Die Causa Aiwanger – Flugblätter als Tatbestand

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In den letzten Wochen beschäftigte dieses Thema die deutschen Medien besonders – die Aiwanger-Affäre. Der Parteikandidat der Freien Wähler in Bayern, Hubert Aiwanger, steht im Mittelpunkt und jede Talkshow, die etwas auf sich hält, arbeitet sich an diesem Thema ab.

Doch was ist passiert? Wir müssen für diesen Skandal 35 Jahre in die Vergangenheit blicken. Der Schuljunge Aiwanger ist auf dem Burkhart-Gymnasium angekommen. Doch es läuft nicht alles, beim heutigen Demokraten, wie es heute läuft: Aiwanger ist laut eines ehemaligen Mitschülers zu dieser Zeit ein Junge, der stark rechter denkt als heute. Hitlergrüße und Judenwitze seien normal für den damaligen Elftklässler – sogar beim Besuch des Konzentrationslagers Dachau. Die stark nationalsozialistisch geprägte Ausrichtung des damaligen Aiwangers habe bei Mitschülern für Aufsehen gesorgt. Aiwanger sei immer extremer geworden, bis seine Radikalisierung ihren Höhepunkt erreicht: Er soll Flugblätter mit rechtsextremem Inhalt verfasst und verteilt haben.

In ihnen wird der Holocaust verharmlost und Gewalt mit Mordabsichten gegen „Vaterlandsverräter“ geäußert, bei denen es Fallbeil, Genickschüsse und den Aufenthalt in den Konzentrationslagern Dachau und Auschwitz zu “gewinnen” gibt.  Schon dies ist aus der Sicht vieler Menschen unverzeihlich, doch der Umgang mit diesem Kapitel seiner Jugend sorgt für die wohl größte Empörung unter dem Volk: Aiwanger leugnet das Verfassen eines solchen Flugblattes und droht sogar mit juristischen Schritten gegen Personen, die ihm dies vorwerfen sollten. Schon bald gibt sich sein Bruder als Verfasser des Flugblattes zu erkennen. Doch viele zweifeln: Söder stellt ihm 25 Fragen, denen Aiwanger größtenteils ausweicht. Und erstaunlicherweise gelingt es Aiwanger, diese Flugblatt-Affäre größtenteils hinter sich zu lassen, er steigert sogar die Wahlwerte seiner Partei. Doch noch ist es nicht vorbei: Die Bayern-Wahl steht an und Aiwanger wird sich vermutlich im Wahlkampf noch öfter seiner nationalsozialistischen Vergangenheit stellen müssen.

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