Schülersprecher – Wie in den Highschoolteenie-Filmen?

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Mit schicker Collegejacke, einem Football unter dem Arm und einer Basecap des Schulteams auf dem Kopf (natürlich verkehrt herum), schreitet er über den Schulflur. Im Schlepptau seine zwei Kumpel, sie wirken wie Bodyguards. Dabei hat er sie nicht einmal nötig, er ist durchaus gut gebaut. Sie ernten die Blicke der Umstehenden. Doch auch die braucht er nicht, er ist mit der hübschesten Cheerleaderin zusammen. Später wird er das Basketballfinale in der Schule anmoderieren, jeder wird ihm zujubeln. So ungefähr ist das Bild eines jeden Schulsprechers in den typischen Highschool-Teeniedramen. Doch wie realitätsnah ist dieses?

 

Da an unserer Schule (ja, keine amerikanische Highschool mit Footballteam, aber trotzdem) am letzten Tag vor den Herbstferien in der Schülerbeiratssitzung, also da wo eure Klassen- und Kurssprecher antanzen durften, die neuen Schülersprecher gewählt wurden, wollen wir einen Blick hinter die Tätigkeiten unser Schülervertretung werfen.

Da wir, die Autoren, Teil des Schülersprecherteams sind, gibt es hier zusätzlich erste Erfahrungswerte und ein paar spannende Eindrücke – Spoiler: wir werfen leider nicht nur mit einem Football durch die Gegend.

Bevor wir mit dem Amt des Schülersprechers anfangen, wollen wir zunächst auf die ebenfalls neu besetzte Positionen der Schulkonferenzdelegierten eingehen.

Diese Delegierten wohnen der sogenannten Schulkonferenz bei, welche das höchste Gremium der Schule ist. Dementsprechend eine wirklich wichtige Position um ernsthafte Mitsprache zu haben. Gemäß der aktuellen Bestimmungen setzt sich die Schulkonferenz aus jeweils sechs Vertretern der Lehrerschaft, der Elternschaft, sowie der Schülerschaft zusammen, die gemeinsam mit der Schulleitung, ebenfalls Teil des Gremiums, über wichtige Entscheidungen beratschlagen, diese genehmigen oder ablehnen. Änderungen der Schulordnung, aber auch Anträge auf Finanzierung von Anschaffungen aus dem Schulhaushalt, fallen dabei in den Zuständigkeitsbereich ebendieser Konferenz. Als Mitglied erhält man während der Treffen zudem Auskunft über die aktuellen Ereignisse in der Schule sowie den Haushalt der Schule. Die Treffen werden dabei vierteljährlich abgehalten. Das klingt erstmal recht trocken, ist es bei einigen Sitzungen zugegebenermaßen auch, aber die Funktion der Schulkonferenzdelegierten ist für uns Schüler dennoch von großer Bedeutung. So hat die Schulkonferenz beispielsweise die oberste Entscheidungsgewalt, falls ein erneuter Antrag auf Änderung der Handyordnung, der zur Zeit in einer Arbeitsgruppe formuliert werden soll, eingereicht werden sollte.

Wichtig ist außerdem, dass die einzelnen Statusgruppen der Schulkonferenz Entscheidungen auch aus den Fachkonferenzen zunächst abblocken können, indem mindestens eine Statusgruppe geschlossen von einer Art Veto-Recht Gebrauch macht.

Hier seht ihr die Liste der diesjährigen Schulkonferenzvertretern aus der Schülerschaft:

  • Levin Janos Meyer
  • Philipp Olde Kalter
  • Erik Wolters
  • Jannik Kartscher
  • Greta Domeyer
  • Otto Rademacher

Da diese euch alle vertreten, ist es immer von Vorteil, wenn ihr Anliegen oder Antragsentwürfe beziehungsweise Ideen an die Delegierten weiterleitet.

Nun aber, wie versprochen, zu den Schülersprechern

Im Grunde sind diese die Vorsitzenden des Schülerbeirats des Gymnasiums Horn. Dementsprechend beschränken sich die direkten Verpflichtungen lediglich auf jene, welche in der neuen Geschäftsordnung (im Ordner „Schülerschaft“ einsehbar) geschrieben sind.

Gemäß dieser war es dieses Jahr übrigens möglich, mit bis zu sechs Personen den Vorstand zu bilden. Dies wurde genutzt, nicht nur weil wir mittlerweile über 1400 zu vertretende Schüler sind, sondern weil die eigentlichen Aufgaben der Schülersprecher (selbst gesteckte Ziele) eine größere Anzahl an Personen bedarf.

Denn den Schülersprechern kommt die Aufgabe zu, die Interessen der Schülerschaft zu vertreten. Sie stehen in engem Austausch mit der Schulleitung und versuchen auf diesem Wege einige Probleme, mit denen sich die Schülerschaft konfrontiert sieht, zu lösen.

Die jetzige Vertretung kümmert sich so zum Beispiel um:

  • DIE DIGITALISIERUNG AN UNSERER SCHULE
  • DIE VERSTÄRKUNG DES POLITIKUNTERRICHTS
  • AUßERSCHULISCHE SPORTANGEBOTE
  • KOSTENLOSE MENSTRUATIONSPRODUKTE IN DEN SCHULTOILETTEN
  • MÜLLTRENNUNG IN DEN KLASSENRÄUMEN
  • NUTZUNG DER UNTIS-TOOLS
  • MENTAL-HEALTH-WORKSHOPS
  • ANGEBOTE AN AG’S AUSBAUEN

Es ist klar, dass dies längst nicht alle Probleme an unserer Schule darstellt. Deshalb ist es wichtig, dass diese auch kommuniziert werden. Für die Arbeit der Schülervertretung ist es aus diesem Grund  essentiell, dass ein reger Austausch mit der Schülerschaft stattfindet. Anliegen, die die Schule aber auch den Unterricht betreffen und den Aufgabenbereich der Klassensprecher überschreiten, sollten deshalb unbedingt an die Schülersprecher weitergetragen werden. Nur auf diese Weise ist es möglich, gemeinsam den besten Kurs für die Schüler unserer Schule zu finden. Ihr erreicht die Schülersprecher daher immer über itslearning. Auch sind Gespräche im SV-Raum (Glasraum vor der Mensa) oder schriftliche Anliegen über einen Briefkasten, der vor dem SV-Raum installiert wird, möglich. Wichtig ist: Je mehr Stimmen es gibt, desto besser ist abzuschätzen, wo Veränderungen benötigt werden.

Und nun der Erfahrungsbericht:

Bislang sind wir wahrscheinlich einfach zu sehr mit den gesteckten Zielen beschäftigt, sodass wir den täglichen Jubel und die bewundernden Blicke nicht mitbekommen. Natürlich macht es Spaß, sich in den wichtigen Gremien auszutauschen und auch mal mit der Schulleitung quatschen zu können, aber auch wir dürfen keine Basecaps im Unterricht tragen. Auch der Football im Arm wird erst noch von uns beantragt werden müssen. In der Tat dürfen wir uns  wahrscheinlich alle auf einige neue Sportutensilien für die Pausen freuen, die wir zusammen mit der Schulkonferenz organisieren werden.

 

 

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