Zwischen Überflieger und Unterkurs – Leistungsdruck im schulischen Kontext

Die Schule setzt Schüler nahezu aller Altersklassen unter Druck, daran besteht kein Zweifel. Auch die renommierte Wochenzeitung ZEIT berichtete erst diesen Januar über Druck seitens der Schule, bereits Achtjährige seien hiervon beeinflusst. Andere Quellen stellen jedoch infrage, ob dieser Druck tatsächlich seitens der Schule ausgeübt wird. Auch das Elternhaus kann einen massiven Einfluss auf das individuelle Druckempfinden haben. Nicht zu vergessen ist zudem das gleichaltrige Umfeld. Helfen sich die Klassenmitglieder untereinander oder kommt es zu einer Art internem Wettbewerb?

Dass Druck in vielen Fällen zu ungesunden Angewohnheiten bis hin zu psychischen Leiden führen kann, ist kaum anzweifelbar. Dennoch stellt sich die Frage, wie die Situation an unserer Schule einzustufen ist. Mithilfe einer Umfrage wollen wir auf diese Frage eingehen. Die 80 Teilnehmer der Umfrage stammen dabei aus verschiedenen Jahrgängen und werden anonym behandelt. Es sind verschiedene Notenbilder in der Umfrage vertreten, welche mit einem Gesamtdurchschnitt des letzten Zeugnisses von 1,96 zahlreiche gute und sehr gute Notenbilder einschließen, jedoch auch Schnitte im 3er- bis 4er-Bereich enthalten.

Es überrascht kaum, dass die Gesamtempfindung des Drucks nicht nennenswert von den bundesweiten Trends abweicht. Durchschnittlich würden die Befragten auf die Frage, ob die Schule sie stresse mit „Trifft eher zu“ antworten (zur Auswahl stehen „Trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und „trifft zu“). Interessant ist jedoch die Abweichung von diesem Mittelwert, sofern nur Teilnehmer der 5. Klasse betrachtet werden (insgesamt 16), fällt hier die Antwort doch tatsächlich eher knapp zugunsten der Aussage: „Trifft nicht zu“, aus. Es gilt also herauszufinden, ob innerhalb der Altersklassen große Differenzen auszumachen sind. Zunächst steht jedoch die Frage im Vordergrund, wie der Druck, dem doch scheinbar auch die Schüler unserer Schule unterliegen, zustande kommt. Freunde und Familie scheinen hierbei in unserer Schule den Aussagen zufolge eine sekundäre Rolle zu spielen, schließlich ist zu notieren, dass auf die Frage, ob die Sorge, andere zu enttäuschen, verspürt werde, im Mittel eine Antwort zwischen „trifft eher zu“ und „trifft eher nicht zu“ gegeben würde, aber keine sich aufdrängende Antwort, die diese These bestätigen würde, vorzufinden ist.

Dennoch darf nicht vergessen werden, dass bisher überwiegend Mittelwerte in die Betrachtung mit einbezogen wurden. Zwar erscheint über die Befragten gemittelt kein nennenswerter Ausschlag zugunsten eines Drucks durch die Sorge zu enttäuschen, für 39 Personen ist dieser Druck jedoch durchaus real. Beruhigend ist in dieser Hinsicht allerdings, dass im Durchschnitt jeder Befragte sieben Freunde alleine in seiner Klasse zählen kann. Es herrscht in einigen Fällen zwar augenscheinlich ein inneres Bedürfnis vor, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden, es scheint jedoch nur in Ausnahmefällen das Problem sozialer Isolation in den Klassen die inneren Unruhen zu begünstigen. Diese Feststellung wird nicht zuletzt dadurch gestützt, dass die Befragten mehrheitlich angeben, sich in ihrer Klasse anerkannt zu fühlen. Die Ursache des schulischen Drucks scheint vielmehr in den Noten zu liegen, als in sozialen Problemen. Zwar wird mehrheitlich angegeben, nicht als Vorbild wahrgenommen zu werden, viel interessanter erscheint jedoch, dass die eigenen Noten insgesamt eher unter Druck setzten als zu Zufriedenheit führten, so die Befragten. Und das obwohl die meisten auf der anderen Seite behaupten, sich an ihren guten Noten zu erfreuen. Kaum eine andere Frage konnte ein derart klares Ergebnis liefern. Lediglich die Tatsache, dass die eigenen Noten mit einem gewissen Aufwand verbunden seien, wird ebenso bereitwillig unterstützt.

Die Tendenz ist also klar. Die meisten Befragten fühlen sich durch ihre Noten unter Druck gesetzt. Sie geben an, dass ihnen schulische Noten tendenziell eher viel bedeuteten und sie daher eher das Gefühl hätten, liefern zu müssen. Schlechte Noten seien dabei eher frustrierend und gerade Klausuren gingen oft mit Druck einher. Im Durchschnitt sind die Schüler unserer Schule dabei scheinbar recht hart zu sich selbst, schließlich wird bereits die Note 3- (7 Punkte) als frustrierend empfunden.

Doch versuchen wir einmal etwas Distanz von den rein statistischen Ergebnissen zu gewinnen, um diese besser einordnen zu können. Die Zeitschrift Geo schreibt über Druck im Arbeitsumfeld: „Psychischer Druck wird heutzutage am häufigsten durch das Gefühl ausgelöst, nicht ausreichend Zeit für eine Aufgabe zu haben“. Eine Aussage, die durchaus auch im schulischen Rahmen zutrifft. Zu sehen ist dies nicht zuletzt an den Verbesserungsvorschlägen, die die Befragten hinsichtlich des Systems Schule äußern. Arbeiten sollten reduziert werden, oder mündliche Noten zumindest stärker gewichtet werden, der Stress müsse allgemein verringert werden. Auch Hausaufgaben und die Verteilung von Klausuren über das Schuljahr böten Verbesserungspotential, so die Schülerschaft. Darüber hinaus wird darum gebeten, den Ankündigungszeitraum für Klausuren/Klassenarbeiten auszuweiten, um mehr Vorbereitung zu ermöglichen. All dies stellt sicherlich nur einen kleinen Anteil der Vorschläge dar, signalisiert jedoch: Die Problematik ist bekannt. Zeitliche Engpässe spielen eine maßgebliche Rolle im Zusammenhang mit schulischem Stress.

Und dieser ist in seiner Auswirkung nicht unerheblich. Er werde unruhig, perfektionistisch, hart zu sich selbst, gibt ein Teilnehmer der Umfrage an. Ein anderer notiert, seine Aufmerksamkeit sinke und er beginne zu schwitzen. Andere Schüler geben gar an, sie besäßen keine Motivation mehr, verhielten sich nahezu depressiv bis autistisch und litten unter Schlafstörungen. Wieder andere sehen die negativen Auswirkungen vorwiegend in der verminderten Ausprägung ihres Privatlebens.

Interessant sind dabei insbesondere ein  Aspekt. So scheint trotz der von mehreren angegebenen Probleme im sozialen Kontext, offensichtlich keine langfristige Isolierung zu folgen, da diesbezüglich kein Missstand unter den Befragten festgestellt werden kann. Einige Befragte geben gar an, sie fokussierten sich zwar durch den Stress auf sich selbst, helfen aber durchaus auch anderen. Ein durchaus relevanter Ansatz, ist doch die Annahme mehr als vakant eine soziale Isolation löse das Problem des notenbedingten Stresses, auch wenn die zeitlichen Engpässe in diesem Kontext nicht zu verkennen sind. Zudem ist es durchaus nicht nachteilig anderen zu helfen. Zum Teil trägt gerade die eigens ausgeführte Erklärung eines Sachverhaltes dazu bei, diesen genauer zu durchdenken und zu verstehen.

 

Guter Schüler, schlechter Schüler – Druckempfindung bei extremen Notenbildern

Es gibt sie in eigentlich jeder Klasse: Schüler, die scheinbar problemlos durch bestimmte Fächer kommen, denen die Schule nichts auszumachen scheint. Schnell wird sich des Klischees bedient, erausragend gute Schüler seien vor schulischen Sorgen gefeit. Aber ist dieses  Klischee wirklich begründet?

Ganz im Gegenteil gibt ein Befragter mit einem Durchschnitt jenseits der 1,0 an, sich gerade aufgrund der eigenen Probleme unter Stress zu isolieren, um anderen zu ersparen mit unter der Situation zu leiden. Ein anderer Befragter, dessen Schnitt mit 1,3 ebenfalls eine hervorragende Leistung darstellt, beklagt mentale Probleme, gibt an zwischenzeitlich weinen zu müssen, verzweifelt zu sein und Freizeitaktivitäten zum Teil fallen zu lassen, um mehr Zeit für die Schule aufbringen zu können. Gereiztheit, Überforderung, Burn-Out Situationen und eine Grundanspannung notiert ein dritter Teilnehmer mit identischem Notendurchschnitt. Und doch wirft gerade die Tatsache, dass schulische „Leistungsträger“ ebenfalls unter derartigem Druck leiden, weitere Fragen auf. „Es geht im Kern nicht um die Note, die jemand sich zum Ziel setzt, es geht vielmehr um den Toleranzbereich“, so eine anonyme Stimme. Die dahinterstehende Aussage ist durchaus schlüssig. Zeichnet man einmal das Bild eines ausgesprochen leistungsstarken Schülers, der sich zum Ziel setzt, eine 1 in einer Klausur zu schreiben, weil er der festen Überzeugung ist, diese Note erreichen zu können, so stellt sich folgendes Problem: Es bleiben lediglich zwei Optionen. Das Ziel kann erreicht werden, oder es wird verfehlt, da zumindest ein Übertreffen in der Mittelstufe eigentlich auszuschließen ist. Wird nun jede Art von Verfehlung des Ziels als Misserfolg gewertet, ist die Spanne der Möglichkeiten, die mit Zufriedenheit einhergehen, nur noch sehr klein. Was mit der Zeit verloren geht, ist daher das Gefühl des Erfolges, der nach und nach zu einer Art Notwendigkeit wird. Dabei fehlt die Freude, sich übertreffen zu können. Was zurückbleibt, ist somit überwiegend die Sorge vor dem Misserfolg. Tritt nun der Erfolg ein, erhöht dies den Druck auf die nächste Leistungskontrolle. Hier existieren nun die zwei Möglichkeiten, sein Notenbild zu halten, oder sich zu verschlechtern. Die potentielle Freude über die Noten leidet unter Umständen gar darunter, dass Sie lediglich als bereits errungene Leistung angesehen werden und nun als obligatorischer Anspruch angesehen werden. In gewisser Weise lässt sich somit eine Art Notensucht erahnen. Was zunächst absurd klingt ist ein durchaus reales Problem. So notiert die Berliner Zeitung: „Schüler werden regelrecht süchtig nach der Bestätigung von außen“ auch eine Stellungnahme der Süddeutschen Zeitung macht deutlich, es existiert eine Art Sucht nach Noten die nicht zuletzt durch Druck im Sinne einer Leistungsgesellschaft gefördert werde. Dabei ist an sich nichts verwerfliches an einer derartigen Sicht zu finden, sie ist verhältnismäßig zielorientiert und führt in der Regel zu einer gesteigerten Anerkennung. Lediglich der aus ihr resultierende Stress und die abnehmende Zufriedenheit stellen eine Parallele zu herkömmlichen Suchtkonzepten dar.

Doch selbst wenn die Situation des fiktiven Schülers nicht mit einer Sucht beschrieben werden kann, setzt ihn sein Notenbild nicht unwesentlich unter Druck. Unlängst hat sein Umfeld von seinen Leistungen erfahren. Es ist das allgemeine Bild entstanden, er schreibe ohnehin immer eine 1, obschon es hierfür keine Garantie gibt oder geben kann. Aus diesen Vorurteilen resultiert, verfehlt der Schüler sein eigenes Ziel, wird seine Unzufriedenheit unter Umständen dadurch gesteigert, dass er sich blöde Sprüche anhören muss oder zumindest eine Wertung seines Resultats auch durch andere erfolgt. Mit diesem Wissen im Hintergrund erscheint das Phänomen „unter Stress trotz überragender Leistungen“ deutlich plausibler.

Auch Leistungen unterhalb des Durchschnittes können frustrierend sein. Erreicht ein Schüler seine persönlichen Ziele schulischer Art durchweg nicht, stellt dies die Selbstwahrnehmung in Frage. Doch was für Auswirkungen resultieren daraus auf das Stressenpfinden?

Reduziert man die Umfrage auf alle Befragten mit Notenschnitten ab 3,0 steigt das Stressempfinden deutlich über den Durchschnitt.

Anders als beim Gegenbeispiel, Notendruck durch gute Noten,  ist der Grund hier auf den ersten Blick plausibler. Die ausstehenden zukünftigen Noten setzen den Schüler unter Druck, da er die Befürchtung hegt, sie könnten ihn, oder andere enttäuschen, denn auch letzteres spielt bei ebendieser Befragtengruppe eine bedeutsame Rolle. Selbstzweifel kommen auf. Und das in den meisten Fällen unbegründet, ist doch eine Person nicht nur als die Summe ihrer Noten oder Leistungen zu begreifen.

Notendruck am Gymnasium Horn – Wie brisant ist das Thema?

Das Thema Notendruck ist allgegenwärtig und wohl  aus keiner Schule gänzlich wegzudenken. Doch wie relevant ist das Thema wirklich?

Fassen wir die erhobenen Umfrageergebnisse zusammen, zeigt sich, dass auch das Gymnasium Horn in puncto Stress durch Schule nicht signifikant vom Bundestrend abweichen kann. „Fast jeder zweite Schüler (43 Prozent) leidet unter Stress. Das wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus: Ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen hat Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme – das sind mindestens doppelt so viele wie bei den nicht-gestressten Schülern“, so eine Umfrage der DAK Krankenkasse von 2017. Was sich jedoch festhalten lässt ist, dass sowohl das obere Notenspektrum als auch das untere Notenspektrum von gewissen Drucksituationen besonders betroffen sind.

Weiter ist am Gymnasium Horn jedoch noch eine Abweichung des fünften Jahrgangs zu betrachten. Insgesamt geben die Befragten aus diesem Jahrgang durchaus an, Noten würden ihnen eher etwas bedeuten. Die Noten setzen sie jedoch gemäß der Antworten unterdurchschnittlich stark unter Druck und auch Klausuren scheinen hier noch ein geringeres Druckempfinden auszulösen. Ein Trend, der grundsätzlich begrüßenswert ist, bedeutet er doch unter Umständen eine größere Freude der Betrachteten Schüler am Alltag. Es ist jedoch fraglich, ob die Einstellung sich langfristig hält. Denkbar ist ebenfalls, dass Prozesse, wie der zunehmende Druck durch Gewöhnung an Noten oder aber auch Enttäuschungen erst mit der Zeit aufgebaut werden, einen Teil der gesammelten Erfahrungen im schulischen Kontext darstellen.

So oder so ist die Entwicklung auch in Zukunft im Auge zu behalten. Denn Stress und Druck münden schnell in weitaus beunruhigenderen Situationen: „Leichte depressive Verstimmungen bis hin zu schweren depressiven Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Im Vorschulalter sind ca. 1 % der Kinder und im Grundschulalter ca. 2 % betroffen. Aktuell erkranken etwa 3-10 % aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression“, so die Stiftung deutsche Depressionshilfe. Und ein Abgleiten in die Depression gilt es schließlich mit allen Mitteln zu verhindern, nicht zuletzt da oft Begleiterscheinungen wie Essstörungen auftreten. Auch wenn keine genauen Aussagen über den diesbezüglichen Stand unserer Schule getroffen werden können, liegt es nahe anzunehmen, dass auch hier der Bundestrend nicht gänzlich verkehrt liegen wird.

Es erscheint daher sinnvoll, sich bereits präventiv mit dem Thema Notendruck auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, dass Ausgleichsmöglichkeiten wie Hobbys geschaffen werden, die schulische Misserfolge auffangen können. Ebenso relevant ist, dass das eigene Selbstbild nicht lediglich an Noten festgemacht wird.

Konkludierend ist somit festzuhalten: Auch unsere Schule zeigt Probleme hinsichtlich des Leistungsdrucks. Der Hintergrund der Sorgen ist oft verständlich, es gilt jedoch zu verhindern, dass eine derartige Sorge in eine tatsächliche psychische Erkrankung mutiert. Gefragt ist das direkte Umfeld, aber auch eine Alltagsstruktur, die neben der Schule noch andere Ausgleichskomponenten zulässt. Denn Schule ist zwar ein wichtiger Schlüssel für das spätere Leben, soll jedoch Möglichkeiten und keine langfristigen Probleme oder Leiden schaffen.

Quellen

  • https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2024-01/leistungsdruck-grundschule-kinder-stress-lehrer Zitat: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/20967-rtkl-psychische-belastung-wie-sich arbeitsstress-mit-einfachen-tricks#:~:text=Psychischer Druck wird heutzutage am,fühlen sich gehetzt und rastlos.
  • https://www.berliner-zeitung.de/zukunft-technologie/interview-mit-bildungsforscher-schulnoten machen-suechtig-li.57227
  • https://www.sueddeutsche.de/bildung/leistungsdruck-an-der-schule-fatale-gier-nach-guten noten-1.1960561
  • https://www.dak.de/dak/bundesthemen/fast-jeder-zweite-schueler-leidet-unter stress-2116176.html#/
  • https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in verschiedenen-facetten/depression-im-kindes-und-jugendalter#:~:text=Aktuell erkranken etwa 3-10,Angststörungen, Essstörungen und ADHS einhergeht.

Sportgeräteverleih geht heute an den Start!

Endlich haben wir es geschafft, ein Herzensprojekt der Schülervertretung des Gymnasiums Horn kann heute starten. Gemeint ist der Sportgeräteverleih. Bereits in der Findungsphase der diesjährigen Schülervertretung noch vor den vergangenen Herbstferien war klar, die sportlichen Angebote seitens der Schule reichen bei Weitem nicht aus. Ändern sollte dies die Einrichtung eines Angebotes, dass es Schülern ermöglicht, Sportutensilien im Rahmen der Schule auszuleihen, sie somit also nicht zwingend besitzen zu müssen. Denn gerade die Schule ist ein Ort, der dazu prädestiniert ist, Menschen zum gemeinsamen Sporttreiben anzuregen.

Zunächst wurde eine Umfrage durchgeführt, die offenlegte, dass das Interesse der Schüler für ein derartiges Angebot groß war, die Vorstellungen der zu leihenden Utensilien gingen jedoch weit auseinander. „Bedauerlicherweise können wir zunächst noch nicht alle Wünsche erfüllen, sondern haben uns auf diejenigen konzentriert, die in unseren Augen am leichtesten umzusetzen sind. Wir denken aber, dass wir ein gutes Angebot schaffen konnten. Und vielleicht wird es ja mehr, wenn das Angebot gut angenommen wird“, so kommentierte Schülervertreter und Initiator Erik Wolters die endgültige Bestellungslage. „Wir freuen uns sehr, mit dem Shop Horn zusammenarbeiten zu können, der für uns freundlicherweise den Verleih übernimmt. Es war uns schon früh bewusst, dass wir eine Möglichkeit brauchen, die Utensilien jeden Tag leihen zu können und der SV Raum schien hierfür eher ungeeignet“ ergänzt Jannik Kartscher, ebenfalls Schülersprecher und Initiator. Doch bis zur Umsetzung des Projekts bedurfte es noch einiger Arbeit. Erst wurde eine Zustimmung der Schulkonferenz eigeholt, ein Antrag vor dieser kam jedoch nicht einmal bis zur Abstimmung. Der Schulverein brachte schließlich die Wende.

Nachdem hier ein Antrag glückte, standen die Gelder für eine Bestellung von ausreichend Utensilien zur Verfügung, die durch einige ausgewählte Bälle aus der Turnhalle ergänzt werden konnten, welche freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Nachdem auch die Zusammenarbeit mit dem Shop Horn geklärt war, auch dank der großen Kooperationsbereitschaft Frau Frädrichs, und die Formalie geregelt wurden (Geschäftsordnung etc.) ist das Projekt nun bereit für die Premiere. Ab dem 22.04 wird der Shop Horn nun in jeder ersten Pause die Möglichkeit bieten, Sportutensilien zu leihen, die von der SV bereitgestellt werden. Benötigt wird nur ein Ausweisdokument zur Bestätigung der Identität des Leihenden. Alle weiteren Regelungen sind in der Geschäftsordnung zu finden (s. itslearning). „Wir hoffen, dass das Angebot gut angenommen wird und freuen uns dazu beitragen zu können, dass unsere Schule ein wenig interessanter wird“ (Jannik und Erik).

Eröffnung des ersten Arisierungs-Mahnmals in Deutschland

„Tempo“ oder „Kühne + Nagel“ und Arisierung, wo ist da der Zusammenhang?

In Bremen wurde am 10. September 2023 ein Denkmal zur „Arisierung“ eingeweiht. Deutschlandweit handelt es sich um das Erste seiner Art. Doch was bedeutet das Wort Arisierung?

Arisierung wird abgeleitet von dem Wort „Arier“, welches Herrenrassen oder auch Entjudung1 bedeutet und sich auf den Prozess der Ausbeutung und Verdrängung von Jüdinnen und Juden aus der Wirtschaft, ihren Wohnorten und Deutschland bezieht. Die Juden wurden hierbei von Nationalsozialisten dazu gedrängt, ihre Eigentümer, Wertgegenstände, Aktien sowie Immobilien für kleine Geldbeträge an „Deutsche“ abzutreten. Die Wohnungen und Häuser von geflohenen oder deportierten Juden – damals sogenannte „unbewachte jüdische Wohnungen” – wurden ebenfalls geplündert. Die Aktion wurde von den Nationalsozialisten als „Aktion M“ bezeichnet, wobei das „M“ für Möbel stand. Nutzen von dieser Aktion hatten die damaligen Bürger, die sich zum Beispiel an Immobilien, Möbeln und Aktien bereicherten. Die Speditionsunternehmen, die hauptsächlich für die Lagerung und den Transport der Möbel zuständig waren, konnten durch  die „Aktion M” großen Profit generieren. Ein gutes Beispiel dafür stellt die bremische Firma „Kühne + Nagel“ dar. Ihr internationaler Erfolg geht unter anderem auf die Ausbeutung während der NS-Zeit zurück. Genauso waren etliche staatliche Einrichtungen an dem Gewinn beteiligt, da sie ohnehin die Initiatoren und Koordinatoren der „Aktion M“ waren.

Arisierung: Wie viel ist bekannt?

Jüdische Unternehmer mussten während des Nationalsozialismus ihre Firmen verkaufen, da sie sonst schwerwiegende Sanktionen zu befürchten hatten. Heutzutage verschweigen jedoch unzählige Unternehmen ihre Vorgeschichte und schreiben nur beschönigende Worte zu ihrer Unternehmensgeschichte während der NS-Zeit. Beispielsweise berichtet das Papiertaschentücher-Unternehmen „Tempo“ auf seiner Homepage zu den Jahren 1935 bis 1950 von „[…] bereits 150 Mio. [produzierten] Tempo Taschentücher […], Ende der Dreißiger Jahre waren es sogar 400 Mio. Stück.“ Verschwiegen wird hier, dass sechs Monate nach der Machtübernahme Adolf Hitlers der Patentinhaber des Papiertaschentücher-Unternehmens Oskar Rosenfeld grundlos von der NSDAP vorgeladen und zu einer Geldstrafe von 12.000 Reichsmark verurteilt wurde. Dies ist auch kein Einzelfall geblieben. Oft wurden Juden aus kleinen sowie großen Unternehmen systematisch sanktioniert und gedrängt, ihr Unternehmen dem NS-Regime zu überlassen. Auch wenn diese Tatsachen den heutigen Unternehmen bekannt sind, verlieren manche in ihrer Unternehmensgeschichte oft kein Wort darüber. Wie auch? Wenn Informationen zur Verwicklung der Unternehmen mit dem NS-Regime immer noch unter Verschluss gehalten werden. Daher ist es der Öffentlichkeit nicht möglich, sich selbst ein Bild zu machen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Ergebnis eine lückenhafte Geschichte ist.

In einem Interview mit der Schülerzeitung bei der Einweihung des Mahnmals in Bremen erklärt der Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte in Bezug auf die fehlende Information zur Verantwortung der Unternehmen zum Thema Arisierung mit der folgenden Ansicht: „Es kann sein, dass Unterlagen, wie es bei vielen Vorgängen und Verbrechen in der Nazi-Zeit war, bewusst vernichtet wurden oder im Krieg zerstört wurden“. Er fügt hinzu: „Vielleicht ist es aber auch so, dass man noch intensivere Forschungsarbeit braucht, damit man die entsprechenden Dokumente findet und für die Öffentlichkeit zugänglich macht.”

Der stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bremen, Dr. Grigori Pantijelew, unterstreicht die Problematik der Aufklärung über die Arisierung. Diese sei noch nicht fortgeschritten genug, da es eine „sehr komplizierte Verknüpfung zwischen persönlicher und behördlicher Verantwortung ist“. Herr Dr. Pantijelew wünscht sich daher ein Vorbild, jemand, der/die den ersten Schritt wagt und zu Verantwortung des Unternehmens steht. „[Der] erst beste Mann, der dafür geeignet ist […]“ wäre seiner Meinung nach Herr Kühne, dieser könnte im Gegensatz zu seinem Schweigen für Frieden in Bezug auf das Thema Arisierung sorgen.

Bremen und Arisierung, wo ist da der Zusammenhang?

Das Land Bremen hat während der Zeit des Nationalsozialismus eine aktive Rolle zur Arisierung übernommen, da sie gleichzeitig über einen Hafen verfügt und von Haus aus eine Logistik-Stadt ist. Damals wie heute hat das drittgrößte Logistikunternehmen der Welt, Kühne + Nagel, einen Sitz in Bremen und während des Nationalsozialismus wahrscheinlich sehr von der Arisierung profitiert. Das Bundesland hatte daher eine zentrale Rolle bei dem Abtransport der westeuropäischen jüdischen Eigentümer. Genaue Auskünfte dazu gibt das Unternehmen nicht bekannt. Des Weiteren bekennt es sich nicht zu seiner schwierigen Geschichte, denn auch Kühne + Nagel hat vor dem Nationalsozialismus einen jüdischen Anteil gehabt. Adolf Maass (geboren 9. Oktober 1875 in Borgholzhausen; gestorben vermutlich Anfang 1945 in Auschwitz) verfügte über einen Aktienanteil von 45%. Er wurde jedoch aus dem Unternehmen gedrängt und 1942 deportiert, sein Tod folgte circa 1945 im Konzentrationslager Auschwitz.

Welche Rückschlüsse können wir daraus ziehen?

Die letzten Zeitzeugen werden in den kommenden Jahren nicht mehr da sein, um uns an das Geschehene zu erinnern. Doch die Geschichte ist und bleibt ein Teil von uns. Wenn wir uns als Gesellschaft in Deutschland nicht mit ihr befassen, dann fehlt uns etwas. Uns sollte bewusst werden, dass die Vergangenheit wertvolle Lektionen lehrt. Indem wir sie ignorieren, machen wir sie nicht ungeschehen. Ein Grund mehr, uns mit unserer Geschichte zu befassen und Lehren aus ihr zu ziehen. So können vergangene Fehler vermieden werden und Vorurteile verschwinden – fast von selbst.

Was wäre das für eine Gesellschaft!? Vielleicht eine, bei der ein Polizeiaufgebot, wie es bei der Einweihung des Mahnmals zur Arisierung in Bremen, überflüssig wäre.

 

1. Das Wort Entjudung sollte nicht verwendet werden, da es zum NS-Vokabular gehört.

Stopp des Zigarettenverkaufs für zukünftige Generationen

In Großbritannien wurde gerade ein neuer Plan von dem Prime-Minister vorgeschlagen. Dieser schlug vor, Menschen, die nach 2008 geboren wurden, niemals an das Rauchen heranzuführen. Das würde durch eine annuale Erhöhung der Altersbeschränkung erreicht werden. Doch was sind die Risiken einer solchen Beschränkung, gibt es Erfolgschancen und würde sich so ein Vorgehen nicht auch für Deutschland anbieten?

 

Die Risiken

Das Hauptrisiko ist, dass so ein Nährgrund für einen florierenden Schwarzmarkt geschaffen wird. In Bhutan wurde 2004 Rauchen illegalisiert (bis auf kleine Mengen, auf welche eine 100 % Steuer erlegt wurde). Die Folge davon war, dass sich ein Schwarzmarkt bildete und selbst unter den Jugendlichen im Jahr 2006 nur 10,6 % noch keine Tabakwaren konsumiert hatten, welche von jenem Schwarzmarkt vermarktet wurden. (Q1)

Ist so ein Vorhaben überhaupt durchsetzbar, wie stehen die Chancen?

Häufig wird als Argument gegen eine Tabakbeschränkung die hohen Steuereinnahmen genannt, welche doch einen positiven Effekt auf Deutschland haben. Doch, ist dem wirklich so? Laut einer Studie von Tobias Effertz (Universität Hamburg) aus dem Jahr 2018 betragen die direkten Kosten des Staates durch Tabakwaren 30,23 Milliarden Euro (davon 27,31 in medizinischen Kosten) hierbei wurden die Steuereinnahmen von 14,3 Milliarden Euro schon gegengerechnet. (Q2)

Deutschlands Lage in der Diskussion

In der Europäischen Union sind Zigaretten relativ stark versteuert, laut der EU müssen Mitgliedsstaaten einen Steuersatz von circa 60 % des Kaufpreises erheben, diese 60 % werden von Deutschland um 9,3 % überstiegen, was aber im Vergleich zu der restlichen EU relativ gering ist. (Q3 & Q4). Deutschland bewegt sich momentan in die Richtung gegen Tabak, so wurde 2020 die Außenwerbung von Tabakprodukten illegalisiert (außer an sogenannten “Points of Sales” (Orte, welche Tabak vermarkten)) (Q5), aber Deutschland ist noch sehr weit von einem Verkaufsstopp entfernt, auch wenn die Anzahl an Rauchern stetig sinkt. Deutschland hat im globalen Vergleich relativ viele Raucher, so lag der Prozentsatz von Rauchern in Deutschland bei 23,8 % leicht über dem globalen Durchschnitt von 22,3 %. (Q6 & Q7)

Die Tabakindustrie Deutschlands

Die Tabakindustrie in Deutschland hat einen Gesamtumsatz von 12,4 Mrd. Euro erwirtschaftet (Q8), die Giganten in der deutschen Industrie sind die US-amerikanische Altria-Tochter Philip Morris (Marlboro, L&M), die deutsche Imperial-Tobacco-Tochter Reemtsma (R1, West, Gauloises) und der britische Hersteller British American Tobacco (Lucky Strike, HB, Pall Mall), welche sich über 80 Prozent des Marktes teilen. Auch hat Deutschland Tabakwaren im Wert von 3,13 Milliarden im Jahr 2021 exportiert und Waren im Wert von 3,32 Milliarden importiert (Q9).

 

Quellen

Q1: https://cdn.who.int/media/docs/default-source/ncds/ncd-surveillance/data-reporting/bhutan/bhu_gyts_report_2006.pdf?sfvrsn=da72987_1&download=true

Q2: https://www.bundestag.de/resource/blob/765190/19cef3f721d1f7b9a02a24b437e64d86/02-Effertz-data.pdf

Q3: https://taxation-customs.ec.europa.eu/taxation-1/excise-duties/excise-duties-tobacco_de

Q4: https://taxfoundation.org/data/all/eu/cigarette-tax-europe-2023/

Q5: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/bundesrat-beschliesst-verbot-der-tabakaussenwerbung/

Q6: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen#:~:text=In%20Deutschland%20rauchen%20insgesamt%2023,in%20der%20Raucherquote%20zu%20beobachten.

Q:7 https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/tobacco#:~:text=Around%2080%25%20of%20the%20world’s,(WHO%20FCTC)%20in%202003.

Q8: https://de.statista.com/themen/45/tabak/

Q9: https://oec.world/en/profile/bilateral-product/tobacco-substitutes-424/reporter/deu?redirect=true

 

 

Warum lernen wir, was wir in der Schule lernen? 

Es ist Matheunterricht. Man lernt über lineare Gleichungssysteme. Von hinten kommt die Frage: „Wieso lernen wir das überhaupt?“. Die Antwort ist einfach: „Weil ihr das im Abitur machen müsst“. Die Antwort ist gut genug für diese Unterrichtsstunde und die Schüler hinterfragen es nicht mehr. Aber warum müssen wir das eigentlich im Abitur machen können? Was ist der Grund, außer dass wir es einfach machen sollen? Und brauchen wir das eigentlich in der Zukunft? 

In diesem Artikel geht es um die Fächer, die man in der Mittelstufe hat und in der Oberstufe nicht abwählen darf. Denn in der Oberstufe wählt man schon Fächer unter Berücksichtigung seiner Interessen oder seines gewünschten Berufs.

In der Grundschule lernt man grundlegende Lern-, Arbeits- und Sozialformen sowie mathematische, sprachliche und sachunterrichtliche Kompetenzen, wie zum Beispiel Lesen, Schreiben oder Rechnen. Das sind, wie gesagt, grundlegende Kompetenzen, die man braucht, um später fortbestehen zu können.

Das ändert sich in der Mittelstufe, wo die Fächer immer weiter fortgeschritten werden. In Mathe lernt man plötzlich über Gleichungen und Funktionen und in Deutsch muss man Gedichte analysieren und man fragt sich, wofür man das überhaupt im Leben braucht. Denn die Informationen scheinen nutzlos zu sein, solange man keinen Beruf in diesem Bereich hat. Man vergisst sie sowieso, nachdem man mit der Schule fertig ist. Hier sind die Fremdsprachen ausgeschlossen, denn es ist klar, warum man eine Fremdsprache lernt. Der Unterricht besteht meistens aus Grammatik oder Wörtern und Sätzen, die man im Alltag in dieser Sprache gebraucht, die Informationen sind nicht so fortgeschritten, dass man sie als unnötig bezeichnen kann. Aber sind die Informationen in den anderen Fächern wirklich nutzlos? Die Antwort ist ja. Aber das bedeutet nicht, dass der Unterricht bedeutungslos ist, weil man durch ihn unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten entwickelt.

In Mathe ist das Ziel nicht unbedingt, dass man am Ende lineare Gleichungssysteme lösen kann. Durch Mathe baut man geistige Disziplin auf und fördert logisches Denken und geistige Strenge. Man entwickelt logisches Schlussfolgern und analytisches Denken, weil es unterschiedliche Wege gibt, wie man eine Aufgabe lösen kann und man die Beste davon herausfinden und auswählen soll. Dadurch werden auch die Fähigkeiten zur Problemlösung verbessert. Studien zeigen auch, dass das Üben von Mathematik die Ermittlungsfähigkeiten, den Einfallsreichtum und die Kreativität verbessert. Auch ist Mathe vor allem wichtig, weil es eine wichtige Rolle für das Verständnis der Inhalte anderer Schulfächer wie Naturwissenschaften, Sozialkunde und sogar Musik und Kunst spielt.

In anderen Naturwissenschaften, wie Biologie, Chemie oder Physik, entwickelt man seine Fähigkeit, Fragen zu stellen, Informationen zu sammeln, seine Ideen zu organisieren und zu testen, Probleme zu lösen und das Gelernte anzuwenden. Man hat auch ein besseres Verständnis über die Welt um sich herum. Das Erlernen von Naturwissenschaften weckt Neugier und Entdeckungsgeist, das wird dann nötig für die Entwicklung von Technologie.

Gesellschaftswissenschaften, wie Geographie, Geschichte oder Philosophie, sorgen für ein besseres Verständnis über die Welt und unterschiedliche Kulturen und dadurch für eine Entwicklung von Empathie. Sie helfen, zukünftige Politiker auszubilden und vorzubereiten und sind ein wichtiges Mittel zur Entwicklung von kritischen Fähigkeiten, wie zum Beispiel der Verwendung von Beweisen, Recherche, Argumentation, Schreiben, Sprechen, Zuhören, Rechnen sowie Datenerfassung und -analyse. Geschichte ist besonders wichtig, sodass man verhindert, dass die Fehler aus der Vergangenheit wiederholt werden.

In Deutsch entwickelt man grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten, einschließlich Leseverständnis, phonemisches Bewusstsein, Selbstausdruck und Geschichtenerzählen. Deutschunterricht steigert das Einfühlungsvermögen und bietet eine neue Perspektive auf die menschliche Erfahrung. Er hilft dabei, die Anstrengungen zu würdigen, die mit dem Schreiben verbunden sind.

Kunstgattungen verbessern das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, da es keine falschen oder richtigen Antworten gibt. Sie bringen den Schülern bei, wie man mit kritischem Feedback umgeht und sich dadurch verbessert. Kunstgattungen fördern die Entwicklung der Kreativität und Empathie und schaffen auch ein Gemeinschaftsgefühl. Studien zeigen auch, dass Schüler, die sich an Kunst, Musik, Theater oder Tanz beteiligen, bessere Erfolgsaussichten in der Schule und ein geringeres Risiko, Drogen und Alkohol zu nehmen, haben.

Und die profilgebundenen Fächer, obwohl man sie nicht immer mag, tragen zu einem besseren Verständnis über den Leistungskurs bei. Wenn man zum Beispiel im Biologie Profil ist, hat man Chemie und Mathe als profilgebundene Fächer, weil Chemie wichtig für das Verständnis über die biochemischen Themen der Biologie ist und Mathe allgemein wichtig für das Verständnis von Naturwissenschaften.

Jetzt können wir unsere ursprüngliche Frage beantworten. Zusammengefasst können wir sagen, dass die Informationen, die wir lernen, nicht unbedingt wichtig sind. Allerdings ist es trotzdem wichtig, sie zu lernen, weil dadurch Kompetenzen und Fähigkeiten, die wichtig für das Leben sind, entwickelt werden.

 

Quellen

Kleben und kleben lassen?

Jeder kennt sie, denn kaum jemand vor ihnen wurde allein durch Sekundenkleber verurteilt. Die letzte Generation ist für ihre Proteste durch Straßenblockaden oder das Beschmieren öffentlicher Kulturgüter bekannt. Das Bündnis aus deutschen und österreichischen Klimaaktivisten wurde erstmals durch die BILD-Zeitung als „Klimakleber“ abgestempelt – ein Name, der sich europaweit bewahren sollte. Wieso sind die Klimakleber jedoch problematisch? Kämpfen sie nicht etwa für einen guten Zweck?

Der Name der letzten Generation soll betonen, dass diese Generation die letzte ist, die gegen die Klimakrise noch etwas bewirken kann. Die letzte Generation führt ihre Proteste in Form von zivilem Ungehorsam aus. Vereinfacht gesagt: Sie wollen ihre Anliegen friedlich und gewaltlos an die Öffentlichkeit tragen. Darunter verstehen sie das Festkleben auf befahrenen Straßen oder Flughäfen, um den Verkehr zu blockieren. Darüber, ob solche Aktionen friedlich und nicht etwa terrorisierend gegenüber dem normalen Bürger sind, lässt sich streiten. Laut einer Umfrage empfindet nur ein Achtel der deutschen Bürger die Klebe-Aktionen der letzten Generation als gerechtfertigt. Die Klimakleber selbst äußerten, dass ihnen das Kleben keinen Spaß mache, jedoch erachten sie es als notwendig, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.

So fordert dieses Bündnis der Klimaaktivisten von der Regierung folgendes: das Einhalten des Pariser Übereinkommens und das 1,5-Grad-Ziel. Außerdem wünschen sich die Klimakleber die Gründung eines sogenannten „Gesellschaftsrats“.

Dieser Gesellschaftsrat soll sich an dem existierenden Bürgerrat orientieren und sich aus 160 Bürgern und Bürgerinnen zusammensetzen. Auf der Webseite der letzten Generation wird die Zusammensetzung folgendermaßen beschrieben: „Er setzt sich aus zufällig gelosten Menschen zusammen, die die Bevölkerung Deutschlands nach Kriterien wie Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Migrationshintergrund widerspiegeln sollen.“

Ein derartiger Gesellschaftsrat würde einige neue Problematiken eröffnen. Der Soziologe Dieter Rucht spricht in einem Gastbeitrag in der Zeit von purem Idealismus. Deutschland sei ein souveräner Staat, wodurch die Ergebnisse des Gesellschaftsrats rasch abgelehnt werden könnten – er könnte rein gar nichts bewirken. Außerdem soll dieser Gesellschaftsrat aus der Kasse des Bundestags finanziert werden. Dadurch würde die Politik mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit großen Einfluss auf die Entscheidungen ausüben. Das Ziel von bürgerlicher Partizipation wäre verfehlt. Des Weiteren würden die meisten der ausgelosten Menschen die Teilnahme höchstwahrscheinlich ablehnen, weil sie bereits durch ihren Beruf und ihr Privatleben ausreichend um die Ohren haben. Nicht zu vergessen, dass 160 Bürger und Bürgerinnen nicht als repräsentativ für über 80 Millionen Menschen gelten können.

Eine einzige Klima-Klebe-Aktion nimmt mehrere Stunden in Anspruch, da die Polizei jedes Mal erscheinen muss. Dadurch wird auch der Verkehr sehr lange aufgehalten. Genervte Stimmen in den sozialen Medien und in der Gesellschaft fordern, dass die Klimakleber, einfach kleben gelassen werden sollen. Sie entscheiden sich dazu, sich festzukleben, dann müssen sie auch mit den Konsequenzen leben. Viele wissen nicht, dass die Polizei verpflichtet ist, die Klimakleber vor potenziellen Gefahren zu schützen. Zu solchen Gefahren zählen Angriffe, gesundheitliche Schäden durch extreme Temperaturen und das An- und Überfahren werden. Kleben lassen wäre demnach ordnungswidrig.

Vor rechtlichen Konsequenzen können die Klimakleber nicht geschützt werden. In Bayern folgt auf Straßenblockaden mehrtägige Präventivhaft. Allgemeingültig können wegen des Klebens sowohl Freiheitsstrafen als auch Geldstrafen verhängt werden.

Der Zweck der Klebe-Proteste ist selbstverständlich richtig, jedoch erreicht die letzte Generation das Gegenteil von einem stärkeren Umwelt- und Klimabewusstsein. Wer will sich denn noch für das Klima einsetzen, wenn die Aktivistenbündnisse sich entweder, wie Fridays for Future, an der Seite der Terroristengruppe der Hamas positionieren oder die Bürger während eines stressigen Arbeitstages durch Sekundenkleber belästigen? Eins steht fest: Klimaaktivismus geht anders, denn unsere Demokratie lässt sich nicht erpressen!

 

Aus dem Ozean ins Wohnzimmer

Fast alle von uns haben als Kind schon einmal eine Zahnarztpraxis besucht. Das war nicht gerade die angenehmste Erfahrung. Was jedoch immer aufheiterte, war das große Aquarium mit den bunten Fischen die schnell von links nach rechts schwammen. Begeistert hat man nach Dori und Nemo gesucht. Was man als Kind jedoch nicht weiß ist, dass es sich um wilde Tiere handelt. Wilde Tiere aus dem Ozean.

 

2020 gab es 2 Millionen Aquarien in deutschen Haushalten, Fische sind ein beliebtes Haustier. Sie sind schön, machen nicht viel Dreck und das Ansehen von Fischen soll angeblich einen positiven Effekt auf die Psyche haben.

Aber woher kommen unsere Fische eigentlich?

Oft wird von Nachzucht gesprochen, jedoch ist dies äußerst schwer nachzuverfolgen. Zudem können etwa 90% der Fische nicht einmal in Gefangenschaft vermehrt werden, zu diesen Fischen gehören einige der beliebtesten marinen Zierfische wie die Paletten-Doktorfische. Somit kommen diese Fische so gut wie immer aus dem Ozean, hauptsächlich von den Riffen vor Südostasien und aus einigen Inselnationen im Pazifischen und Indischen Ozean.

Gefangen werden die Fische dort mit Netzen in den Korallenriffen, jedoch sind viele scheu und verstecken sich im Riff. Alleine das Fangen mit dem Netz kann das Korallenriff beschädigen, jedoch kommen beim Fang auch Eisenstangen und Stöcke zum Einsatz, um die Verstecke aufzubrechen oder die Fische heraus zu treiben.

Eine weitere Methode ist die Fischerei durch Natriumcyanid, ein Salz der Blausäure, welches genutzt wird, um die Fische zu betäuben und das Fangen zu vereinfachen. Viele der Fische werden durch das Gift sofort getötet oder so sehr geschwächt, dass sie den weiteren Transport nicht überleben. Auch andere Organismen wie Korallen und andere Wirbellosen fallen dem Gift zum Opfer. Zudem stellt Natriumcyanid eine gesundheitliche Gefährdung für die Fischer dar, weshalb viele Länder den Fang mit Natriumcyanid verbieten. Das Gewinnpotential beim Handel mit marinen Zierfischen ist jedoch so hoch, dass dies kaum eine Rolle spielt. Der Umsatz liegt jährlich bei geschätzten 170 bis 280 Millionen Euro.

Zudem werden auch Arten gefangen, die nicht einmal Ansatzweise für die Haltung in Gefangenschaft geeignet sind, wie beispielsweise der Schwarzspitzen-Riffhai. Dieser ist einer der populärsten Haie für Aquarien, auch wenn seine Ansprüche extrem hoch sind und eine artgerechte Haltung in Gefangenschaft nicht möglich ist. Der Schwarzspitzen-Riffhai gehört zu den Arten, welche über keine aktive Atmung verfügen, weshalb die Tiere immer schwimmen müssen, um zu atmen. In Aquarien kann ein kleiner Fehler in der Strömungseinstellung diese Tiere töten. Zudem werden sie nur mit totem Fisch gefüttert, was sie anfälliger für Krankheiten macht. Eigentlich werden die Tiere in der Freiheit bis zu 40 Jahre alt, jedoch starben 2022 binnen 3 Monaten zwei dieser Haie im Münchener Tierpark Hellabrunn und im Karlsruher Naturkundemuseum. Beide waren weit unter 30 Jahre alt geworden.

Die meisten Tiere erreichen jedoch nicht einmal die Aquarien, ein Großteil stirbt während des Transports oder in Sammelstellen vor Ort. Der Fang der Fische hat somit eine große Auswirkung auf ihren Lebensraum sowie die Artenvielfalt.

Trotz der enormen Größe dieser Industrie, welche einen Jahreswert von 1,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, wird sie kaum überwacht. Nur Seepferdchen und zwei Fischarten sind durch das CITES-Abkommen (Washingtoner Artenschutzübereinkommen) geschützt. Zudem fehlen jegliche Daten über die Auswirkung auf das Ökosystem, das Handelsvolumen und die betroffenen Spezies. Die Fische sind fast nie zurück zu verfolgen, da sehr viele Akteure an Fang, Lieferung und Vertrieb beschäftigt sind.

Die genauen Auswirkungen des künstlichen Entnehmens von Fischen und Wirbellosen aus den Korallenriffen ist auf Grund des Informationsmangels schwer festzustellen, jedoch lässt sich generell sagen, dass unsere Riffe durch den Klimawandel ohnehin in Gefahr sind.

Die Wasseroberfläche erhitzt sich in den letzten Jahren immer mehr, was zu Korallenbleiche und Übersäuerung der Meere führt. Auch die Überfischung ist ein massiver Faktor und wenn man beachtet, dass etwa 15 bis 30 Millionen Korallenfische pro Jahr in den Handel gelangen (Die Exemplare die innerhalb der Lieferkette sterben werden nicht erfasst) lässt sich der Effekt des marinen Zierfisch-Handels auf die Riffe schnell begreifen.

Jedes Mal wenn man ein Aquarium mit Korallenfischen sieht, sollte man sich darüber bewusst sein, woher diese Fische kommen und was ihre Haltung im Aquarium für die Riffe, Meere und Fischpopulationen bedeutet.

 

Quellen

Der Weg zum Überflieger

Jedes Jahr aufs Neue werden einige Schüler im Rathaus vom Bürgermeister wegen ihrer erfreulichen akademischen Leistungen geehrt. Diese Schüler haben das Sensationelle erreicht – ein 1,0-Abitur. Einige Abiturienten sammeln sogar beeindruckende 900 von 900 Punkten. Doch was haben diese Schüler anders gemacht als die breite Schülermasse?

In erster Linie wendeten diese Überflieger die idealen und effizientesten Lernmethoden an. Jedoch variieren diese von Person zu Person, da jeder Mensch auf seine individuelle Art lernt. Der Biochemiker Frederic Vester identifizierte in einer Studie vier verschiedene Lerntypen – der visuelle, der auditive, der haptische und der kognitive Lerntyp. Vereinfacht gesagt bedeutet das: Visuelle Typen bevorzugen das Lernen durch Sehen, während der auditive Lerntyp durch Sprechen und Hören effektiver Informationen aufnehmen und verarbeiten kann. Menschen, die der haptischen Lernkategorie angehören, favorisieren das Lernen durch Fühlen und Anfassen. Der vierte Lerntyp, der kognitive, eignet sich neues Wissen am besten durch Lesen und Schreiben an. Wer seinen Lerntyp herausfinden möchte, der kann im Internet verschiedene Tests durchführen, beispielsweise auf der Webseite der Schülerhilfe.

Es gibt aber auch andere Gründe für herausragende Noten. So sind die Hausaufgaben wichtig, denn sie bieten den Schülern die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden. Außerdem werden die Hausaufgaben häufig in der nächsten Unterrichtsstunde besprochen, was natürlich den Vorteil hat, dass man seine Ergebnisse vorstellen und somit auch die mündliche Note verbessern kann. Die Mitarbeitsnote hängt jedoch auch stark von der Lehrkraft ab. Daher sollte man sich direkt gegen Anfang des Schuljahres aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen. Das Sprichwort „Der erste Eindruck zählt“ trifft hier vollkommen zu. Des Weiteren kann es sich für die restliche Schulzeit als besonders hilfreich erweisen, wenn man die genauen Bewertungskriterien der Lehrkraft kennt und sich an diesen orientiert.

Zwei Drittel der 900 möglichen Abiturpunkte können die Schüler bereits in den zwei Jahren der Qualifikationsphase sammeln – es lohnt sich also, früh zu punkten. Deshalb sollte der Fokus beim Abitur primär auf der Q-Phase liegen. Auch die Wahl der Leistungskurse ist ausschlaggebend. Die 1,0-er-Abiturientin Laura Hooymann, eine bekannte Youtuberin, erklärte dazu folgendes: „Man sollte ganz einfach Leistungskurse wählen, die einem auch wirklich liegen und nicht etwa, weil sie besonders angesehen oder schwer sind.“ Selbst bei der Hochschulzulassung hätten die Universitäten nicht auf ihre Fächerkombination geachtet, sondern hauptsächlich auf ihren Notendurchschnitt.

Am wichtigsten ist jedoch eins: die Eigenmotivation. Wer selbst nicht gewillt ist, mehr Arbeit, Zeit und Mühe in die Schule zu investieren, dem helfen auch keine Tipps der Überflieger. Für ein Spitzenabitur sollte man sich hohe Ziele setzen und nicht aufgeben, nur weil es schwer wird. Aussagen wie „Dieses Fach liegt mir nicht“ sind hierbei besonders irreführend und schädlich. Durch eine solche negative Mentalität nimmt man sich bereits früh die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und an seine eigenen Grenzen zu kommen. Disziplin, Lernbereitschaft, Zeitmanagement und Verantwortungsbewusstsein ebnen den Weg zu einem 1,0-Abitur. Das hebt die Spitzenschüler nicht nur von der breiten Masse ab, sondern öffnet ihnen auch die Tür in eine spannende berufliche Zukunft.

Schülersprecher – Wie in den Highschoolteenie-Filmen?

Mit schicker Collegejacke, einem Football unter dem Arm und einer Basecap des Schulteams auf dem Kopf (natürlich verkehrt herum), schreitet er über den Schulflur. Im Schlepptau seine zwei Kumpel, sie wirken wie Bodyguards. Dabei hat er sie nicht einmal nötig, er ist durchaus gut gebaut. Sie ernten die Blicke der Umstehenden. Doch auch die braucht er nicht, er ist mit der hübschesten Cheerleaderin zusammen. Später wird er das Basketballfinale in der Schule anmoderieren, jeder wird ihm zujubeln. So ungefähr ist das Bild eines jeden Schulsprechers in den typischen Highschool-Teeniedramen. Doch wie realitätsnah ist dieses?

 

Da an unserer Schule (ja, keine amerikanische Highschool mit Footballteam, aber trotzdem) am letzten Tag vor den Herbstferien in der Schülerbeiratssitzung, also da wo eure Klassen- und Kurssprecher antanzen durften, die neuen Schülersprecher gewählt wurden, wollen wir einen Blick hinter die Tätigkeiten unser Schülervertretung werfen.

Da wir, die Autoren, Teil des Schülersprecherteams sind, gibt es hier zusätzlich erste Erfahrungswerte und ein paar spannende Eindrücke – Spoiler: wir werfen leider nicht nur mit einem Football durch die Gegend.

Bevor wir mit dem Amt des Schülersprechers anfangen, wollen wir zunächst auf die ebenfalls neu besetzte Positionen der Schulkonferenzdelegierten eingehen.

Diese Delegierten wohnen der sogenannten Schulkonferenz bei, welche das höchste Gremium der Schule ist. Dementsprechend eine wirklich wichtige Position um ernsthafte Mitsprache zu haben. Gemäß der aktuellen Bestimmungen setzt sich die Schulkonferenz aus jeweils sechs Vertretern der Lehrerschaft, der Elternschaft, sowie der Schülerschaft zusammen, die gemeinsam mit der Schulleitung, ebenfalls Teil des Gremiums, über wichtige Entscheidungen beratschlagen, diese genehmigen oder ablehnen. Änderungen der Schulordnung, aber auch Anträge auf Finanzierung von Anschaffungen aus dem Schulhaushalt, fallen dabei in den Zuständigkeitsbereich ebendieser Konferenz. Als Mitglied erhält man während der Treffen zudem Auskunft über die aktuellen Ereignisse in der Schule sowie den Haushalt der Schule. Die Treffen werden dabei vierteljährlich abgehalten. Das klingt erstmal recht trocken, ist es bei einigen Sitzungen zugegebenermaßen auch, aber die Funktion der Schulkonferenzdelegierten ist für uns Schüler dennoch von großer Bedeutung. So hat die Schulkonferenz beispielsweise die oberste Entscheidungsgewalt, falls ein erneuter Antrag auf Änderung der Handyordnung, der zur Zeit in einer Arbeitsgruppe formuliert werden soll, eingereicht werden sollte.

Wichtig ist außerdem, dass die einzelnen Statusgruppen der Schulkonferenz Entscheidungen auch aus den Fachkonferenzen zunächst abblocken können, indem mindestens eine Statusgruppe geschlossen von einer Art Veto-Recht Gebrauch macht.

Hier seht ihr die Liste der diesjährigen Schulkonferenzvertretern aus der Schülerschaft:

  • Levin Janos Meyer
  • Philipp Olde Kalter
  • Erik Wolters
  • Jannik Kartscher
  • Greta Domeyer
  • Otto Rademacher

Da diese euch alle vertreten, ist es immer von Vorteil, wenn ihr Anliegen oder Antragsentwürfe beziehungsweise Ideen an die Delegierten weiterleitet.

Nun aber, wie versprochen, zu den Schülersprechern

Im Grunde sind diese die Vorsitzenden des Schülerbeirats des Gymnasiums Horn. Dementsprechend beschränken sich die direkten Verpflichtungen lediglich auf jene, welche in der neuen Geschäftsordnung (im Ordner „Schülerschaft“ einsehbar) geschrieben sind.

Gemäß dieser war es dieses Jahr übrigens möglich, mit bis zu sechs Personen den Vorstand zu bilden. Dies wurde genutzt, nicht nur weil wir mittlerweile über 1400 zu vertretende Schüler sind, sondern weil die eigentlichen Aufgaben der Schülersprecher (selbst gesteckte Ziele) eine größere Anzahl an Personen bedarf.

Denn den Schülersprechern kommt die Aufgabe zu, die Interessen der Schülerschaft zu vertreten. Sie stehen in engem Austausch mit der Schulleitung und versuchen auf diesem Wege einige Probleme, mit denen sich die Schülerschaft konfrontiert sieht, zu lösen.

Die jetzige Vertretung kümmert sich so zum Beispiel um:

  • DIE DIGITALISIERUNG AN UNSERER SCHULE
  • DIE VERSTÄRKUNG DES POLITIKUNTERRICHTS
  • AUßERSCHULISCHE SPORTANGEBOTE
  • KOSTENLOSE MENSTRUATIONSPRODUKTE IN DEN SCHULTOILETTEN
  • MÜLLTRENNUNG IN DEN KLASSENRÄUMEN
  • NUTZUNG DER UNTIS-TOOLS
  • MENTAL-HEALTH-WORKSHOPS
  • ANGEBOTE AN AG’S AUSBAUEN

Es ist klar, dass dies längst nicht alle Probleme an unserer Schule darstellt. Deshalb ist es wichtig, dass diese auch kommuniziert werden. Für die Arbeit der Schülervertretung ist es aus diesem Grund  essentiell, dass ein reger Austausch mit der Schülerschaft stattfindet. Anliegen, die die Schule aber auch den Unterricht betreffen und den Aufgabenbereich der Klassensprecher überschreiten, sollten deshalb unbedingt an die Schülersprecher weitergetragen werden. Nur auf diese Weise ist es möglich, gemeinsam den besten Kurs für die Schüler unserer Schule zu finden. Ihr erreicht die Schülersprecher daher immer über itslearning. Auch sind Gespräche im SV-Raum (Glasraum vor der Mensa) oder schriftliche Anliegen über einen Briefkasten, der vor dem SV-Raum installiert wird, möglich. Wichtig ist: Je mehr Stimmen es gibt, desto besser ist abzuschätzen, wo Veränderungen benötigt werden.

Und nun der Erfahrungsbericht:

Bislang sind wir wahrscheinlich einfach zu sehr mit den gesteckten Zielen beschäftigt, sodass wir den täglichen Jubel und die bewundernden Blicke nicht mitbekommen. Natürlich macht es Spaß, sich in den wichtigen Gremien auszutauschen und auch mal mit der Schulleitung quatschen zu können, aber auch wir dürfen keine Basecaps im Unterricht tragen. Auch der Football im Arm wird erst noch von uns beantragt werden müssen. In der Tat dürfen wir uns  wahrscheinlich alle auf einige neue Sportutensilien für die Pausen freuen, die wir zusammen mit der Schulkonferenz organisieren werden.

 

 

Gefahren der Künstlichen Intelligenz: Chancen, Risiken und Verantwortung

Immer mehr Menschen reden von Gefahren Künstlicher Intelligenz. Über Schüler:innen, die nichts mehr lernen, über Arbeitsplätze, die wegfallen oder gar die Übernahme der Menschheit. Doch kann dies wirklich passieren? Und wie würde das genau aussehen?

Künstliche Intelligenzen gab es bereits vor ChatGPT. Siri, Google Home und auch E-Mail Spamfilter nutzen alle Künstliche Intelligenz. Der Boom um das Ganze begann erst mit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022. Anschließend wurden im Eiltempo viele verschiedene Künstliche Intelligenzen programmier und für jeden zugänglich gemacht. Darunter weitere textbasierte Programme wie Google Bard oder Perplexity.  Auch bild- sowie videobasierte KIs wie D-ID, Midjourney und noch vieles mehr wurden veröffentlicht

Funktionsweise von Künstlichen Intelligenzen

Künstliche Intelligenzen werden zuerst mit riesigen Mengen von Daten trainiert. Daraus lernen sie, diese menschengemachten Eigenschaften zu übernehmen, mit denen sie trainiert wurden. Am Beispiel ChatGPT: Unmengen an Büchern, Artikeln und Websites geben dem Programm einerseits Informationen, andererseits die Fähigkeit, die Schreibweisen von Menschen zu übernehmen und zu lernen, Texte ähnlich wie ein Mensch zu verfassen. Dabei werden auch Verbindungen gelegt, die man mit den Neuronen in einem Gehirn vergleichen kann. Der Durchschnitt dieser Trainingstexte ist sozusagen das, was ChatGPT von sich gibt.

Wenn nun ein Nutzer eine Frage oder eine Aufgabe stellt, berechnet das Programm auf der Grundlage seiner Trainingstexte, welches Wort es als nächstes “ausspucken” soll. Hierbei gibt es allerdings einige Probleme: es kommen viele inhaltliche Fehler vor. Wenn ChatGPT zu einem bestimmten Thema keine genaue Antwort hat, kann es sein, dass es die wahrscheinlichste Antwort ausspuckt. Diese Antwort ist jedoch häufig nicht richtig. Auch erfindet es durch genau dieses Problem Zitate oder Quellen, die ihm helfen, den Text zu vervollständigen. Du solltest Informationen, die du von Künstlichen Intelligenzen bekommst, also immer mit Vorsicht genießen.

Ein weiteres Problem ist die Diskriminierung durch Künstlichen Intelligenzen. Da der  Durchschnitt der Trainingstexte widergespiegelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich darunter diskriminierendes Gedankengut befindet. Nachdem einige Nutzer auf diese Probleme aufmerksam machten, wurden den Programmen Sperren auferlegt, die es ihnen unmöglich machen sollen, diskriminierende Inhalte von sich zu geben. Oft finden Nutzer:innen Wege, auch diese Sperren zu umgehen

All diese Informationen kann man natürlich auch auf andere Künstlichen Intelligenzen übertragen, die beispielsweise Bild-, Video- oder Audiomaterial generieren können. Wenn man Bild-KIs beispielsweise nach einem Bild von Pflegepersonal fragt, werden in den allermeisten Fällen Frauen generiert. Auch das sind genau die Stereotypen aus unserer Gesellschaft, die Künstliche Intelligenzen übernehmen. [Q1]

Gefahren für den Arbeitsmarkt

Zur Gefährdung der verschiedenen Berufsgruppen hat der Schweizer Wissenschaftler Dario Floreano mit seinem Team zusammen den “Automatisierungs-Risiko-Index” erstellt. Dieser Index gibt an, inwiefern Roboter bzw. Künstliche Intelligenz die Berufsausübenden in bestimmten Berufen ersetzen können. Bei dieser Untersuchung stellte sich heraus, dass Metzger:innen die größte Gefahr laufen, irgendwann vollständig durch eine Künstliche Intelligenz abgelöst zu werden. Andere gefährdete Berufe sind Taxifahrer:innen und Kassierer:innen. Auf der anderen Seite dieser Skala stehen Physiker, Chirurgen und Ärzte sowie Piloten und Fluglotsen. Diese laufen demnach kaum Gefahr, abgelöst zu werden.

Eine andere Studie kam zu dem Schluss, dass sich vor allem Programmierer, Mathematiker, Buchhalter, Dolmetscher sowie Schriftsteller und Journalisten auf eine große Umstellung gefasst machen müssen. Hierbei geht es jedoch nicht darum, dass diese Berufe wegfallen könnten. Vielmehr geht es um die Umstellung beziehungsweise die Veränderung innerhalb dieser Berufsgruppen.

Der Rechtsanwalt ist beispielsweise ein solcher Beruf. Der Ökonom Jens Südekum machte das an einem Beispiel fest: wenn eine Künstliche Intelligenz einige Aufgaben von einem Rechtsanwalt übernehmen würde, könnte dieser sich mehr auf die Arbeit mit seinen Mandanten konzentrieren. Der Beruf würde sich also stark wandeln, jedoch eher in das Positive als in das Negative. Ähnlich ist das bei vielen anderen Berufen. Es kann also gut sein, dass die Künstliche Intelligenz die Produkte, an denen sie mitarbeitet, perfektioniert. [Q2] [Q3]

Auswirkungen auf den Schulalltag

Auch die Institution Schule wird sich durch die Einsetzung von Künstlicher Intelligenz stark wandeln. Jetzt bereits sieht man die ersten Veränderungen: Projektarbeiten werden teilweise durch andere Projekte ersetzt aus wahrscheinlich berechtigter Angst, Schüler:innen könnten ihre Projektarbeiten mit Künstlichen Intelligenzen schreiben. Denn dies ist bereits passiert. 32,3% der Befragten einer itslearning-Umfrage im Kurs Schülerschaft Gymnasium Horn gaben an, Künstliche Intelligenzen generell mittel viel zu benutzen. Der Vorteil von Künstlichen Intelligenzen ist ja mitunter, dass sie nicht nur reine Informationen liefert, sondern fertige Ergebnisse, die man in einigen Fällen ohne Veränderung abgeben kann.

Auf die Frage, wie Künstliche Intelligenz unseren Schulalltag verändern wird, gibt es leider keine eindeutige Antwort. Wissenschaftler prognostizieren jedoch, dass sie vor allem den Teil der Wissensvermittlung übernehmen wird. Die Lehrpläne würden gekürzt, was den Vorteil bietet, dass man sich mehr auf andere Dinge konzentrieren könnte. Klar ist auch hier: die Künstliche Intelligenz wird niemanden ersetzen, die Berufe jedoch stark verändern. Und zwar auch hier in die positive wie auch in die negative Richtung. Positiv ist, dass sie den Lehrkräften ihren Job vereinfachen können. Diese können sich dann auf die einzelnen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen konzentrieren. Nachteile könnten sein, dass Schüler:innen weniger lernen und viele der Schulaufgaben an die Künstliche Intelligenzen abgeben. Dabei geht auch ein großer Bildungsfaktor verloren.

Wichtig ist es, gute Regeln, Richtlinien und Fortbildungen für die Nutzung von Künstlichen Intelligenzen zu schaffen. Es sollte beispielsweise für Schüler:innen nicht möglich sein, ihre Schulaufgaben vollständig durch Künstliche Intelligenzen erledigen zu lassen. Für die Recherche sowie Inspiration oder Hilfe bei Formulierungen etc. müsste es jedoch legitim sein, sie einzusetzen. [Q4] [Q5]

Gefahren für die Menschheit

Weitere Gefahren beziehen sich auf die gesamte Menschheit. Dies sehen auch bekannte Menschen und Experten. In einem offenen Brief forderten mehr als 1000 Menschen aus dem IT Bereich – unter ihnen auch Elon Musk – eine Entwicklungspause für Künstliche Intelligenzen. Diese Entwicklungspause soll dazu genutzt werden, Richtlinien und Regeln für Künstliche Intelligenzen zu schaffen, sodass diese sich nicht unreguliert weiterentwickeln und irreversible Schäden anrichten können. Die Verfasser des offenen Briefs sprachen von „tiefgreifenden Risiken für die Gesellschaft und die Menschheit”. Genau genommen forderten sie eine sechsmonatige Pause aller Künstlichen Intelligenzen, die leistungsfähiger als ChatGPT-4 und ChatGPT-5 sind.

Aber was ist denn genau die Angst dieser Menschen? Und ist diese berechtigt? Wie bereits erklärt, probieren Künstliche Intelligenzen, wie ein Mensch zu handeln und zu wirken. Wenn sie dies einmal perfekt schaffen sollte, würde dies sehr schlimme Folgen haben. Fake News könnten in unaufhaltsamer Geschwindigkeit verbreitet werden, durch Deepfake-Videos können nicht nur unter Privatpersonen Probleme entstehen, auch diplomatische Verhältnisse könnten darunter leiden.

Vor ein paar Wochen erst verbreitete die politische Gruppierung Zentrum für politische Schönheit, welche ein Verbot der rechten Partei AfD fordert, ein Video, in welchem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zum Volk zu sprechen scheint. Er redet von einer Bedrohung für unser Land: die AfD. Mit spannender Musik und dem Kanzleramt im Hintergrund wirkt es auf den ersten Blick wie ein echtes Video. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch schon einige Unstimmigkeiten: die Mundbewegungen stimmen nicht ganz mit dem Text überein. Auch zucken die Mundwinkel das ein oder andere Mal, was ein wenig unnatürlich wirkt. Es ist also leicht zu enttarnen. Die Technologie ist jedoch auch erst an seinem Anfang. Bei der rasanten Geschwindigkeit der Entwicklung ist die Angst darüber, wo uns das Ganze hinführen wird, womöglich berechtigt. Künstliche Intelligenzen sind also nicht nur eine Gefahr für den Schulalltag, für unseren Arbeitsmarkt, sondern auch für unsere Demokratie.

Auch die Aufrüstung ist ein wichtiges Thema auf diesem Gebiet. Viele Experten schätzen die Gefahren der Künstlichen Intelligenz etwa so hoch ein wie die einer Pandemie oder sogar eines Atomkrieges. Jetzt bereits wird bei dieser neuartigen Technologie zur Aufrüstung geforscht. Das zum Beispiel im Luftkampf. Es wird ein Wettrüsten befürchtet, ähnlich wie bei Atomwaffen.

Künstliche Intelligenzen können ab einem bestimmten Punkt unkontrollierbar werden. Wenn sie zu viele unserer Aufgaben übernehmen, nehmen sie auch zu viel Einfluss auf unser System. Sowohl auf das staatliche, als auch auf das wirtschaftliche. Das kann auch unter gewissen Umständen Schäden anrichten, die nicht mehr umkehrbar sind. [Q6][Q7]

Allgemeine Künstliche Intelligenz

Und nun zum meist gefürchtetsten Punkt unter den Gefahren der Künstlichen Intelligenzen: die Allgemeine Künstliche Intelligenz, welche es so noch nicht gibt. Sie könnte alle Aufgaben eines Menschen übernehmen, sozusagen alle Künstlichen Intelligenzen gebündelt. Sie ist also eine ultimative Künstliche Intelligenz, die vollständig wie ein Mensch handelt und agiert. Die Angst, die viele Menschen haben, besteht daraus, dass sie sich, auch wenn sie bereits so ist wie ein Mensch, immer weiterentwickelt und somit besser wird als der Mensch. Wenn dies Überhand annimmt, könnte es in einem sehr theoretischen Fall zu einer Übernahme der Menschheit kommen. Doch zuerst war auch die Definition eines solchen Programms gar nicht eindeutig. Das Google DeepMind-Team publizierte, um ein wenig Klarheit zu schaffen eine genaue Definition zu dem Thema. Die folgenden fünf Punkte müssen (kurz zusammengefasst) in ihren Augen zutreffen, um etwas eine Allgemeine Künstliche Intelligenz nennen zu können.

  1. Entstehend (etwa hochmoderne Chatbots wie ChatGPT und Bard)
  2. Kompetent
  3. Fachkundig
  4. Virtuos
  5. Übermenschlich (die eine breite Palette von Aufgaben besser als alle Menschen erledigen, einschließlich Aufgaben, die Menschen überhaupt nicht erledigen können, wie das Dekodieren der Gedanken anderer Menschen, die Vorhersage zukünftiger Ereignisse und das Sprechen mit Tieren).

Wirkliche Maßstäbe und Definitionen für diese Form von Künstlicher Intelligenz gibt es jedoch nicht. Einige Fragen sind noch ungeklärt. Zudem ist es auch möglich, solche superintelligenten Maschinen zu bauen, die trotzdem vollkommen vom Menschen gesteuert werden. [Q8]

Disclaimer

Wichtig ist jedoch auch, sich vor Augen zu halten, dass dies alles nur theoretische Szenarien sind, die nicht unbedingt so auftreten werden. Wenn genug Regulierungen für die Künstlichen Intelligenzen geschaffen werden, ist es gut möglich, dass sie uns im Alltag schlicht und einfach unterstützen und keine bis wenig negative Einflüsse auf unser Leben nehmen wird.

[Q9]

 

Quellen

[Q1] https://www.youtube.com/watch?v=fT69SLK2m9I

[Q2] https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/berufe-kuenstliche-intelligenz-100.html

[Q3] https://www.ing.de/wissen/aussterbende-berufe/

[Q4] https://www.teachis.net/de/wissen/kuenstliche-intelligenz-in-der-schule/

[Q5] https://www.forum-verlag.com/blog-bes/ki-in-der-schule

[Q6] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/kuenstliche-intelligenz-experten-gefahren-ki-offener-brief

[Q7] https://www.heise.de/hintergrund/Wie-schwer-es-ist-kuenstliche-allgemeine-Intelligenz-zu-definieren-9533724.html

[Q8] https://www.mdr.de/wissen/kuenstliche-intelligenz-gefahren-102.html

[Q9] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/digitalisierung/6-thesen-zur-kuenstlichen-intelligenz/