn man Angst vor seinem Teller hat

Triggerwarnung: Essstörung

 

Spricht man von einer Essstörung, so denken die meisten von uns an hilflose Menschen, die entweder mager und untergewichtig sind oder mollig und übergewichtig. Doch eine Essstörung hat kaum etwas mit dem eigenen Gewicht zu tun. Stattdessen haben die Betroffenen eine ungesunde Beziehung zum Essen aufgebaut. Tatsächlich handelt es sich um eine psychische Krankheit, welche in verschiedenen Formen und Stärkegraden vorkommen kann und lebensgefährlich ist. 

Betroffene sprechen von einer inneren Stimme, die sie im Essen einen Feind sehen lässt und Angst auslöst. Oft wird zu spät gemerkt, dass man unter einer Essstörung leidet, dabei hat diese psychische Krankheit die zweithöchste Sterberate weltweit. 10.200 Personen sterben jährlich an den Symptomen, während sich bei 26 Prozent der Erkrankten der mentale Zustand so stark verschlechtert, dass sie ihrem Leben selbst ein Ende setzen. Die am häufigsten auftretenden Arten sind Bulimie, Anorexie und Binge-Eating.

Leidet jemand unter Anorexie bzw. Magersucht, so fürchtet er das Zunehmen, denn seine Figur hat einen enormen Einfluss auf das Selbstwertgefühl. Dementsprechend schränkt er sich beim Essen ein, indem er Kalorien zählt, wenig isst, übermäßig Sport treibt oder in Extremfällen „purgt“. Als Purging wird das Auslösen eines Brechreizes bezeichnet, wobei die betroffene Person sich den Finger in den Hals steckt.

„Das Purging zieht verheerende Gesundheitsschäden mit sich, aufgrund der aufsteigenden Magensäure. Die Zähne werden kariös, der Zahnschmelz wird angegriffen und die Speiseröhre kann verätzt werden“,

Frau Haidar, Biologielehrerin am Gymnasium Horn

Erkrankt man hingegen an Bulimie, so spürt man ein ständiges Verlangen nach Essen. Kommt man dem nach, werden dadurch jedoch Schuldgefühle ausgelöst. Die Kontrolle über das eigene Essverhalten geht verloren. Auch diese Erkrankten sorgen sich wie Magersüchtige sehr um ihr Aussehen, daher greifen sie nach den Mahlzeiten sofort zum Purging. Es wird zu einer Sucht, weshalb diese Krankheit auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet wird.

Binge-Eating hingegen zeichnet sich durch exzessive und unkontrollierte Essattacken aus. Im Gegensatz zur Bulimie versuchen Betroffene jedoch nicht, dem Zunehmen entgegenzuwirken. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung essen Erkrankte ohne Genuss, da ihre Attacken oft von negativen Gefühlen begleitet werden. „Sie hören erst auf zu Essen, wenn sie sich unangenehm voll fühlen“, schreibt die Bundeszentrale dazu. Diese Krankheit führt oft zu Übergewicht, was Gelenkschäden, Haltungsschäden, ein schwächeres Immunsystem wie auch Organschäden verursachen kann.

Fällt einem in seinem Umfeld jemand auf, der eine gestörte Beziehung zum Essen hat, so sollte man laut Frau Haidar folgendes tun: „Sich nicht scheuen, die Person anzusprechen. Lieber es riskieren und Verantwortung übernehmen, als wegzuschauen.“ Sätze wie „Iss doch mehr!“ oder „Komm wir essen zusammen!“ sollten dabei vermieden werden. „Es ist lieb gemeint, doch es setzt einen nur noch mehr unter Stress“, teilte uns eine anonyme Quelle mit, die selbst mit einer Essstörung zu kämpfen hat. „Was ich mir von den Personen gewünscht hätte, ist eine Umarmung, Trost und dass sie mir signalisieren, dass sie für mich da sind“, betonte sie.

Sobald bei einem Symptome auftreten, sollte man sich Hilfe suchen, ob bei Vertrauenspersonen, Kinderärzten oder Therapeuten. Es existieren auch darauf spezialisierte Kliniken. Aus ihrer Erfahrung berichtete unsere Quelle jedoch, dass diese einen Patienten oft erst dann aufnehmen, wenn man sich in Lebensgefahr befinde. „Es wird nach dem BMI ein Gewicht festgelegt, unter welches man kommen muss. Erreicht man dieses, so muss man es über vier Wochen halten und nicht zunehmen, denn sonst geht der Klinikplatz verloren. Man wird sozusagen weiter in Richtung Essstörung geschubst”, erzählte sie uns.

Die Auslöser von Essstörungen können belastende Erlebnisse wie Mobbing sein. Doch sie variieren von Fall zu Fall. Jeder kann von einer Essstörung betroffen sein. Gerade bei Jugendlichen besteht eine große Gefahr aufgrund der vielen Veränderungen in der Pubertät. Was vor allem fehlt, ist Aufklärung und Sensibilisierung. Das würde den Betroffenen, aber auch den Mitschülern und Eltern am meisten helfen.

 

Quellen

 

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:

Psych2go:

Persononen:

  • Kristin Haidar, Biologie Lehrerin
  • Anonyme, betroffene Person

Bundesministerium für Gesundheit:

 

Wie sieht es mit den Handys aus?

Mittlerweile sollte jedem klar sein: Die Ziffer zu den Handys in unserer Schulordnung ist veraltet. Es gibt wenige Lehrer, die Handys überhaupt noch einsammeln. Es sind nämlich mit der Zeit zu viele Schülerinnen und Schüler geworden, die regelmäßig ihre Handys unerlaubt nutzen. Sei es nur, um auf Untis zu gucken. Nun ist eine neue Handyverordnung in Planung. Doch, wie kam es genau dazu? Darf man jetzt bald sein Handy einfach benutzen?

 

In der Gesamtkonferenz vom 12.10.2022 stellte Thomas Roth, Lehrer für Darstellendes Spiel, Kunst, Sport und Werken, einen Antrag auf Änderung der Schulordnung. Seiner Meinung nach sollte “Die nicht sichtbare Aufbewahrung und die Stummschaltung” fallengelassen werden. Somit könne jeder Schüler, wann immer er will, in der Pause frei sein Handy benutzen. Der Antrag wurde gestellt, um den Lehrern daran zu erinnern, dass die Schulordnung ernst genommen werden sollte. Herr Roth ist eigentlich nicht für die freie Handynutzung, ist jedoch nicht damit zufrieden, dass die meisten Lehrer die Handys nicht einsammeln. In seinem Antrag formulierte er “Wir stehen auch auf verlorenem Posten, wenn sogar Eltern unsere Hygienebemühungen unterlaufen, indem sie während des Schultages Nachrichten […] senden.” und “ich lege eine Diskussion und Abstimmung dazu dringend nahe, weil wir uns momentan in jedem Fall sehr angreifbar machen: wir verlieren das Katz- und Mausspiel offenen Auges […], machen uns also lächerlich; wir verhindern nicht den Mißbrauch, obwohl dies auf unseren Fahnen steht”.

 

“Das Kollegium läßt diese Verstöße gegen die Schulordnung weitestgehend einfach geschehen. Das macht […] unsere Schulordnung zur bloßen Kann-Bestimmung.“

Thomas Roth in seinem Antrag

 

Arbeitsgruppe wird gegründet

Der Antrag wurde von der Gesamtkonferenz mit sechs Stimmen dafür, 50 dagegen und neun Enthaltungen abgelehnt, wodurch er nicht weiter in die Schulkonferenz kommen konnte, wo endgültig darüber abgestimmt werden würde. Eine Diskussion zu dem Thema fand auf der Schulkonferenz jedoch trotzdem statt. Um mehr Meinungen von Eltern, Lehrern und Schülern zu hören, beauftragte die Schulkonferenz eine Arbeitsgruppe, welche eine Umfrage und aus den Ergebnissen davon möglicherweise einen Antrag an die Gesamt- und Schulkonferenz stellen sollte.

In der ersten Sitzung dieser Arbeitsgruppe, welche, nach einiger Zeit, am 22.02.2023 stattfand, besprachen die Teilnehmenden, wie die Umfrage gestaltet werden sollte. Die Mitglieder der Schülervertretung erstellten zunächst die Umfrage, welche kurze Zeit später für alle Lehrer, Schüler und Eltern etwa eine Woche lang verfügbar war.

Schließlich stellten alle drei Statusgruppen (Eltern, Schüler, Lehrer) ihre Ergebnisse auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe vor, welche am 21.03.2023 stattfand. Diese Sitzung wurde leider nicht sehr zahlreich besucht, es waren insgesamt sechs Personen anwesend. Hierbei wurde der Antrag an die Gesamtkonferenz formuliert, welcher für die Schulkonferenz noch weiter ausgeführt werden sollte. Wenn dieser durchgesetzt würde, dürfte jeder Schüler ab der achten Klasse in jeder unterrichtsfreien Zeit und an jedem Ort auf dem Schulgelände sein Handy, auch für private Zwecke, nutzen. Natürlich dürften weiterhin keine Fotos und Videoaufnahmen gemacht werden. Auch alle anderen gesetzlichen Maßnahmen gelten. Außerdem würden klare Absprachen getroffen werden. Das betrifft beispielsweise einen Handyführerschein, welcher im Fach Digitale Medien vernommen werden könnte. Auch die Erstellung eines Leitbilds für den Umgang mit mobilen Endgeräten und noch vieles mehr stand im Antrag als Vorschlag. Am gleichen Tag wurde der Antrag an die Vorsitzenden der Gesamtkonferenz, Stephan Leupold und Christina Westphal-Akhzarati verschickt, welche diesen aufgrund einiger Fehler und der anscheinend bereits verstrichenen Frist nicht annehmen konnten. Am gleichen Tag noch fand ein Telefongespräch statt, in dem Stefanie Clasen (Schulelternsprecherin), Levin Meyer (Schülervertreter) und Tatjana Preuschoff (Schulleitung) den Antrag formal anpassten und, so schien es ihnen, noch fristgerecht verschickten.

Der Antrag muss warten

Der Antrag als solcher konnte nicht auf die Tagesordnung aufgenommen werden. Dafür war die Frist, laut der Geschäftsordnung der Gesamtkonferenz, bereits verstrichen. Es konnte jedoch ein weiterer Tagesordnungspunkt ergänzt werden, worin über die Handy-Thematik diskutiert wurde. Auf der Gesamtkonferenz, welche am 12.04.2023 stattfand, war sich die Lehrerschaft größtenteils einig: die Handyordnung ist zwar veraltet, doch so, wie der Antrag im Moment im Raum steht, wollen sie dem nicht zustimmen. Es braucht mehr Zeit für Diskussionen zwischen allen Statusgruppen.

Der Antrag wird also nicht an die Schulkonferenz gestellt, anstatt dessen wird unter dem Tagesordnungspunkt “Aussprache und weitere Planung einer möglichen Änderung der Anlage 1 der Schulordnung” darüber diskutiert, wie es weitergehen soll.

Wie geht es weiter?

Abschließend kann man sagen, dass sich bald wahrscheinlich etwas ändern wird. Doch, das braucht noch ein wenig Zeit. Eine neue Handyverordnung ist nichts, was man in zwei Wochen mal kurz erschaffen kann. Die Schülerschaft muss mindestens bis zur nächsten Schulkonferenz warten, bis sich vielleicht etwas ändern wird. In diesem Schuljahr wird das also wahrscheinlich nichts.

 

Update vom 29.04.

Die Schulkonferenz, welche am Mittwoch, den 26.04.2023 tagte beschloss, dass eine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe einberufen wird. Dabei wird weiter über das Thema diskutiert und besprochen, wie das Thema in Zukunft angegangen wird. Das Treffen wird öffentlich stattfinden am 31.05.2023. Zeit und Ort wird rechtzeitig auf itslearning im Kurs „Schülerschaft Gymnasium Horn“ verschickt. Auch ein Link zu einer Videokonferenz wird jeder Schüler erhalten.

 

Eine Wahl, viele Köpfe

Seit Wochen hängen Wahlplakate an Straßenlaternen und Wänden und die Bürgerschaftswahlen am 14. Mai rücken näher. Während die Parteien fleißig Wahlkampf betreiben, stellt sich uns Schülern und Schülerinnen die Frage, welche Partei wir unterstützen wollen.

 

Wer bis dahin 16 Jahre alt ist, kann sogar selbst Kreuze auf Wahlzettel setzen. Jeder sollte mitfiebern, denn Entscheidungen, die im Senat getroffen werden, betreffen uns alle. Jedoch sind Wahlprogramme oft lang, das der Grünen umfasst sogar 249 Seiten, und wenn sie nicht lang sind, dann sind sie zumindest kompliziert geschrieben. Im schlimmsten Fall sind sie beides und, um die erste Seite des Wahlprogramms der SPD zu zitieren: „Nicht jeder und jede hat die Zeit 150 Seiten […] zu lesen.“ Die Ziele lassen sich viel kürzer vorstellen.

Die SPD tritt mit dem amtierenden Bürgermeister Andreas Bovenschulte (57) unter dem Motto „Stark für Bremen“ an. Er ist seit vier Jahren im Amt und führte Bremen durch Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie. Was die wenigsten über ihn wissen ist, dass er vor seiner politischen Karriere Bandleader werden wollte und heute noch begeistert Gitarre spielt. Mit ihm als Spitzenkandidaten möchte die Partei die Innenstadt attraktiv erscheinen lassen, unter anderem durch die Eröffnung eines Stadtmusikanten-Literaturhauses. Außerdem streben sie danach, Bremen bis 2038 klimaneutral werden zu lassen. Ein Ziel, das sie mit mehreren Parteien teilen. Auch die Häfen sollen für 500 Millionen Euro ausgebaut werden. Warum man sie wählen sollte, teilten sie unserer Schülerzeitung trotz Anfrage nicht mit. Die SPD kann sich eine erneute Koalition mit den Linken und den Grünen vorstellen.

Laut Umfrage gleichauf mit der SPD liegt die CDU mit ihrem Tandem, das sich aus Frank Imhoff (55) und Wiebke Winter (27) zusammensetzt. Herr Imhoff ist Bürgerschaftspräsident, während Frau Winter als Landesvorsitzende die Junge Union führt, die CDU-Gemeinschaft für junge Menschen.

„Das Wahlprogramm der CDU Bremen ist modern, vernetzt und neu. Wir setzen einen klaren Fokus auf Bildung, denn die Bildungspolitik in Bremen muss endlich besser werden.“

Wiebke Winter zur Schülerzeitung

Dementsprechend wollen sie Ziffernoten ab der 3. Klasse einführen und sogenannten „Glücksunterricht“, bei welchem es sich um eine Lebenskunde handelt, die den Umgang mit Emotionen und Ängsten lehren soll. Auch unsere Schule kommt in ihrem Wahlprogramm vor, die CDU will zum Beispiel das AbiBac am Leben halten. Davon abgesehen sind beide Spitzenkandidaten bekannt, sich für das Klima einzusetzen: Herr Imhoff ist ausgebildeter Landschaftspfleger, während Frau Winter eine Mitgründerin der Klimaunion ist, eine Organisation, die sich für den Klimaschutz engagiert. Klimatechnisch möchte die CDU eine Wasserstoffinfrastruktur etablieren. Den Bürgermeister würde Frank Imhoff stellen. Seine Tandempartnerin würde dabei an seiner Seite die Ideen der Generation Z vertreten.

Die Grünen sind bei ihrer Spitzenkandidatin Maike Schäfer (51) geblieben, Bremens amtierende Umweltsenatorin, welche die Umgestaltung des Innenstadtverkehrs in den letzten vier Jahren mitverantwortet. Das Motto ihres Wahlprogramms lautet: „Zukunft möglich machen“, wobei ihr Schwerpunktthema unsere Gesellschaft ist und überraschenderweise nicht der Umweltschutz. „Unser Fokus liegt bei den Bedürfnissen des Menschen und der Gesellschaft“, erklärte uns ein Parteimitglied. Dementsprechend wollen sie in Bremen neue Wohnräume schaffen sowie ein Landesamt für Migration eröffnen. Klimatechnisch setzen auch die Grünen auf die Etablierung einer Wasserstoffinfrastruktur und den Ausbau des Hafens. Maike Schäfer ist außerdem für ihren Feminismus bekannt.

Den jüngsten Bürgermeisterkandidaten stellt bei der kommenden Wahl die FDP mit Thore Schäck (38). Bei diesem Spitzenkandidaten handelt es sich um einen Start-Up-Unternehmer, der vorher SPD-Mitglied war. Ein Funfact über ihn ist, dass er eine Zeit lang der Personalleiter des Modeunternehmens „About you“ war. Mit ihm und dem Leitsatz „So machen wir Bremen wieder zum Aufsteiger“ will die FDP die Bremer Wirtschaft stärken und die Häfen durch Digitalisierung modernisieren. Zudem wollen sie für die weitere Nutzung des Passagierflughafens und für den Autoverkehr einstehen. Besonders wichtig ist Ihnen ein klimafreundliches Bremen bis 2038 ohne die Schuldenbremse zu lockern. Wie auch alle anderen Parteien setzt die FDP auf die Etablierung einer Wasserstoffinfrastruktur. Die Partei gab unserer Schülerzeitung keinen Kommentar ab.

 

Die Linken werden bei den Wahlen von Kristina Vogt (57) angeführt. Sie ist die amtierende Wirtschaftssenatorin. Beim Gespräch mit unserer Schülerzeitung äußerte sie:

„Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht und denken, dass wir gut geeignet sind, um erneut zu regieren.“

Sie bezieht sich dabei auf Beschlüsse wie die Einführung der Bremer Freikarte für Jugendliche. Unter dem Motto „Das schaffen wir mit links!“ will die aus der DDR hervorgegangene Partei die Armutsschere in unserer Gesellschaft verkleinern. Wie die Grünen setzen sie bei ihrem Wahlprogramm auf menschliche Bedürfnisse. Daher wollen sie eine Höchstgrenze für Mieten einführen, damit das Wohnen in Bremen vereinfacht wird. Außerdem möchten sich die Linken für ein Null-Euro-Ticket für Bus und Bahn stark machen und dementsprechend die Schuldenbremse in unserem Bundesland abschaffen.

Als letzte in den Bürgerschaften vertretene Partei treten die Bürger in Wut mit Pied Leitreiter (58) an, der bis 2015 AFD-Mitglied war. Dieser Politiker verlor 2019 sein Bürgerschaftsmandat und sitzt seitdem im Beirat Horn-Lehe. Mit ihm an der Spitze setzen sie bei der diesjährigen Wahl den Fokus auf die Sicherheits- und Verkehrspolitik. Während des Wahlkampfes sollen sie mit der konservativen Partei aus Hessen „Bündnis Deutschland“ fusionieren, die sich zwischen der CDU und der AfD einordnet. Die Kernforderung ihres Wahlprogramms ist die schnelle Abschiebung von kriminellen Ausländern und ein Verbot der Wiedereinreise auf Lebenszeit.

Die AfD ist nicht zur Wahl der Bremischen Bürgerschaft zugelassen. Das hat der Landeswahlausschuss entschieden, da ihre aufgestellten Listen aufgrund eines internen Streits ungültig waren.

Das war unser Überblick über alle Parteien, die derzeit in der Bürgerschaft vertreten sind. Außerdem treten noch zehn kleinere Parteien an.

 

Hier geht es zu den Wahlprogrammen der hier vorgestellten Parteien:

SPD: https://spd-land-bremen.de/x/SPD-Zukunftsprogramm-2023/html5.html#/1

CDU: https://www.cdu-bremen.de/sites/default/files/2023-03/REGIERUNGSPROGRAMM%20CDU%20BREMEN%202023.pdf

Bündnis 90/Die Grünen: https://gruene-bremen.de/wp-content/uploads/sites/64/2023/03/2023_Zukunft_moeglich_machen_gruenes-Wahlprogramm.pdf

AfD (tritt nicht an): https://www.afd-bremen.de/programmatik/wahlprogramm-2023

Die Linken: https://www.dielinke-bremen.de/fileadmin/2022/Landesverband/2023/Wahlen_2023/230217_LNK_Langfassung_Wahlprogramm__1_.pdf

FDP: https://www.fdp-bremen.de/wp-content/uploads/2023/03/FDP-Bremen-Wahlprogramm-2023.pdf

Bürger in Wut: http://biw-bremen.de/programm

Wahl-O-Mat für die Bürgerschaftswahl endlich online

Seit dem 17. April ist der Wahl-O-Mat online und kann dazu genutzt werden, herauszufinden, welche der an der Bürgerschaftswahl teilnehmenden Parteien am besten zu einem passt. 

Mit 38 Thesen, bei denen man “Stimme zu”, “Stimme nicht zu”, “neutral” oder “These überspringen” anklicken kann probiert der Wahl-O-Mat seit mehr als 20 Jahren einem zu helfen bei der Entscheidung, welche Partei man bei der kommenden Wahl wählen sollte, beziehungsweise welche Partei die eigenen Interessen am meisten vertritt.

Nach der soeben beschriebenen ersten Runde dieser Befragung kann man bei der zweiten Runde die vorher gegebenen Antworten gewichten. Themen, die einem besonders am Herzen liegen, kann man dann beispielsweise doppelt zählen lassen.

In der nächsten und damit auch letzten Runde kann man dann auswählen, welche Parteien für einen überhaupt infrage kommen. Nur die ausgewählten Parteien werden beim Ergebnis überhaupt angezeigt. Das ist zum Beispiel gut für Menschen, die keine Kleinparteien wählen wollen.

Als letztes bekommt man das Ergebnis angezeigt. Dabei werden alle ausgewählten Parteien nach Prozent der Zustimmung geordnet angezeigt. Man hat auf dieser Seite die Möglichkeit, die eigenen Standpunkte erneut zu ändern. Außerdem kann man sich detaillierte Vergleiche anschauen und die Standpunkte zu den einzelnen Themen durchlesen.

Den Wahl-O-Mat gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren. Er ging an den Start bei der Bundestagswahl 2002. Seitdem wurden bereits über 60 Versionen davon für Bundestags-, Europa- und Landtagswahlen bereitgestellt. Nach und nach kamen neue Funktionen hinzu und die Designs wurden verändert. Jedes Jahr wird der Wahl-O-Mat von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zusammen- und bereitgestellt.

Den Wahl-O-Mat findet ihr auf https://wahl-o-mat.de/

 

Wie wird eine neue Schulleitung bestimmt?

In den letzten Jahren wurden am Gymnasium Horn mehrere Schulleitungswechsel vollzogen. Seit dem 01.11.2022 ist Frau Preuschoff nun offiziell die neue Schulleiterin des Gymnasiums Horn. Doch wie wird eigentlich ein neuer Schulleiter bestimmt?

 

Bis 2019 war am Gymnasium Horn noch Frau Kelm die Schulleiterin. Danach war kurzzeitig Herr Frizi kommissarisch eingestellt, dann wieder Frau Preuschoff. Am 01.11.2022 wurde diese offiziell in das Amt der Schulleitung berufen. Aktuell ist am Gymnasium Horn wieder eine Stelle frei, nämlich die des stellvertretenden Schulleiters. Doch wie wird jetzt eine Person für diesen Job bestimmt?

Das Verfahren hierzu startete mit einer Stellenausschreibung. Diese war bremenweit und legt bereits fest, welche Anforderungen an die Bewerber gestellt werden. Die Bewerbungen auf die Stelle gehen dann an die Senatorin für Kinder und Bildung. Vorerst wird eine Dienstbeurteilung vom nächsten Vorgesetzten geschrieben. Hier werden die Kandidaten in verschiedenen Bereichen beurteilt, unter anderem, wie sie sich in die Schulentwicklung eingebracht haben. Es wird eine Schlussbewertung formuliert, in welcher eine abschließende Empfehlung ausgesprochen wird.

Qualifizierte Bewerber werden nun zu einem Gespräch geladen, wo es zuerst darum geht, warum der Bewerber die Stelle haben möchte. Es folgt eine schriftliche Aufgabe, für die man eine Viertelstunde Zeit bekommt. Dann stellen die Bewerber ihre Antwort vor. Weiter geht es mit einigen Fragen, am Ende bewertet ein Gremium das Gespräch. Dieses besteht, wenn es um die stellvertretende Schulleitung geht, aus dem Schulaufsichtsbeamten, der Schulleitung und zwei Vertretern der Schulkonferenz, welche alle stimmberechtigt sind. Des Weiteren der Personalrat, die Frauenbeauftragte und der Schwerbehindertenbeauftragte, welche beratend teilnehmen. Würde ein neuer Schulleiter gesucht, säßen dort noch ein Vertreter vom Zentralelternbeirat und ein weiterer Schulleiter als stimmberechtigte Mitglieder.

Die Findungskommission spricht hiernach eine Empfehlung aus. Dabei werden die Teile des Findungsverfahrens wie folgt gewichtet. Zuerst wird geschaut, welches Statusamt die Bewerber bereits inne haben. Wer also bereits stellvertretende Schulleitung war, hat einen absoluten Vorteil. Danach ist die Dienstbeurteilung ausschlaggebend. Zuletzt wird noch das Findungsgespräch herangezogen.

Die Empfehlung der Findungskommission wird nun in der Senatorischen Behörde geprüft. Zugrunde liegt das Protokoll des Findungsausschusses und eine Begründung für den Entschluss. Dann müssen verschiedene Personen, bis hin zum Staatsrat, ihre Zustimmung geben. Jetzt geht der Beschluss nochmal zurück an die Entscheidungsgremien, wie zum Beispiel den Personalrat. Nach diesem langen Verfahren wird nach einiger Zeit schlussendlich ein Kandidat für das zu besetzende Amt berufen.

„Es geht uns darum, dass junge Menschen ein gewisses Grundverständnis für das Thema bekommen“

Seit kurzem gibt es eine neue AG an unserer Schule. Die Queerdenker-AG setzt sich dafür ein, dass es weniger Feindlichkeit gegen Menschen aus der LGBTQAI+ Community gibt. Dazu erzählen und Lilli, Silvio und Mieke, wie es zu der AG kam und was sie für konkrete Ziele haben.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die Queerdenker AG zu gründen?

Das ist tatsächlich ganz lustig. Wir haben uns auf dem Weg zu Rewe unterhalten, weil uns davor ein paar Kinder diverse Beleidigungen hinterher geschrien haben. Dadurch sind wir auf die Idee gekommen, dass man ja eigentlich mal was dagegen unternehmen könnte, da vor allem schon die kleineren Kinder eine Abneigung gegen solche Themen entwickeln. Und dann meinten wir, dass es echt schade ist, dass unsere Schule sowas noch gar nicht hat. Daraufhin haben wir uns immer weiter reingesteigert und meinten, lass uns doch einfach mal so was gründen. Uns ist auch selber schon öfter aufgefallen, dass es zum einen allgemein wenig Aufklärung darüber in der Schule gibt und dass dann erst so ab der 9. Klasse überhaupt über das Thema wirklich gesprochen wird und dann halt nur im Bio-Buch ein kleiner Absatz ist, wenn es um das Thema HIV geht. Das ist ja schon ziemlich schade, weil eben auch einige Schüler/innen in unserer Schule selber queer sind und das Verständnis dafür auch viel früher da sein kann.

Was ist euer Ziel? Was wollt ihr damit erreichen?

Wir wollen vor allem dafür sorgen, dass die jüngeren Jahrgänge ein gewisses Grundverständnis bekommen. Bei den älteren Jahrgängen kann man da wahrscheinlich einfach weniger erreichen. Dafür ist es halt ein bisschen zu spät, noch diejenigen zu erreichen, die diese homophobe Meinung noch durchsetzen.

Unser Plakat wurde zum Beispiel am zweiten Tag, an dem es hing heruntergerissen und auch zerrissen. Dadurch sieht man ja auch, bei einigen bringt das jetzt auch nichts mehr die Meinung irgendwie ändern zu wollen. Unser Ziel ist es, dass die Schüler ein Verständnis dafür entwickeln und es auch zu normalisieren.

Zum anderen wollen wir auch eine Anlaufstelle bilden, wo man über alles Mögliche reden und sich austauschen kann. Das Angebot gilt auch nicht nur für queere Menschen, sondern für alle, solange sich sich respektvoll gegenüber anderen verhalten.

Habt ihr schon Ideen, wie man eure Ziele umsetzen kann? 

Wir wollen jetzt als erstes kleinere Infoplakate an verschiedenen Stellen in der Schule aufhängen. Außerdem wollen wir noch mit einigen Lehrern darüber sprechen, wie das Thema LGBTQIA+ besser in den Unterricht integriert werden kann. Speziell im Biologieunterricht im Zusammenhang mit Sexualkunde, wo man über die Möglichkeiten, die es da so gibt, sprechen kann. Wir gucken auch, wo die meisten queeren Schüler Probleme sehen.

Wie lange hat es gedauert, bis aus der Idee eine AG geworden ist?

Das ging tatsächlich alles richtig schnell. Wir haben direkt angefangen zu planen, nachdem wir die grobe Idee hatten. Wir haben ein Grundprinzip aufgestellt und das bei der Oberstufenleitung vorgestellt. Danach wurde ein persönliches Treffen ausgemacht, wo wir dann über unsere Ziele gesprochen haben und dann wurde das alles genehmigt. Uns wurde dann noch ein Ansprechpartner zugeteilt und wir haben einen Raum bekommen. Es ging alles ziemlich schnell und die Schule war auch sehr offen dafür.

Wann trefft ihr euch?

Wir treffen uns Dienstags in der neunten Stunde und Freitags in der sechsten Stunde. Freitags machen wir eher offene Treffen und Dienstags ist organisatorischer, also da gestalten wir die Infoplakate.

Ihr hattet auch am Tag der offenen Tür einen Stand. Wie waren denn die Reaktionen von Schülern und Eltern?

Dazu muss man sagen, dass einige Eltern nicht den Unterschied von der “queer”- und der “quer”-Schreibweise bemerkt haben, weswegen wir ein paar seltsame Blicke zugeworfen bekommen haben. Sie dachten wahrscheinlich, wir wären Corona-Leugner.

Es sind tatsächlich viele Kinder zögerlich zu uns gekommen, ein paar haben sich getraut, offen zu sprechen. Also es gab schon Interesse. Es sind auch überraschend viele Lehrer zu uns gekommen und haben Fragen gestellt.

Vielen Dank für das Interview.

 

 

Was steckt eigentlich hinter ChatGPT?

Der im November 2022 von OpenAI veröffentlichte Chatbot ChatGPT erreicht immer mehr Popularität, womit er im Januar 2023 schon die 100 Millionen Nutzer Marke geknackt hat.

OpenAI – wer steckt dahinter?

Die zentralen Geldgeber des Unternehmens sind Microsoft und Elon Musk, welche das Unternehmen des Gründers Sam Altman hauptsächlich finanzierten.

Nun erstmal eine Erklärung: Wie funktioniert der Chatbot und was kann er überhaupt?

ChatGPT ist ein Chatbot, der auf der GPT-3-Technologie (Generative Pre-trained Transformer) basiert. Diese Technologie bringt den Chatbot dazu, menschliche Konversationen zu verstehen und natürlich zu antworten. Er ist in der Lage, auf komplexe Fragen und Anfragen intelligent zu antworten.

Als Schüler fragen wir uns nun natürlich, welche Auswirkungen der neue Chatbot auf unseren Schulalltag haben wird.

In einem Gespräch mit Herrn Wolpmann, Lehrer am Gymnasium Horn, erzählte uns dieser, dass ChatGPT in seinen Unterrichtsfächern keinen Einfluss auf den Unterricht haben würde, bis auf teils qualitative Erklärungen in den Fächern Physik und Biologie.

Seine Hausaufgaben würde Herr Wolpmann ebenfalls nicht abändern, da man länger bräuchte die Aufgabe korrekt einzutippen als sie tatsächlich zu erledigen.

Allerdings würde Herr Wolpmann es begrüßen, wenn dieser Chatbot im Fach Digitale Medien, welches seit diesem Schuljahr am Gymnasium Horn unterrichtet wird, behandelt werden würde.

ChatGPT auf Probe

Der Bayerische Rundfunk ließ den Chatbot einen Versuch am Bayerischen Abitur, bei welchem er überraschenderweise ziemlich schlecht abschnitt. So erhielt er in den Fächern Informatik und Deutsch eine 5, in Mathe eine 4- und in Geschichte eine 3.

Das Hauptproblem scheint hier bei dem Unverständnis der Aufgaben und der darauffolgenden falschen oder unkonkreten Lösung zu liegen.

Allerdings müsse man auch berücksichtigen, dass die Software nicht auf die Prüfungen zugeschnitten sei und somit zum Beispiel den Text “Sternenpflücker” des österreichischen Schriftstellers Christoph Ransmayr nicht interpretieren konnte, da dies anscheinend nicht als Quelle bereit stand.

 

Jugend Debattiert Regionalwettbewerb

Am 23.02.2023 fand am Alten Gymnasium der Regionalwettbewerb von Jugend Debattiert statt. Dabei wurden einige Debatten zu verschiedensten Themen geführt.

Bereits seit 21 Jahren gibt es den Wettbewerb “Jugend Debattiert”, welcher an verschiedensten Schulen in ganz Deutschland jährlich durchgeführt wird. Er ist dafür gedacht, die Demokratie für junge Menschen zu stärken. Unter dem Motto “Demokratie sucht Mitstreiter:innen” werden seit den 21 Jahren Debatten mit einer Länge von 24 Minuten geführt. Dabei werden die Positionen, mit denen man debattiert, ausgelost. Man vertritt in einer solchen Debatte also nicht unbedingt seine eigene Meinung.

Beginnen tut eine Debatte mit einer zwei Minuten langen Rede von jeder Person. Die Pro I Position stellt dabei die Maßnahme vor. Um das am Beispiel der Finaldebatte  (“Sollen Privathaushalte zum Katastrophenschutz verpflichtet werden?”) festzumachen begann die Debatte mit Till Grupe vom Gymnasium Horn, der seine Rede mit einem Situationsbeschreibung beginnt. Es geht um das letzte Jahr, die Katastrophe im Ahrtal und verschiedene Stürme, die für hunderte Todesfälle sorgten. Solche Naturkatastrophen werden in Zukunft immer häufiger vorkommen. Vor solchen Katastrophen sollte man sich schützen. Die Maßnahme selbst lautet dann, dass jeder Mensch neben einer verpflichtenden Gesundheitsversicherung auch eine Gebäudeversicherung abschließen muss. Außerdem muss in jedem Haushalt eine Wasserpumpe gelagert sein. Damit im Fall einer solchen Katastrophen auch alles sicher ablaufen kann ist es wichtig, dass mindestens eine Person aus dem Haushalt einen Kurs besucht hat, in dem derjenige lernt, was im Fall einer wahren Katastrophe zu tun ist (und wie man beispielsweise die Wasserpumpe anwendet).

Weiter geht es mit der Rede von der Contra I Position. Havva Erol vom Alten Gymnasium, welche diese Position in der Debatte vertritt, kritisiert die Maßnahme. Sie stellt Fragen zur Maßnahme und sagt, wieso sie dagegen ist, dass auch private Haushalte zum Katastrophenschutz verpflichtet werden sollen. Sie argumentiert, dass diese Maßnahme eher Panik schüren würde unter der Bevölkerung. Außerdem sagt sie, dass man, obwohl Till bereits gesagt hat, dass man damit nicht die Privathaushalte belastet, sondern nur dem Staat ein wenig hilft, die ganze Last auf die Haushalte schiebt. Sie fragt sich außerdem, ob die Wasserpumpe und der Kurs privat finanziert werden, was ihrer Meinung nach nicht vertretbar ist, weil viele Menschen sowieso schon Probleme damit haben, überhaupt Essen zu besorgen, bedingt durch die Inflation. Auch stellt sie die Frage, wie man es kontrollieren möchte, dass jeder die Maßnahme einhält. Und was wäre die Strafe, wenn man keine Maßnahmen getroffen hat?

Jana Horn, welche die Pro II Position vertritt, macht weiter mit ihrer Rede. Dabei antwortet sie auf die Fragen von Havva und verstärkt die Argumente von Till. Mit dieser Maßnahme würde man keine Panik schüren, sondern nur die Bevölkerung auf den Notfall vorbereiten. Wenn man dies, so wie sie es auch wollen, langsam angeht, sollte das kein Problem darstellen und die Menschen eher beruhigen. Die Kontrolle führt das Ordnungsamt durch, und zwar stichprobenartig. Auch könnte man beispielsweise Schornsteinfeger zur Hilfe einschalten, diese müssen ja sowieso mindestens einmal im Jahr in jedes Haus.

Auf diese Rede antwortet Julia Elbert vom Hermann-Böse-Gymnasium, die für Contra II spricht. Sie habe früher bei Suppenengel gearbeitet. Suppenengel hilft Bedürftigen Menschen. Da gehen jetzt immer mehr Menschen hin, die Schlangen werden immer länger. Diese Menschen leben sowieso schon mit Krisen und Ängsten. Man sollte sie nicht noch mehr belasten und sie in Angst leben lassen. Sie geht erneut darauf eingegangen, dass man die Last bei den Bürgerinnen und Bürgern ablegt.

Nun geht es zum nächsten Teil der Debatte. Die Freie Aussprache ist ein Austausch zwischen den Debattanten. Bei jedem Redebeitrag wird auf das Gesagte der jeweils anderen Seite eingegangen und im Normalfall ein weiteres Argument genannt. Insgesamt dauert sie zwölf Minuten.

Till beginnt hierbei und geht auf Julia ein. Man wolle den Bürgern nur helfen und sie damit nicht belasten. Denn im Katastrophenfall wäre es möglicherweise fatal. Darauf geht Havva ein und bringt ein weiteres Argument. In der Freien Aussprache dieser Debatte kam beispielsweise der Punkt auf, dass es ja auch Empfehlungen gibt, immer gewisse Lebensmittel im Haus zu haben, ein Erste Hilfe Set und noch vieles mehr und wieso sie sich nur auf die Wasserpumpe beziehen. Laut der Pro Seite wäre das beim Schutz vor klimabedingten Naturkatastrophen am wichtigsten. Ein anderer Aspekt sei, so die Contra Seite, das Geld, was die Haushalte dafür ausgeben müssen. Viele Menschen könnten solche Maßnahmen nicht finanzieren. Das wird von der Pro Seite in Relation gesetzt mit dem Geld, was durch den Schaden von Personen und Häusern ausgegeben wurde. Die Maßnahme wird erneut kritisiert, eine Person pro Haushalt bei einem solchen Kurs sei zu wenig. Dies sei nur ein Anfang, es könnten zu späteren Zeitpunkten auch noch mehr Menschen ausgebildet werden, antwortet die Pro Seite. Auch, so die Contra Seite, bräuchten nicht alle deutschen Städte eine Wasserpumpe, es besteht nicht bei allen die Möglichkeit auf eine solche Flutkatastrophe. Die Pro Seite hält dagegen, auch das Ahrtal liegt nicht am Meer und wurde trotzdem überflutet. Durch Starkregen könne so etwas jeden treffen.

Nun kommt es zum letzten Abschnitt einer Debatte. Jede Debattantin und jeder Debattant fasst die Debatte in einer einminütigen Schlussrede zusammen. Es werden jeweils die wichtigsten Argumente der beiden Seiten genannt. Am Ende der Debatte sprechen sich alle für, beziehungsweise gegen die Maßnahme aus und unterstreichen damit nochmal, dass sie der Meinung sind, dass ihre Seite richtig liegt.

Wenn die Debatte vorbei ist, zieht sich die Jury für einige Minuten zurück und bespricht, wer wie gut debattiert hat. Dabei kann jede Debattantin und jeder Debattant in den Kategorien Sachkenntnis, Gesprächsfähigkeit, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft jeweils vier Punkte bekommen. Wenn die Jury sich besprochen hat, wird verkündet, wer welchen Platz erreicht hat. Außerdem kriegt jeder ein relativ detailliertes Feedback von einem Jurymitglied.

Den vierten Platz hat in dieser Debatte Julia Elbert erreicht. Für den dritten Platz wurde Havva Erol ausgezeichnet. Zweitbester Debattant ist Till Grupe geworden. Und gewonnen hat diese Debatte Jana Horn. Die ersten beiden Plätze kommen weiter in die Landesqualifikationsrunde. An diesem Debattentag geht es darum, welche vier Kandidaten aus Bremen ins Landesfinale kommen. Um sich darauf vorzubereiten, gibt es ein dreitägiges Seminar. Dabei werden sie ausgebildet von Debattiert Profis wie zum Beispiel ehemalige Sieger von Jugend Debattiert. Nach dem Landesfinale geht der Wettbewerb weiter in Berlin, wo alle Landessieger und Landessiegerinnen probieren, sich für das Bundesfinale zu qualifizieren. Die vier Sieger der Bundesqualifikation nehmen am Bundesfinale teil.

 

 

Sporthalle am Gymnasium Horn erst 2024 benutzbar

Vor einiger Zeit wurde die Sporthalle am Gymnasium Horn kernsaniert. Doch wenig später, im März 2022, wurden Risse in den Trägerbalken des Hallendachs und ein Defekt der Lüftungsanlage festgestellt. Dies resultierte in einer erneuten Sperrung der Halle. Nun soll sie erst 2024 wieder benutzbar sein.

 

Durch die vielen Risse in den Dachbalken war die Sporthalle am Gymnasium Horn einsturzgefährdet und musste umgehend gesperrt werden. Das Dach wurde zunächst mit großen Stützen stabilisiert. Eine mögliche Erklärung für die tiefen Risse, welche schon auf den ersten Blick sichtbar waren, bietet das Alter der Halle. Sie wurde laut Herrn Schumacher, Hausmeister des Gymnasiums Horn, im Jahr 1975 gebaut. „Die Risse sind wahrscheinlich mit der Zeit entstanden.“

Für die nun anstehende Reparatur der Halle ist Immobilien Bremen zuständig, bei denen auch Herr Schumacher beschäftigt ist. Er begleitet das Projekt und geht mit einem Preis von über 100.000 Euro aus.

Nach aktuellem Stand ist die alte Lüftungsanlage, welche einen Defekt hatte, bereits ausgebaut. Im Herbst 2022 wurde eine neue bestellt, welche allerdings durch Lieferschwierigkeiten einen Verzug von zehn Monaten hat. Wie es mit den Dachbalken aussieht, ist nicht ganz klar. Herr Schumacher teilte mit, dass diese bereits repariert seien. Herr May, der Fachleiter für Sport am Gymnasium Horn, gab allerdings an, dass die Reparatur erst nach Lieferung der neuen Lüftungsanlage beginnen könne. Sicher ist jedoch, dass die Sporthalle aufgrund der Lieferschwierigkeiten voraussichtlich erst Anfang 2024 wieder benutzbar sein wird.

Des weiteren werden aktuell kleine Reparaturen an der Fassade vorgenommen. Löcher, die durch Vögel entstanden sind, werden bis März geschlossen. Herr Schumacher erklärte, dass die Löcher eigentlich ungefährlich seien, es gehe aber Isolationswert verloren. Durch die entstehenden Temperaturunterschiede im Beton führt dies zu Wasserbildung, was schlecht für das Gebäude ist.

Fraglich bleibt, warum die Risse nicht früher entdeckt wurden. Während der Kernsanierung in den Jahren 2019 und 2020 hätte man den Schaden eigentlich schon feststellen können, es wurde jedoch kein Blick in die Decke der Sporthalle geworfen. Außerdem ist im August 2021 ein ähnlicher Fall am Schulzentrum an der Lerchenstraße aufgetreten. Dort wurden nach routinemäßiger Untersuchung des Tragwerks Statikprobleme festgestellt; die Halle war ebenfalls einsturzgefährdet. Die Schulleiterin des Gymnasiums Horn, Frau Preuschoff, kann nicht nachvollziehen, warum man nicht zeitnah am Horner Gymnasium nachgeschaut hat, da die Hallen baugleich seien. Es war also davon auszugehen, dass hier ähnliche Probleme auftreten könnten.

Durch die Einsturzgefahr kann die Horner Sporthalle aktuell nicht genutzt werden. Nur die Umkleiden sind noch begehbar. Um trotzdem Sportunterricht anbieten zu können, hat das Gymnasium Horn Hallenzeiten in der Grazer Straße, an der Universität Bremen und im Unibad, sowie Ruderzeiten am Werdersee bekommen. Laut Herr May wird so der Großteil des Sportunterrichts abgedeckt. Bei der Belegung dieser Standorte mussten erst die abiturrelevanten Jahrgänge eingeplant werden. Außerdem können jüngere Schüler häufig nicht auf eigene Verantwortung zu den Alternativstandorten anreisen. So wurde hier zum Beispiel der gesamte fünfte Jahrgang nicht eingeplant. Für die Klassen, die keine Hallen- oder Schwimmzeiten bekommen haben, wird auf dem Schulhof und im Schulgebäude Sportunterricht gegeben. Diese Umstände sind für alle Beteiligten anstrengend. Besonders für die Sportlehrer bedeutet dies eine „große Mehrbelastung“, zum Beispiel durch die langen Fahrzeiten zwischen den Standorten. Auch der Winter macht es schwieriger, draußen Sportunterricht anzubieten, zumal man mit den Materialien und Sportarten eingeschränkt ist. „Der Material- Nervenverschleiß ist enorm.“