Frau Korsch, wieso wollten Sie Vertrauenslehrerin werden?

Seit 2008 unterrichtet Katharina Korsch am Gymnasium Horn Deutsch und Sport. Seit dem Jahr 2024 ist sie mit 40,8% der Stimmen die neue Vertrauenslehrerin der Schule. Mit welcher Intention sie an die Sache herangeht und welche Ambitionen sie für das neue Amt hat, fragten wir sie in diesem Interview.

 

Seit wann sind Sie am Gymnasium Horn und welche Fächer unterrichten Sie?

Ich bin seit Mai 2008 am Gymnasium Horn und unterrichte Deutsch und Sport.

Seit dem neuen Jahr sind Sie Vertrauenslehrerin vom Gymnasium Horn. Sie haben die Wahl mit 40,8 Prozent der Stimmen gewonnen. Was denken Sie, warum Sie gewählt wurden?

lachend. Weil ich so ein lieber Mensch bin. Nein, ich weiß es nicht. Diese Frage gebe ich eigentlich lieber zurück. Warum junge Menschen mir vertrauen, können sie sich ja am besten selber beantworten. Ich würde mir selbst auch vertrauen und freue mich deswegen auch darüber, dass andere das auch tun.

Wieso haben Sie sich für das Amt der Vertrauenslehrerin aufstellen lassen?

Ich habe mich aufstellen lassen, weil ihr mich gefragt habt. Die erste Voraussetzung dafür, dass ich kandidiere, war, dass ich mich nicht selbst anbieten wollte. Ich finde es sinnvoller und netter, wenn Schüler selbst den Wunsch äußern, dass ich mich aufstellen lasse.

Warum finden Sie, dass Sie für das Amt geeignet sind?

Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen seit ungelogen über 30 Jahren fast täglich zusammen, also seitdem ich 19 Jahre alt bin. Ich habe schon so viele Kinder und Jugendliche in Kinder- und Jugendeinrichtungen betreut, dass ich ganz viele verschiedene Schicksale kennengelernt habe. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass ich mich in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gut einfühlen kann. Deshalb sehe ich mich da auch als geeignete Person.

Wo haben Sie denn vorher gearbeitet?

Einmal in einem Jugendfreizeitheim, das heißt die Bude in der Neuen Vahr Nord. Dann habe ich irgendwann im Freizeitheim Stackamp gearbeitet, was ein Brennpunkt ist. Es gab dort einen Sonderbereich, der Lückeprojekt hieß. Dort konnten junge Menschen leben zwischen zehn und fünfzehn leben, die dort hingekommen sind, weil sie zuhause niemand erwartet, weil sie kein Mittagessen vorfinden und sich eben generell nicht genug um sie gekümmert wird. Also habe ich mich um sie gekümmert. Der Job war fast noch fordernder als mein Beruf jetzt als Lehrerin, weil manche Menschen eben wirklich schlimme Schicksale mitgebracht haben. Das war auch erstmal begleitend zum Studium, weil ich mir natürlich auch mein Geld verdienen musste.

Dann haben Sie ja schon reichlich Erfahrungen mit Kindern. Was erwarten Sie denn von diesem Amt?

Eigentlich erwarte ich gar nichts. Ich bin einfach da, für alle die, die von mir etwas erwarten und sich mir öffnen möchten. Ich bin offen für alle, die ihre Probleme mit mir teilen möchten und dies nicht an anderer Stelle tun können.

Also haben Sie noch keine wirklichen Vorstellungen von dem, was da genau auf sie zukommt?

Nicht so wirklich. Ich habe mich schon einmal mit Frau Lührs zusammengesetzt, die mir auch direkt eine Broschüre zu dem Thema gegeben hat. Eine Erwartung ist, wo ich gerade über nachdenke, dass ich eng mit euch als Schülervertretung zusammenarbeiten werde. Ich gehe davon aus, dass wir in engem Kontakt sein werden und wir auch Projekte zusammen angehen können.

Meinen Sie, dass Sie die mit dem Amt verbundenen Aufgaben gut bewältigen können?

Ja.

Welche Erwartungen haben Sie dabei an sich selbst?

Meine Erwartung an mich selbst ist, den Schüler:innen gerecht zu werden. Natürlich auch in Punkten, wo das wirklich schwierig wird, weil es das System der Schule nicht so hergibt. Was ich mir als Aufgabe gesetzt habe, ist, mich für das Amt auch weiterzubilden. Ich werde nach Fortbildungen gucken, um das Amt so gut wie es geht ausführen zu können.

Was sind Ihre Ziele für das Jahr in Bezug auf Ihr neues Amt?

Die Fortbildungen sind ein Ziel von mir. Ein weiteres Ziel wäre, dafür zu sorgen, dass wir einen Raum bekommen, in dem wir uns ungestört mit Schüler:innen zurückziehen können, für ein Gespräch im Rahmen des Amtes. Darüber habe ich auch mit Frau Lührs gesprochen und wir waren uns einig, dass es so, wie es bisher ist, nicht gut ist. Der Glaskasten im Lehrerzimmer ist natürlich doof, weil man da für alle Lehrkräfte sichtbar ist. Der Horn Plus Raum wäre ein weitgehend ungenutzter Raum, der für die Zwecke sehr gut geeignet wäre.

Was wollen Sie in Ihrem Beruf als Lehrerin dieses Jahr anders machen als letztes Jahr?

Neujahrsvorsätze habe ich eigentlich nie. Ich bin mit meinem Leben wirklich zufrieden. Wenn mal Probleme auftreten, gehe ich sie direkt an. Ich kenne auch meine Schwächen.

Was sind denn Ihre Schwächen?

Meine Schwäche ist zum Beispiel, dass ich im Unterricht zu viel außerhalb vom Thema rede. Und dass ich mich immer selbst ablenke. Ich kann mir gut vorstellen, dass man mir früher, wenn es das damals schon gegeben hätte, ADHS oder ähnliches diagnostiziert hätte.

Was würden Sie am Gymnasium Horn verändern, wenn Sie es könnten?

Ich würde damit anfangen, den Unterricht später beginnen zu lassen. Dann würde ich gerne Lerninseln einführen. Das bedeutet, dass sich Kinder und Jugendliche zu gemeinsamen Themen in verschiedene Räumlichkeiten zurückziehen können und zusammen an Projekten arbeiten können.

Das sind aber leider Dinge, die sehr schwierig umzusetzen wären und wofür auch das Geld fehlt. Ich rede normalerweise nicht so gerne darüber, was ich in der Theorie verändern wollen würde, sondern ich versuche eigentlich immer, in dem Rahmen zu handeln, der vorgegeben wurde und ihn so weit auszudehnen, wie es geht.

Was sind denn Beispiele dessen, was Sie jetzt bereits tun?

Was ich gerne mache, ist im Deutschunterricht anstatt von schriftlichen Klassenarbeiten eher auf Arbeitsersatzleistungen zurückzugreifen, weil ich finde, dass manche in dieser schriftlichen Form versagen. Dann ist es nett, wenn sie ein Format finden, in dem sie auch mal glänzen können. Das heißt gar nicht, dass sie das schriftliche nicht lernen sollen, aber da gibt es auch andere Zeitpunkte für. Beispiele für solche Arbeiten sind, einen Film zu drehen oder ein Lesetagebuch zu erstellen. Das sind Maßnahmen, die man im Deutschunterricht gut umsetzen kann.

Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?

Noch gar nicht, bis auf das Gespräch mit Frau Lührs.

Mit welchen Themen kann man sich an Sie wenden?

Ich glaube mit allen Themen, wenn man möchte. So sehe ich mich als Vertrauenslehrerin. Was das Schulische betrifft sowieso: Wenn es Probleme zwischen Schüler:innen untereinander gibt oder welche zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen. Aber auch wenn es mal etwas Privates ist. Da sehe ich mich sogar noch ein bisschen mehr, weil ich immer denke, dass ich da ein gutes Glied bin, wenn man nicht alles mit seine:r Klassenlehrer:in oder Fachlehrer:in besprechen möchte. Und vor allem auch wer seine Probleme nicht mit den Eltern besprechen möchte, kann gerne zu mir kommen.

Ich bin zwar keine Psychologin, aber ich bin davon überzeugt, dass ich Kinder und Jugendliche in ihrem emotionalen Durcheinander gut betreuen kann.

Denken Sie, dass Sie bei allen Problemen selbst helfen können?

Nein, das wird ja nie so sein. Wenn ich aber ein Problem nicht bewältigen kann, dann verweise ich auf andere Stellen, die dafür gut geeignet sind. Dafür gibt es auch klare Richtlinien, was ich zu tun habe, wenn bestimmte Fälle auftreten. Wenn etwas beispielsweise in Richtung Suizid geht, dann ist der rechtliche Rahmen, dass ich das melden muss.

Wo findet man Sie und wie kann man Sie erreichen?

Man findet mich immer hier in der Schule außer montags im Moment. Erreichen kann man mich über itslearning. Das heißt nicht, dass ich alle fünf Minuten auf itslearning gucke, aber wenn man mich erreichen möchte, dann findet man mich.

Vielen Dank für das Interview.

 

 

Herr Wolpmann, wieso wollten Sie Vertrauenslehrer werden?

Seit 2017 unterrichtet Tim Wolpmann am Gymnasium Horn Physik und Biologie. Seit dem Jahr 2024 ist er mit 51,5% der Stimmen der neue Vertrauenslehrer der Schule. Mit welcher Intention er an die Sache herangeht und welche Ambitionen er für das neue Amt hat, fragten wir ihn in diesem Interview.

 

Seit wann sind Sie an der Schule und welche Fächer unterrichten Sie?

Ich bin seit 2017 am Gymnasium Horn. Ich habe hier damals als Vertretungslehrkraft begonnen und anschließend mein Referendariat absolviert. Seit 2019 bin ich reguläre Lehrkraft. Ich unterrichte Physik, Biologie und auch Digitale Medien.

Nun sind Sie seit dem neuen Jahr Vertrauenslehrer und wurden von 51,5 Prozent der Schülerschaft gewählt. Was denken Sie, warum Sie gewählt wurden?

Mir ist es wichtig, Schüler/innen auf Augenhöhe zu begegnen. Ich glaube, dass ich dadurch in der Vergangenheit immer ein ganz gutes Verhältnis zu meinen Schüler/innen hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch viele Vertrauen zu mir haben.

Wieso haben Sie sich denn als Vertrauenslehrer aufstellen lassen?

Die Schülerschaft ist auf mich zugekommen und hat mich für diese Aufgabe vorgeschlagen. Ich weiß nicht, ob ich mich beworben hätte, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Ich habe mich dann aufstellen lassen, weil ich die Aufgabe des Vertrauenslehrers als sehr wichtig einschätze. Es ist wichtig, dass die Schüler/innen eine Person haben, mit der sie vertrauensvoll reden können. Und ich finde die Aufgabe auch einfach interessant.

Warum finden Sie, dass Sie für das Amt geeignet sind?

Ob ich das tatsächlich bin, müssen andere beurteilen. Aber ich denke, dass ich ganz empathisch mit Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern kommunizieren kann und mich für das Wohl der Schüler/innen engagiere. In vergangenen Konfliktsituationen, die ich miterlebt habe, konnte ich betroffenen Schüler/innen eigentlich immer ganz gut helfen. Ich denke, dass ich für viele Problemsituationen Lösungsstrategien kenne.

Was erwarten Sie denn von dem Amt oder welche Vorstellungen haben Sie?

Ich denke, dass das Amt mit vielen verschiedenen Aufgaben verbunden ist. In erster Linie gehe ich davon aus, dass sich Schüler/innen mit persönlichen Problemen an mich bzw. uns wenden. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass es hierbei um Probleme mit Mitschüler/innen oder auch Lehrkräften geht. Hier bieten wir Vertrauenslehrkräfte einen geschützten, vertrauensvollen Raum an, wo alle Schüler/innen frei reden und ihre Sorgen loswerden können. Das Amt ist mit einer Schweigepflicht verbunden. Sensible Informationen, die uns im Rahmen unseres Amtes anvertraut werden, geben wir also nicht ohne Zustimmung der betroffenen Personen weiter.

Haben Sie als Vertrauenslehrer Ziele für das neue Jahr?

Ein Ziel, das ich immer habe, ist persönliche Weiterentwicklung. Ich habe die Hoffnung, dass ich im Rahmen dieser neuen Aufgabe mit Situationen konfrontiert werde, von denen ich für die Zukunft lernen kann.

Gibt es etwas, das Sie dieses Jahr als Lehrkraft anders machen wollen als letztes Jahr?

Ich habe mir selbst langfristige Ziele gesetzt, die ich als Lehrer erreichen möchte. Ich habe z.B. eine Vorstellung davon, wie guter Unterricht aussieht. Den damit verbundenen eigenen Ansprüchen versuche ich einfach gerecht zu werden. Daran arbeite ich.

Was sind diese Vorstellungen oder Erwartungen an sich selbst?

Ich möchte zeitgemäßen und innovativen Unterricht machen. Dafür muss man sicherlich mit der Zeit gehen und auch Möglichkeiten der voranschreitenden Digitalisierung ergreifen.

Was würden Sie gerne an der Schule verändern, wenn Sie könnten?

Das ist eine komplexe Fragestellung, über die man lange diskutieren kann.

Ich empfinde es auf jeden Fall als sehr problematisch, dass unsere Klassen viel zu groß sind. Mich persönlich frustriert es, dass ich viele Schüler/innen gar nicht so individuell fördern kann, wie ich gerne würde. Ich würde gerne viel mehr auf die Bedürfnisse einzelner Schüler/innen eingehen können. Und in großen Klassen ist die Lernatmosphäre sicherlich auch immer schlechter als in kleinen Klassen.

Ich denke grundsätzlich auch, dass das gesamte Bildungssystem überarbeitet werden muss. Es geht im Kern zu wenig um individuelle Förderung.

Schlussendlich kann man aber nur im Bereich der eigenen Handlungsmöglichkeiten agieren. Mir ist schon klar, dass viele notwendige Veränderungen in der Realität schwer umsetzbar sind. Daher sollte jeder das Beste aus der Situation machen.

Wie helfen Ihre Erfahrungen als Tutor im Amt des Vertrauenslehrers?

In meiner Tätigkeit als Tutor/Klassenlehrer arbeite ich selbstverständlich auch vertrauensvoll mit Schüler/innen zusammen und war dadurch auch schon mit einigen Problemsituationen konfrontiert. Die dabei gesammelten Erfahrungen kann ich sicherlich mit in das Amt des Vertrauenslehrers einbringen.

Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?

Ich denke, dass ich für viele Problemsituationen bereits Lösungsstrategien kenne und Schüler/innen gut helfen kann. Dennoch gibt es natürlich Situationen, mit denen ich bisher selbst wenig Berührungspunkte hatte und mich über bewährte Lösungswege informieren muss. Zu diesem Anlass bilde ich mich entsprechend fort.

Mit welchen Problemen wendet man sich aus Ihrer Sicht an Vertrauenslehrer?

Mit sämtlichen Problemen, über die man sprechen möchte und ggf. selbst keine Lösung findet. Ein paar Beispiele:

  • Man hat ein privates Problem im familiären Bereich.
  • Man hat ein Problem mit Mitschüler/innen.
  • Man erkennt bei Mitschüler/innen eine problematische Situation und weiß nicht, wie man helfen kann.
  • Man hat ein Problem mit Lehrkräften.

In all diesen Situationen kann man das Gespräch mit uns Vertrauenslehrkräften suchen. Wir bieten, wie bereits erwähnt, für jede Art von Problem einen geschützten, vertrauensvollen Raum an, wo alle Schüler/innen frei reden und ihre Sorgen loswerden können.

Wo findet man Sie und wie kann man Sie erreichen?

Am besten kontaktiert man mich auf itslearning. Ich antworte in der Regel immer sehr schnell. Ansonsten bin ich in Freistunden häufig in der Physiksammlung – also dort, wo auch meine iPad-Sprechstunde stattfindet.

Vielen Dank für das Interview.

 

 

Aus der Ambulanz in die Schule: Wie Herr Jäger den Schulsanitätsdienst umstrukturierte

Das Gymnasium Horn zeichnet sich gegenüber anderen Schulen insbesondere durch seinen ausgereiften Schulsanitätsdienst aus. Zu finden in Raum 229, handelt es sich dabei um eine Zusammenarbeit zwischen Schülern der oberen Jahrgänge und der Lehrerschaft, geleitet von Herrn Jäger. Spätestens über diverse Lautsprecherdurchsagen sollte dem ein oder anderen das Vorhandensein des Schulsanitätsdienstes aufgefallen sein. Denn immer, wenn ein Mitglied der Schulgemeinschaft gesundheitliche Beschwerden, seien es Verletzungen oder Schmerzen sonstiger Art, zu beklagen hat, steht er zur Verfügung und liefert kompetente Unterstützung. Dabei bilden die Grundlagen eine einwöchige Ausbildung, die diverse Maßnahmen der Ersten Hilfe schult, sowie eine jährliche Auffrischung, an denen jeder Schulsanitäter teilnehmen muss, um bestmöglich Hilfe leisten zu können. Über die Lautsprecher oder im Idealfall im Stillen über ein Smartphone werden die Schulsanitäter informiert, wo Hilfe benötigt wird und verlassen, sofern nicht anders möglich, sogar den Unterricht, um zur Verfügung zu stehen. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass der gesamte Dienst auf Freiwilligkeit basiert und sämtliche verpassten Inhalte von den Mitgliedern im Zweifelsfall selbständig nachgearbeitet werden müssen. Das Fazit ist dennoch klar. Es ist erwünscht, sich mit Problemen an den Schulsanitätsdienst zu wenden. „Wir stehen gerne zur Verfügung, um bei medizinischen Problemen Erste Hilfe zu leisten“, sagt Jesper Nagel, Mitglied des Schulsanitätsdienstes, dafür ist er schließlich eingerichtet worden.

Die Struktur der Dienste ist denkbar einfach. Jeder Schulsanitäter ist für einen Wochentag zuständig. Wird an diesem Tag ein Sanitäter ausgerufen, ist klar geregelt, wer den jeweiligen Fall übernimmt. Doch nicht immer geht das Konzept auf. Durchaus treten auch Fälle auf, in denen ein längerer Aufenthalt der Patienten im Sanitätsraum notwendig ist. In diesem Fall ist die Gemeinschaft des Sanitätsdienstes von großem Vorteil, ermöglicht sie doch, dass auch außerhalb des eigentlichen Dienstes ein Abwechseln möglich ist.

Innerhalb der Mitglieder werden nichtsdestotrotz auch Problemstellungen gesehen, die es anzugehen gilt. „Manche Lehrer habe keine Ahnung, wie der Tätigkeitsbereich der Schulsanitäter definiert ist. Es ist nicht zwingend notwendig, dass Schulsanitäter den Unterricht verlassen, um Erbrochenes aufzuwischen“ (Jesper Nagel, Schulsanitäter). Darüber hinaus stellt eine andauernde Debatte die Frage der Kühlpack-Ausgabe dar. Natürlich ist es sinnvoll, die Kühlpacks im Sanitätsraum aufzubewahren, da sie in vielen Fällen dort benötigt werden. Jedoch führen Häufungen von Forderungen zum Teil dazu, dass Schulsanitäter für Banalitäten aus dem Unterricht geholt werden. Eine nicht einfache Thematik, steht auf der anderen Seite doch der dringende Aufruf, sich bei Beschwerden an das Sanitätsteam zu wenden. Ein Lösungsansatz – sofern die Lage deutlich erscheint, kann auch der jeweilige Lehrer das Holen eines Kühlpacks übernehmen.

Grundsätzlich bittet der Schulsanitätsdienst darüber hinaus darum, verwendete Kühlpacks wieder in den Briefkasten vor dem Sanitätsraum zu werfen.

Doch wie sah es an unserer Schule aus, bevor die Leitung von Herrn Jäger übernommen wurde? Tatsächlich besteht der Schulsanitätsdienst schon seit zahlreichen Jahren. Doch bis 2011 verfügte er jahrelang nur über einen einzigen Sanitäter. Eine nicht zu bewältigende Aufgabe, wie sich nicht zuletzt dadurch auszeichnete, dass der Schulsanitätsdienst geradezu unbekannt war.

Mittlerweile fasst der Schulsanitätsdienst ganze 36 Sanitäter, von denen sich zwei zurzeit im Ausland befinden. Pro Ausbildung, die einmal jährlich stattfindet, gehen in der Regel effektiv 12 bis 14 neue Schulsanitäter hervor, sodass sich in Zukunft nahezu die Frage stelle, ob nicht die Q2 grundsätzlich aus dem Dienstplan befreit werden könne, so Herr Jäger. Auch lasse sich sagen, dass jeweils circa zwei Sanitäter je Klasse im achten Jahrgang ausgewählt werden. Für alle, die Interesse haben, sei die erste Februarwoche vorzumerken. Wichtig ist dabei allerdings: Auch die Ausbildung beruht auf Freiwilligkeit. Das heißt, der verpasste Schulstoff muss auch hier in den meisten Fällen nachgearbeitet werden. Doch der Dienst bringt auch persönliche Vorteile mit sich. Dazu zählt eine Bescheinigung des Erste-Hilfe-Kurses sowie bei besonderem Engagement ein Eintrag in sämtliche Zeugnisse.

Um eine genauere Einsicht hinter die Kulissen des Schulsanitätsdienstes zu gewähren, hat sich Herr Jäger freundlicherweise zu einem Interview gegenüber der Schülerzeitung bereiterklärt.

 

Herr Jäger, wie sind sie dazu gekommen den Schulsanitätsdienst zu übernehmen?

Also, ich bin 1994 in den Zivildienst gegangen, den gab es ja damals noch und dadurch bin ich ins Rote Kreuz Krankenhaus gegangen, erstmal zur Rheumachirurgie. Dann habe ich mein Studium angefangen, im Oktober 1995, und musste nebenher Geld verdienen. Dann bin ich eben im Krankenhaus geblieben, als studentische Aushilfe. Dort bin ich erst drei, vier Jahre mehr oder weniger als Aushilfe über alle Stationen hinweggegangen und ab 1998 habe ich 10 Jahre Zentralambulanz gemacht. Die haben mich dann genommen und gemeint: „Mensch, der passt hier her“. Von daher ist witzig, dass ich offiziell noch nicht einmal einen Erste-Hilfe-Kurs hatte, damals, aber du sammelst natürlich irgendwann so viele Erfahrungen, dass ich viel mitnehmen konnte. Und von daher hat passenderweise Herr Riggers gesagt: „Dann werden sie Schulsanitätsdienstleiter“, was nochmal ein Punkt obendrauf war, dafür, dass ich die Stelle an dieser Schule bekommen habe.

Wie haben Sie dann begonnen, den Schulsanitätsdienst neu aufzubauen?

Ich glaube, Ende 2011 hatte ich schon die erste Ausbildung hier über den ASB organisiert. Das war schon immer der ASB, der die durchgeführt hat. Ich glaube, wir haben das dann erst 2013 oder 2014 richtig publik gemacht, ich habe da früher gar nicht dran gedacht, ich war ja unerfahren darin, so ein Team zu leiten. Und dann haben wir das irgendwann einfach mal kundgegeben, bei den Kollegen zum Beispiel. Es kamen natürlich auch immer öfter Durchsagen und dann ging das so richtig rund. Da war auch schon ein Jahr, in dem die Fünft- und Sechstklässler in Scharen kamen.

Wollten Sie früher schon Lehrer werden?

Also, ich war früher hoch schüchtern. Man kann sich das mittlerweile gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich mal 30 Jahre zurückgehen würde, würde ich hier kein Lehrer sein können. Dann würde ich nur mit rotem Kopf durch die Gegend gehen und keinen ansprechen. Und einer der großen, wichtigen Punkte meines Lebens war diese Ambulanz. In der Ambulanz muss man aus sich heraus kommen, und das hat mir wirklich meine Schüchternheit ausgetrieben, was wieder für den Lehrerberuf wichtig war. Die leitende Schwester dort in der Ambulanz hat ja auch gewusst, dass ich Lehrer werden möchte und hat auch gemerkt, dass mir das total Spaß macht, andere wieder anzulernen, also anzuweisen. Und dann war es zum Beispiel nach ein paar Jahren meine Aufgabe, immer die ganzen Zivildienstleistenden an- und Praktikanten, die also irgendwie so auf meinem Level waren, einzuweisen. Also war ich wie ein Lehrer oder Ausbilder und habe die dann in die Ambulanz eingewiesen. Und dann legt man die Schüchternheit ab. Oder dann, wenn man mit Personen, die betrunken gestürzt sind, kommuniziert. Damit kann man nur umgehen, wenn man sich irgendwann traut, die anzusprechen.

Wie läuft das Bewerbungsverfahren für den Schulsanitätsdienst ab?

Zunächst habe ich einfach die Personen sich so bewerben lassen, die haben einfach auf einen Zettel geschrieben: „Ich bin der und derjenige und ich möchte gerne mitmachen“. Und das war natürlich dann super schwierig damals, auszuwählen. Und es ist aber tatsächlich so, man muss die Klassenlehrer-Teams einbinden, weil alle, die ich nicht kenne, wie soll ich die auswählen, nur anhand dieses Zettels, den ich als Bewerbungsblatt herausgebe, wie soll ich die da beurteilen? Das ist so ein bisschen unfair, weil da ja tatsächlich auch jeder draufschreiben kann, was er will. Und deswegen ist es immer gut, wenn man mehrere Personen hat, die da ihre Meinung zu abgeben können. Deswegen ist das Klassenlehrer-Team wichtig. Die kennen meistens die Schülerinnen und Schüler in der achten Klasse und die sagen dann: „So, hier, der eignet sich gut, weil er total sozial engagiert ist“, und dann kommen meistens die zwei Seiten zusammen. Also meine Seite mit den Bewerbungsbögen oder vielleicht habe ich ja manchmal auch so einen Eindruck, oder ich kenne die Schülerin und Schüler, und dann eben das Klassenlehrer-Team. Und das hat sich bisher eigentlich ganz gut bewährt, muss man sagen.

Was sind die Voraussetzungen für den Schulsanitätsdienst?

Achte Klasse, man darf keine schlechten Noten haben, man sollte sich am besten engagieren wollen in dem Bereich.

Existieren auch außerschulische Kriterien?

Unsere Arbeitswelt hat sich ja auch ein bisschen verändert. Wer zum Beispiel jetzt Medizin studieren möchte, der muss ja immer mehr vorzeigen können, dass man am besten schon irgendetwas gemacht hat. Und deshalb sind alle Schülerinnen und Schüler, die irgendwie in so eine Richtung wie Medizin oder Rettungsdienst gehen wollen, total hinterher, hinter dieser Ausbildung hier bei uns als Schulsanitäter. Und das merkt man seit zwei oder drei Generationen im Schulsanitätsdienst. Wir hatten ja auch diesen Durchgang, bei dem alle Ärzte werden wollten, das war Wahnsinn. Was ich damit sagen möchte, ist, dass das ganze Auswahlverfahren mittlerweile vereinfacht ist, weil ich jetzt klare Rahmen habe.

Das heißt, grundsätzlich empfehlen Sie die Teilnahme jedem, der sich selbst eventuell in Richtung eines medizinischen Berufes orientieren möchte und darüber hinaus in der Schule so zuwege ist, dass er Zeit für den Sanitätsdienst investieren kann?

Ja, richtig. Aber es muss ja gar nicht immer so sein, dass man unbedingt Arzt oder Sanitäter werden will, sondern es gibt ja auch einfach Menschen, die generell sagen: „Ich helfe gerne anderen Menschen“, oder ich möchte mich einfach sozial engagieren. Und das können dann ganz, ganz tolle Sanitäterinnen und Sanitäter sein, obwohl sie gar nichts mit Medizin am Hut haben und auch gar nicht wollen. Wenn ich Schüler und Schülerinnen kenne, dann finde ich, ist die wichtigste Charaktereigenschaft für diesen „Sanitäts-Job“ Empathie, Einfühlungsvermögen. Das ist das wichtigste überhaupt. Aus den Klassen, die ich kenne, wähle ich immer die Personen aus, bei denen ich sage: „Da ist ganz viel Empathie“, denn die können sich dann wirklich hineinversetzen in die Personen, gerade wenn es hier um die jüngeren Schülerinnen und Schüler geht. Dann merken die: „Oh, der hat Schmerzen“, und sind meistens ganz toll im Umgang mit denen.

Gibt es auch andere Gründe, warum sie Personen ins Team aufnehmen?

Ich habe das auch schon erlebt, dass ich dann auch Schülerinnen und Schüler aufgenommen habe, die, ich sage mal, sehr still sind im Unterricht und sich kaum beteiligen, aber bei denen man dann feststellt, die haben ganz viel Empathie, also auch ganz viele soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen, obwohl sie vielleicht ausgesprochen zurückhaltend sind. Die habe ich dann ins Sani-Team aufgenommen und die sind dann auch so ein bisschen aus sich herausgekommen. Und dann merkt man eben, eigentlich können die das richtig gut machen, die trauen sich nur nicht so ganz. Dann gehe ich auch aktiv auf die zu und sage: „So, willst du nicht Schulsanitäterin beziehungsweise Schulsanitäter werden?“.

Wie ist die Resonanz bezüglich des Schulsanitätsdienstes an unserer Schule?

Sehr gut. Ich nehme das Lob auch immer gar nicht auf mich, sondern ich sage immer gleich: „Das Team, das Team, das Team. Also die Schüler sind so toll, die machen das ja freiwillig“, muss ich auch manchmal betonen. Und eigentlich höre ich fast immer Positives. Das einzige, wo man auch manchmal was Negatives hört, ist: „Wie viele Leute sind eigentlich im Sani-Raum?“. Aber ansonsten hört man eigentlich nur Positives. Es gibt so großes, riesengroßes, tolles Lob, wie toll das gemacht wird und auch vom Rettungssanitätsdienst höre ich das manchmal. Also auch über die Lehrkräfte hinweg, wird wieder gelobt, wie toll das hier gemacht wird. Man merkt das auch wirklich daran, wer sich indessen hier bewirbt. Ich habe in den ersten Jahren, in denen ich hier die Ausbildung hatte, noch nicht wirklich gewusst: „Wie wähle ich überhaupt Schüler und Schülerinnen aus?“, „Wie mache ich das Bewerbungsverfahren?“, das war ja alles noch ganz neu für mich. Da hatte ich auch teilweise unzählige Bewerbungen und irgendwann kristallisieren sich dann ja so Punkte heraus, wie, man sollte vielleicht keine Schüler nehmen, die irgendwelche Problemfächer haben, also schlechte Noten vielleicht, weil sie sich erst mal auf die Schule konzentrieren sollten. Ich habe in der ersten Ausbildung dann so ein, zwei Kandidaten gehabt, die wirklich viel Quatsch gemacht haben, und da hat man dann schnell draus gelernt.

Welches Budget steht eigentlich dem Schulsanitätsdienst zur Verfügung?

Das ist natürlich indessen ordentlich gewachsen. Also damals war es so, da hatten wir ganz am Anfang 15 Personen, die immer direkt von der Berufsgenossenschaft Bremen finanziert wurden.

Aber über die Jahre wurde das Budget leider immer weiter gekürzt. Eigentlich zahlen die jetzt immer nur noch zehn Personen seit zwei Jahren. Man kann aber trotzdem für die Ausbildung bis zu 15 Personen nehmen. Dann müssen die Überzähligen von der Schule bezahlt werden. Dafür gibt es hier in der Schule ein Budget. Das sind zwei verschiedene Töpfe, die wir hier ansprechen. Einmal der Fortbildungstopf, das würde eben diese Fortbildungen betreffen, dass wir sagen, wir nehmen mehr Schüler, obwohl wir schon über zehn Stück hinweg sind, und dann ist das andere das ganze Material, dass wir im Sani-Raum haben. Der Topf unserer Schule selbst ist dabei ordentlich gewachsen.

 

Muss man den Sanitätsdienst denn so ausstatten?

Man muss den Dienst nicht so ausstatten. Ich habe tatsächlich mal von Herrn Dr. Leupold, der ist ja unser Sicherheitsbeauftragter und ich und der Schulsanitätsdienst sind sozusagen Unterglieder bei ihm, ein paar Sachen zugeschickt bekommen, in denen drin steht, was man eigentlich in einer Schule für einen Schulsanitätsdienst machen muss, was vorhanden sein muss. Eine Liege, eine Trage, ein Sanitätsraum, ein bisschen Verbandsmaterial. Da stehen ganz grobe Rahmenbedingungen drinnen, aber wir gehen da teilweise wirklich drüber hinaus. Ich habe ja früher auch mal sehr viel Lob bekommen von den ASB-Ausbildern, weil ich das wahrscheinlich aus meiner Ambulanz-Zeit noch so kenne. Ich habe da volle Schränke gehabt, das war ja teilweise mein Job, die auch wieder aufzufüllen, nur war da der Nachschub natürlich unendlich. Man hat ein Zentrallager im Krankenhaus gehabt, da hat man die Wagen einfach hochgefahren. So einen ganzen Schrank voller Rollen zum Festkleben hatte man da einfach, obwohl die total teuer sind und hier entgegen ist das eine andere Sache gewesen. Ich habe aber zeitweise sehr viel gekauft gehabt, jetzt bin ich durchaus zurückhaltender geworden, weil das auch unglaublich teuer war. Ich weiß, so glaube ich, 2015, da habe ich mal so wirklich in die Vollen gehauen und habe da wirklich alles Mögliche an Materialien gekauft. Da war das komplett ausgestattet im Sani-Raum. Nur das ist einfach zu teuer gewesen, denn irgendwann verfallen die Sachen dann. Wir haben auch gemerkt, dass man zum Beispiel so riesige Saugkompressen gar nicht wirklich braucht. Und dann hat sich irgendwann so grob herauskristallisiert: „Was muss ich denn so ungefähr bestellen, was nicht?“. Ich höre ja immer von den Sanitätern zwischendurch, was so anliegt.

Normalerweise wird der Sanitätsdienst über das Sani-Handy angerufen, manchmal wird jedoch auch kritisiert, dass dennoch zu viele Durchsagen erfolgen. Wie stehen sie dazu?

Ich würde sagen, das ist so, nebst der Tatsache, dass der Raum manchmal ein bisschen voll ist, der andere negative Punkt, den es wirklich gibt. Ich bin ja der Meinung, und ich glaube, unser Team ist auch größtenteils der Meinung, dass die Durchsagen eigentlich immer noch am besten und einfachsten sind. Also wir würden es am liebsten einfach nur so machen, aber das stört tatsächlich den Unterricht immer mal wieder. Deswegen haben wir schon so viele Modelle durchdacht, was man machen könnte, bis wir dann dieses Sani-Handy erstmal als einfachste Lösung genommen haben. Es gab hier schon Vorschläge in Richtung Walkie-Talkies oder ein Pieper-System einzuführen. Das ist alles nur zu aufwändig. Ich kenne das ja aus der Ambulanz, da hatten wir so ein Pieper-System. Das funktioniert aber dort so, dass auf dem Pieper die Telefonnummer von dem Ort, von dem aus man anruft, erscheint und mein Job war ja eben immer, durch alle möglichen Räume durchzugehen. Ich wusste also alle möglichen Telefonnummern und das kann man hier ja nicht machen. Dann müsste ja in jedem Raum ein Telefon stehen, von dem aus man anrufen kann. Nur dann würde das Sinn machen. Und das ist sehr teuer. Und dann hat man genau das gleiche Problem wie beim Handy. Denn man muss den Pieper holen, der muss aufgeladen sein, der muss benutzt werden, man muss die Nummern kennen. Da ist ein Handy ja wirklich einfacher.

Wie stehen Sie denn grundsätzlich zu der Nutzung von Handys für Sani-Zwecke?

Ich bin der Meinung, wir müssen uns doch gegenseitig sofort anfordern können. Wenn zum Beispiel jemand dort ist, nehmen wir mal jemanden von den ganz neu Ausgebildeten, und man ist sich noch ganz unsicher und steht ganz alleine da, dann muss man doch irgendwie die Möglichkeit haben, jemanden anzufordern, ohne, dass man immer gleich eine Durchsage machen muss. Das wird ja auch manchmal tatsächlich benutzt, dass dann jemand schreibt: „Hier, kann mich jemand ablösen?“. Und das geht einfach nicht anders. Deswegen auch der WhatsApp-Chat. WhatsApp ist ja eigentlich tabu, aber das ist zurzeit das schnellste Medium, finde ich, womit man einfach sofort alle erreicht. Man könnte WhatsApp natürlich, theoretisch gesehen, mal austauschen, gegen einen anderen Messenger oder ein anderes System, das auch relativ schnell funktioniert. Aber itslearning zum Beispiel ist nicht schnell genug. Da bekommt man ja teilweise erst nach einer Stunde die Nachricht und das funktioniert nicht. Man muss eine ganz schnelle Ebene haben und das geht nicht anders. Die Sanitäter müssen sich gegenseitig informieren können. Und das ist auch Konsens indessen. Und deswegen steht in der Schulordnung extra der Passus, dass Schulsanitäter im Dienst ihr Handy für den Sani-Chat benutzen dürfen.

 

Die Schülerzeitung bedankt sich für das Interview, welches am 24. Mai geführt wurde.

 

Anmerkung der Chefredaktion: Durch einige Probleme mit der Website konnte dieser Artikel online erst später erscheinen als geplant.

MicroCon 2023

Ein Treffen von Mikronationalisten und Mikronationen, welches alle zwei Jahre abgehalten wird, fand dieses Jahr in Ypern und Chicago statt. Dieses Jahr war das erste, in dem eine MicroCon in den USA und Europa abgehalten wurde, die Organisatoren waren Ladonia und Flandrensis.

Zum Anfang muss man verstehen, was eine Mikronation ist. MicroWiki, die größte Enzyklopädie über Mikronationen, beschreibt diese wie folgt:

„Eine Mikronation ist, grob gesagt, ein selbsternannter souveräner Staat ohne internationale Anerkennung, der anders behandelt wird als ein Staat mit begrenzter Anerkennung.“


(Frei Übersetzt nach: https://micronations.wiki/wiki/Micronation)

Im Folgenden ein Interview mit Niels Vermeersch, Großherzog von Flandrensis, Co-Host der MicroCon Europa in Ypern über die MicroCon in Ypern 2023

 

Warum ist Ihnen MicroCon so wichtig?

Eigentlich war dies meine erste MicroCon, bei den vorherigen Ausgaben in den USA hatte ich einen Vertreter. Aber ich hatte vorher schon viele europäische Konferenzen (Polination und LaMicroFrancophony). Sie alle haben die gleiche Bedeutung: sich im wirklichen Leben zu treffen und Erfahrungen miteinander zu teilen. Das Internet ist ein wichtiges Instrument für Mikronationalisten, aber Veranstaltungen wie die MicroCon schaffen stärkere Beziehungen zwischen Mikronationalisten als die Nutzung sozialer Medien. Wenn wir in den Urlaub fahren, versuchen wir immer, einen Zwischenstopp einzulegen, um uns mit Freunden zu treffen. Einige von ihnen kenne ich schon seit 10 Jahren.

 

Wie unterscheiden sich die Schwerpunkte oder Programme der MicroCon in Ypern und Chicago von anderen mikronationalen Veranstaltungen?

Der Unterschied zu anderen mikronationalen Konferenzen ist, dass wir die Themen und Redner selbst ausgewählt haben. Traditionell gibt es immer einige Mikronationalisten, die einen Vortrag über ihre Mikronation oder ein bestimmtes Thema halten wollen.

Yvan und ich haben unsere eigene Liste möglicher Themen erstellt und wir haben eine Umfrage in der Facebook-Gruppe gemacht und die Teilnehmer gefragt, an welchem Thema sie am meisten Interesse haben. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse habe ich mein Netzwerk genutzt und wir haben Mikronationalisten kontaktiert, die unserer Meinung nach die meiste Erfahrung hatten, und sie gebeten, einen Vortrag zu halten. Das gab uns die Garantie für eine qualitative Präsentation.

 

Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach Mikronationen in der globalen politischen und sozialen Landschaft?

Mikronationalismus ist heute ein sehr nützliches Instrument, um auf ein politisches, ökologisches oder soziales Problem hinzuweisen. Einer der Redner beschrieb ökologische Mikronationen als „Schaffung eines Landes zur Rettung des Planeten“. Wenn man eine Idee hat und seine Botschaft verbreiten will, kann man zum Beispiel eine Organisation oder eine politische Partei gründen. Aber wirklich kreative Menschen denken über den Tellerrand hinaus, und mit einer Mikronation – zusammen mit einem starken Konzept – kann man ein großes Publikum erreichen, um seine Mission zu verbreiten.

 

Was war Ihr persönliches Highlight?

Ich würde sagen, die gesamte Veranstaltung, denn wir haben viele positive Reaktionen erhalten. Aber wenn ich mich entscheiden müsste: die mikronationale Kinderjury. Ich hoffe, dass dies eine neue Tradition für zukünftige MicroCon’s wird, denn die Teilnehmer waren sehr überrascht. Und es ist die perfekte Gelegenheit für unsere Kinder, mit dem Mikronationalismus in Berührung zu kommen, hoffentlich ein Hobby, das ich mit meinen Jungs weiterführen kann.

Und ich war auch überrascht von den vielen unterstützenden Eltern, die ihre Teenager zu dieser Veranstaltung in Belgien begleitet haben! Nach der MicroCon haben viele von ihnen eine ganz andere Vorstellung von dem mikronationalen Abenteuer ihres Kindes.

Wie war die Organisation?

Sehr stressig, denn Yvan und ich wollten eine qualitativ hochwertige Veranstaltung organisieren: Vom Veranstaltungsort über die Präsentationen bis hin zu den Getränken und dem Essen … Wenn Leute die Mühe auf sich nehmen, aus Kanada oder den Philippinen anzureisen, wollen wir, dass sie mit einem positiven Gefühl zurückblicken. Wir haben vor einem Jahr mit den Vorbereitungen begonnen (Ort, Finanzen, Fahrplan, usw.), aber seit Januar hatten Yvan und ich täglichen Kontakt und fast alle zwei Wochen einen langen Abend auf Zoom. Aber ich bin sehr froh, dass Ladonia Flandrensis als Co-Moderator gefragt hat. Da ich Yvan schon von früheren Treffen her kannte, wurde unsere Zusammenarbeit dadurch viel einfacher. Und wir sind beide überrascht, dass wir nie eine einzige Meinungsverschiedenheit oder Frustration miteinander hatten, wie wir in Belgien sagen: gute Vereinbarungen machen gute Freunde.

Ich wünschte nur, ich hätte während der Veranstaltung mehr Zeit gehabt, um mit allen zu sprechen, aber als Co-Gastgeber war ich so beschäftigt: Interviews, Auf- und Abbau, ein Taxi für meinen britischen Botschafter finden, einen Schlafplatz für einen der Teilnehmer finden, … Aber nach allem habe ich ein sehr positives Gefühl über unsere Leistung und wir freuen uns darauf, die zukünftigen Organisatoren mit unseren Ratschlägen und Tipps zu unterstützen.

Weitere Informationen:

https://micronations.wiki

https://flandrensis.com/

Französischer Austausch: Entdeckung von Kultur, Sprache und unvergesslichen Erlebnissen

Wir sprechen heute mit Sophia Beer, die an einem faszinierenden Schüleraustausch in Frankreich teilnahm. In drei aufregenden Monaten in Paris entdeckte sie eine neue Kultur, verbesserte ihre Sprachkenntnisse und sammelte unvergessliche Erfahrungen.

 

Was hat dich dazu bewegt, an diesem Austauschprogramm teilzunehmen?

Die Geschichte ist ein bisschen witzig, nämlich wollte ich ursprünglich gar nicht nach Frankreich. An sich habe ich mit dem Gedanken gespielt, einen Austausch zu machen. Eigentlich aber eher nach Kanada oder Amerika, dann hat meine Lehrerin jedoch das Programm in meiner Klasse vorgestellt und gefragt, wer es gerne machen würde. Ich meldete mich, ohne groß darüber nachzudenken. Allerdings hat meine Lehrerin sich das dann gemerkt und mich auch öfter angesprochen und irgendwann dachte ich mir: Okay, warum nicht? Es schadet ja nicht, Französisch zu lernen.

 

Was waren deine ersten Eindrücke, als du im Gastland angekommen bist?

Die Straßen waren sehr anders als in Deutschland. Es war ein bisschen chaotischer. Die Leute fahren wenig Auto. Mein erster Schock war, dass meine Gastfamilie erstmal schön saftig um 21 Uhr Hamburger gegessen hat und ich persönlich esse immer kalt zu Abend. Das Abendbrot ist in Frankreich sehr wichtig.

 

Wie hast du die Kultur und das Leben im Gastland kennengelernt und welche Unterschiede gab es im Vergleich zu Deutschland?

Das Essen. Es gab sehr große Unterschiede. Die Frühstücke waren da sehr klein und Frühstück ist für mich die größte und wichtigste Mahlzeit, um meinen Tag zu starten. Die Franzosen lieben grüne Bohnen, aber leider ist das nicht so mein Ding. Das Schulsystem ist auch sehr anders als in Deutschland. Dort hat man von 8:00 bis 18:00 Uhr Schule. Außerdem hatte ich auch am Samstag Schule.

 

Was waren deine wichtigsten Erfahrungen während des Austauschprogramms?

Eine negative Erfahrung, die mir geholfen hat, selbstbewusster zu werden. Ich wollte damals zum ersten Mal in die Cafeteria und mir ein Baguette kaufen. Der Verkäufer in der Cafeteria hatte einen schlechten Tag und ließ seine schlechte Laune an mir aus. Dabei machte er sich über meinen Akzent lustig.  Vorher hatte ich noch nie derartige Probleme gehabt. Ich war ein bisschen geschockt, weil die ganze Cafeteria mich angeguckt hat. Hinter mir hat jemand noch gesagt: “Lassen Sie sie doch, das ist eine Austauschpartnerin, sie ist noch neu hier“. Ich bin dennoch höflich geblieben. Als ich draußen war, stand ich noch unter Schock. Meine Austauschpartnerin ist richtig ausgerastet und ist mit meinen Freunden zurück zu der Cafeteria gegangen, um den Verkäufer ordentlich auszuschimpfen. Sie erkämpfte, dass er mir dann drei kostenlose Cookies schenken musste. Meine Deutschlehrerin und meine ganze Klasse haben mich unterstützt und da habe ich gemerkt, dass ich Freunde für das Leben gefunden habe. Außerdem hat mich das auch gelehrt, dass jeder Mensch Sorgen mit sich trägt. Wenn jemand diese in Form von Bosheit an einem auslässt, dann sollte man sich nicht lange damit auseinandersetzen, weil es mehr mit der Person zu tun hat als mit einem selbst.

 

Wie hast du deine Freizeit im Gastland verbracht?

Ich hatte nicht wirklich Freizeit, da ich ja bis 18:00 Uhr Schule hatte. Nach der Schule bin ich direkt nach Hause gefahren.  Es hat ungefähr eine Stunde gedauert, mit Bus und Bahn. Als ich angekommen bin, musste ich erstmal meine Hausaufgaben machen und mich auf die Klausuren vorbereiten, weil mir damals in Deutschland gesagt wurde, dass meine Noten vielleicht übernommen werden müssen, aber am Ende haben sie es doch nicht gemacht. Am Wochenende musste ich immer nachholen, was ich in Deutschland in der Schule verpasste. Generell verbrachte ich viel Zeit mit meiner Austauschpartnerin. Wir haben Spiele gespielt, geredet, waren spazieren und wir konnten uns Paris angucken. Allerdings auch Bogenschießen, denn meine Austauschpartnerin betreibt diese Disziplin als Leistungssport.

 

Welche Herausforderungen hast du während des Austauschprogramms gemeistert?

Das Unterrichtsfach Französisch war auf jeden Fall die größte Herausforderung, da ich dort große Aufsätze schreiben musste. Während meines ganzen Aufenthalts haben wir Lektüren aus der Renaissance gelesen, die dementsprechend noch auf Altfranzösisch verfasst waren. Doch nach einem Monat konnte ich mich schon am Unterricht beteiligen, da ich mir Wörter, die mir fremd waren, direkt aufschrieb und lernte.

 

Wie hast du deine Sprachkenntnisse verbessert?

Mein Französisch hat sich auf jeden Fall sehr viel verbessert. Mittlerweile kann ich alles verstehen und sogar ganze Bücher auf dieser Sprache lesen. Auch beim Sprechen muss ich nun nicht mehr stundenlang nachdenken. Jetzt geht es sehr flott und natürlich.

 

Welche Tipps würdest du anderen an die Hand geben, die an einem Austauschprogramm teilnehmen möchten?

Ich würde jedem ans Herz legen, die Schüchternheit wie auch die eigene Angst, die man in einem fremden Land verspürt, möglichst abzulegen. Damit man die Sprache wirklich lernen kann, muss man auf Klassenkameraden und generell auf die Menschen zugehen. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Austausch zu machen, der sollte nicht zu lange darüber nachdenken und es durchziehen. Durch so einen Auslandsaufenthalt lernt man eine ganz neue Seite an sich kennen, da man sich selbst aus der eigenen Komfortzone heraus schubst. Gerade das macht es so wertvoll.

Engagement, das an Grenzen geht

Stefanie Clasen und Doro Pioner sind seit einigen Jahren Schulelternsprecherinnen am Gymnasium Horn. In diesem Interview erzählen sie uns, was ihr Beweggrund ist, diesen Job zu machen und welches Ziel sie dabei verfolgen.

Habt ihr euch schon in eurer Schulzeit engagiert?

Doro: Ich war in meiner Schulzeit mehrfach Klassensprecherin. Das habe ich relativ lange gemacht. Aber nur für meine Klasse, nicht für die ganze Schule.

Stefanie: Ich war damals nicht als Klassensprecherin tätig. Ich war total introvertiert und habe mich gar nicht getraut, vor der Klasse groß zu reden. Da kam so etwas gar nicht in Frage.

Wie ist es dazu gekommen, dass ihr Schulelternsprecherinnen geworden seid?

Doro: Als mein Kind hierher gekommen ist, war für mich sofort klar, dass ich mich als Klassenelternsprecherin engagieren möchte. Als sie in der Grundschule war, habe ich das nicht gemacht und gemerkt, dass nicht alle Informationen bei uns Eltern in der Klasse angekommen sind. Das fand ich sehr schade, denn dieser Informationsfluss und Austausch ist unglaublich wichtig. Dann habe ich hier angefangen als Klassenelternsprecherin und einfach festgestellt, dass mir gerade hier die Zusammenarbeit mit der Lehrerschaft und dann irgendwann auch mit Frau Preuschoff als Schulleitung wahnsinnig viel Spaß macht und dass durch diesen engen Kontakt und Austausch ganz viel möglich ist. Da es mir unheimlich viel Spaß macht, Dinge zu organisieren und Ideen hineinzubringen, habe ich mich dazu entschieden, Schulelternsprecherin zu werden, damit es hier für alle noch schöner und besser wird.

Stefanie: Als meine Kinder hierher gekommen sind, hatte ich nicht die Idee, Schulelternsprecherin zu werden. Das ist eher aus der Not heraus entstanden. Es gab viele Krisen und Schulelternsprecher sind zurückgetreten. Am Ende stand Siegbert Meß, der zu dem Zeitpunkt schon lange Schulelternsprecher war, alleine da. Er hat mich damals angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, das zusammen mit ihm zu machen. Zuerst hatte ich dies aufgrund von Zeitmangel abgelehnt. Letzten Endes bin ich dann doch eingesprungen, um ihn nicht komplett alleine mit der ganzen Arbeit dastehen zu lassen. Es gab nämlich so viele Aufgaben, die zu erledigen waren, dass er das nicht alleine geschafft hätte.

Am Anfang hatte ich dann auch erst einmal ganz viele Fragezeichen im Kopf. Das geht, glaube ich, vielen Eltern so. Sie kommen hierher und wissen gar nicht, was überhaupt los ist. Wir haben daher vor zwei Jahren eingeführt, dass wir die neuen Elternvertreter:innen in ihre Aufgaben einführen, weil wir wissen, wie das ist, wenn man hier neu ankommt. Wie sind die Abkürzungen? Was bedeutet das alles? Was sind überhaupt die Aufgaben eines Elternsprechers/einer Elternsprecherin?

Das Wichtigste für mich ist auf jeden Fall, dass hier für die Schüler:innen ein tolles Klima herrscht und dass die Lehrer:innen auch glücklich sind. Das war zwischendurch nicht im Gleichgewicht. Und wenn die Lehrer:innen nicht glücklich sind, dann lässt auch die Qualität des Unterrichts nach, das Engagement der Lehrer:innen sinkt und es geht unseren Kindern schlechter. Mein Ziel ist es, eine Schule mitzugestalten, in der  auch ich gerne Unterricht haben würde.

Denkt ihr, dass ihr euer Ziel erreicht habt, dass die Schüler hier gerne zur Schule gehen?

Stefanie: Ich glaube schon, ja. Allerdings sind wir natürlich nur am Rande tätig, denn die Hauptaufgabe liegt bei den Lehrer:innen. Aber ich denke, dass den Schüler:innen hier sehr viel geboten wird. Wir bedanken uns dafür auch jedes Jahr bei den Lehrer:innen, um ihnen gegenüber Wertschätzung und Respekt für Ihre tolle Arbeit und ihr außergewöhnlich hohes Engagement zu zeigen.

Wie würdet ihr eure Aufgaben als Schulelternsprecherinnen zusammenfassen?

Stefanie: Also erst einmal versuchen wir für euch Schüler:innen das Beste rauszuholen. Das schaffen wir, indem wir auf alle zugehen, zuhören und dann versuchen, entsprechend zu agieren. Wir versuchen, Arbeitsgruppen ins Leben zu rufen, den Beirat anzusprechen und so weiter.

Doro: Formal ist es ja so, dass wir die Beschlüsse der Elternschaft vertreten. Einerseits gegenüber der Schulleitung, andererseits gegenüber anderen Schulgremien, dem Beirat, der Behörde. Das ist so die formale Seite. Es geht darum, dass wir alle gut miteinander kommunizieren und dass wir auch zielgerichtet und lösungsorientiert arbeiten. Häufig bringt es uns nicht weiter, wenn wir uns nur streiten. Dann kommen wir nicht zu einem Ziel. Und dieses Ziel dürfen wir eben nicht aus den Augen verlieren.

Stefanie: Was ich an unserer Arbeit auch ganz wichtig finde ist, mit den Lehrer:innen zusammenzuarbeiten. Früher war es wohl so – das hatte ich zumindest von Siegbert Meß mitbekommen -, dass hier eine Art Streitkultur herrschte. Die Lehrer:innen und die Elternschaft haben sich überhaupt nicht gut verstanden. Daraus ist auch dieses Eltern-für-Lehrer:innen-Buffet entstanden. Heute berichten viele Lehrer:innen, dass sie merken, dass die Wertschätzung ihrer Arbeit gegenüber wirklich gestiegen ist. Und das ist eben auch ganz wichtig.

Welche Kompetenz ist denn am wichtigsten für die Arbeit als Schulelternsprecher?

Stefanie: Einfühlsamkeit. Es ist super wichtig, dass man gut auf die Leute hört und ihnen sagt, dass wir sie sehen und dass sie uns wichtig sind.

Doro: Und auch, dass wir uns tatsächlich bewusst sind, dass wir, auch wenn wir selber Mütter sind, trotzdem für alle Kinder an dieser Schule da sind. Natürlich haben wir auch eine eigene Meinung zu vielen Dingen, was auch super wichtig und gut ist. Aber als Schulelternsprecherinnen vertreten wir die Meinungen der gesamten Elternschaft.

Eine sehr wichtige Kompetenz ist auch die Organisation, damit wir diese vielfältigen Aufgaben gut hinbekommen. Wir sind ja beide berufstätig und engagieren uns in ganz vielen Gremien und Sitzungen. Wir arbeiten in sehr vielen Bereichen für die Schüler:innen und für die Schule. Das alles zu organisieren, neben der eigenen Familie und den eigenen Kindern ist durchaus eine Herausforderung.

Stefanie: Da fallen natürlich auch Sachen hinten rüber. Ihr müsst euch einen Tisch vorstellen, auf den ganz viele Aufgaben gepackt werden. Irgendwann ist der Tisch so voll, dass Aufgaben an den Seiten herunterfallen. Organisationstalent gehört also schon durchaus zu den wichtigsten Kompetenzen. Was auch ganz wichtig ist, dass wir aushalten müssen, dass Menschen die Arbeit, die wir machen, nicht gut finden. Wir bekommen auch manchmal nicht so schöne E-Mails. Aber dann müssen wir uns auch klar machen, dass das eine Meinung von 2000 oder so ist.

Was muss sich aus eurer Sicht konkret an unserer Schule ändern?

Stefanie: Die Digitalisierung muss vorangetrieben werden!

Doro: Ja, genau. Das fängt an bei der Ausstattung. Das sind die Beamer, iPads, Wlan.

Stefanie: Wir brauchen mehr Lehrer:innen. Die werden wir natürlich nicht bekommen, aber das ist trotzdem wichtig. Und wir brauchen mehr Stunden für die Lehrer:innen. Wir brauchen Sonderpädagogen. Wir brauchen mehr Assistenzen für W+E Kinder. Wir brauchen Politik, die nicht zwei Seiten hat. Sondern solche, die das, was sie mit europäischen Politikern vorleben, sagen und tun, auch umsetzen. Deshalb brauchen wir auch mehr Unterstützung im bilingualen Zweig.

Doro: Genau, und wenn die Lehrer so überlastet sind und so viel zu tun haben, wie viele möchten sich denn dann noch engagieren? So viele Lehrer:innen tun das, müssen das aber in ihrer Freizeit machen! Und das ist ganz toll, aber irgendwann ist auch mal die Grenze erreicht, weil sie ja auch eine eigene Familie und ein eigenes Leben haben.

Stefanie: Ganz richtig, das darf man auch auf keinen Fall vergessen. Die Lehrerschaft vom Gymnasium Horn ist super! Ich weiß, die Schüler:innen sind vielleicht manchmal genervt von einigen Lehrer:innen, aber es ist schon einzigartig, was für tolle Lehrer:innen wir hier eigentlich haben.

Doro: Das hören wir auch oft aus Gremien mit anderen Schulen.

Stefanie: Aus dem Gesamtelternbeirat der Gymnasien bekommen wir das immer mit. Dort muss jeder von seiner Schule berichten, wie die Situation gerade ist. Und da sind wir wirklich ganz vorne dabei. Die Sorgen, die wir haben, werden uns immer als Luxussorgen vorgeworfen. Wir werden da auch immer abgetan.

Für welches Projekt habt ihr euch denn besonders ins Zeug gelegt?

Doro: Naja, ich formuliere es mal so: Es gibt immer wieder Herausforderungen und Projekte, die unser besonderes Engagement fordern, was wir auch gerne geben. Wenn wir das dann gut zum Abschluss bringen, sind wir auch sehr zufrieden. Aktuell ist ein wichtiges Projekt von unserer Seite die Berufsorientierung “Find your way” für die QI. Da sind wir gerade ganz aktiv und wollen für die QI eine ganz tolle Aktion veranstalten, damit sie viel mitnehmen können.

Stefanie: Denn von unseren eigenen Kindern bekommen wir immer mit, dass viele nicht wirklich wissen, was sie nach der Schule machen wollen. Und um ihnen zu helfen, veranstalten wir dieses Event “Find your way”. Da haben wir 19 Vortragende gefunden. Aus diesen Angeboten kann sich jeder vier aussuchen und schauen, ob einem das gefällt oder nicht.

Außerdem engagieren wir uns für die Liberalisierung der Handynutzung. Und für den Color Run, der möglichst bald wieder stattfinden soll. Dazu wünsche ich mir dieses Mal allerdings mehr Unterstützung von den Eltern und Schüler:innen. Die Lehrerschaft war das letzte Mal schon sehr aktiv. Insbesondere die Sportfachschaft war sehr engagiert, worüber ich sehr dankbar war. Die Unterstützung brauchen wir natürlich wieder, denn ohne die sind wir aufgeschmissen.

Wir wollen uns auf jeden Fall dazu am 10.05., um 17 Uhr hybrid treffen , wo wir das dann alles gemeinsam anstoßen und planen können. Wir wollen, so wie beim letzten Mal, wieder tolle Sachen für euch Schüler:innen besorgen. Letztes Mal gab es  ein Klavier, es gab Sitzgelegenheiten, und, und, und.

Neben dem Color Run haben wir uns auch noch bei dem neuen Anbau engagiert. Das ist auch ein riesiges Thema.

Wo wir auch viel unterstützen, ist der W+E Bereich. Wir wollen sicherstellen, dass die drei Schüler:innen, die nächstes Jahr an diese Schule kommen, einen Sonderpädagogen bekommen. Wir brauchen insgesamt noch zwei Sonderpädagogen. Uns verlassen jetzt nämlich zwei Halbtagskräfte und wir brauchen noch einen für diese neue Klasse. Wir machen wirklich  viel, wenn man sich das mal so überlegt …

Was macht euch denn besonders viel Spaß an eurer Arbeit als Schulelternsprecher?

Doro: Wenn wir feststellen, dass unsere Arbeit funktioniert. Heißt, dass wir Ziele erreichen und alle glücklich sind. Wenn wir feststellen, dass unsere Arbeit erfolgreich ist und die unterschiedlichen Menschen wirklich zufrieden und gerne hier an der Schule sind!

Stefanie: Ich freue mich, wenn die Kinder hier gerne zur Schule gehen, denn ich finde, es ist hier alles so schön geworden. Ich engagiere mich ja auch im Schulverein. Da kümmern wir uns auch um die Mensa. Es freut mich, wenn vom Essen her alles stimmt. Es ist toll, dass wir hier so einen hohen Bio-Anteil und eine so schöne und gute Cafeteria haben. Es gibt eigentlich nichts, wo man sich hier nicht wohlfühlen könnte, habe ich oft das Gefühl. Guckt euch an, wie sauber es hier ist! Die tollen Bilder, die hier an den Wänden hängen. Die Vitrinen. Der tolle ShopHorn!

Ich habe drei Kinder und dadurch natürlich ganz viele von deren Freund:innen bei uns zuhause. Dann frage ich oft, ob sie gerne zur Schule gehen. Wenn ich dann höre, dass sie grundsätzlich gerne in der Schule sind, auch wenn es die Pausen sind, die ihnen besonders gut gefallen, dann freue ich mich, weil das heißt, dass sie hier gerne hinkommen und sich hier wohlfühlen, was überaus wichtig ist, da sie in der Schule einen großen Teil ihres Tages verbringen.

Wie viel Zeit investiert ihr in den Job als Schulelternsprecher? 

Stefanie: Ganz ehrlich? Darüber will ich gar nicht nachdenken.

Doro: Es ist wirklich aufwändig und es ist sehr viel Zeit. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist manchmal  wirklich anstrengend.

Stefanie: Die ganze Freizeit, die wir haben, könnten wir in diesen Job investieren, wenn wir wollten. Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass meine eigenen Kinder dadurch zu kurz kommen. Die haben sich zum Glück noch nicht beschwert, aber…

Doro: Es ist tatsächlich häufig ein Spagat. Denn diese Arbeit endet nicht am Wochenende, wir wollen auch nicht, dass unsere Familie zu kurz kommt. Auch wir können ja nicht “48 Stunden” am Tag arbeiten.

Stefanie: Aber so viel bräuchten wir eigentlich, denn es gibt wirklich immer viel zu tun. Und wenn dann solche  E-Mails kommen, in denen gefragt wird, warum wir das Protokoll erst so spät verschicken, dann denke ich mir nur, dass der Tag lediglich 24 Stunden hat. Anders schaffe ich das einfach nicht. Was sollen wir machen? Wir können uns nicht dreiteilen.

Eigentlich kann man diese Aufgabe nur übernehmen, wenn man altruistisch veranlagt ist und  einem das alles wichtig ist. Wenn dir wichtig ist, dass alle Kinder zufrieden und glücklich sind und nicht nur deine eigenen, sondern eben alle Kinder.

Unter dieser Prämisse ist dann natürlich der uns gemachte Vorwurf, all das nur deshalb zu tun, weil wir schnell an Informationen kommen möchten und nur etwas für das eigene Kind bewegen wollen, ein wahrer Hohn. Wir machen so viel für andere Kinder, dass unsere eigenen Kinder eigentlich erst zuletzt drankommen. Die laufen so nebenbei mit. Glücklicherweise funktioniert das, aber in so vielen Familien eben nicht und da helfen wir auch immer gerne.

Doro: Ohne die Leidenschaft, die wir mitbringen, könnten wir das nicht schaffen. Natürlich profitieren auch unsere eigenen Kinder davon, wenn es euch allen gut geht. Aber wir machen das bestimmt nicht, damit es nur unseren Kindern gut geht.

Stefanie: Wir machen das Ganze ja auch für die Zukunft. Den Neubau zum Beispiel, den werden unsere eigenen Kinder nicht mehr erleben. Die haben gar nichts mehr davon.

Gab es ein Projekt, das so richtig nach hinten losgegangen ist?

Stefanie: Wir haben ganz viele Nackenschläge ertragen müssen. Aber wir sind immer wieder aufgestanden und haben weitergekämpft. Wir haben so viel Mist erleben müssen. Aber wir haben uns immer wieder aufgerappelt. Kurzzeitig haben wir uns angeguckt und darüber nachgedacht, ob das jetzt wirklich wahr sein kann. Alle meinten, wir würden scheitern, aber das sind wir nicht.

Doro: Dass wir uns selber motivieren weiterzumachen und eben nicht aufzugeben, hat uns schon oft gezeigt, dass sich das wirklich auszahlt.

Stefanie: Man darf die Dinge nicht einfach hinnehmen. Auf keinen Fall! Wenn etwas scheitert, sucht man sich eben einen anderen Weg. Es gibt immer einen. Daher niemals die Hoffnung aufgeben, denn wenn man die Hoffnung aufgibt, hat man schon verloren.

Stefanie, Doro, vielen Dank für das Interview!     

Frau Preuschoff, bereuen Sie es, Schulleiterin geworden zu sein?

Seit November 2022 ist Tatjana Preuschoff Schulleiterin vom Gymnasium Horn. Sie vertritt die Schule nach außen hin und ist für alles verantwortlich, was an der Schule passiert. Sie setzt sich dafür ein, dass jeder Schüler und jede Schülerin am Schulalltag Spaß hat. Wie sie zu diesem Beruf gekommen ist, erzählt sie uns in diesem Interview.

 

Wie würden Sie sich vorstellen?

Hallo, ich bin Frau Preuschoff, die Schulleiterin vom Gymnasium Horn.

Was wollten Sie nach dem Abitur mit Ihrem Leben machen?

Ich wollte gerne etwas machen, wo ich Spaß dran habe. Und in der Schule hat sich herauskristallisiert, dass ich viel Spaß an Chemie und Biologie habe und ich auch gerne künstlerisch gezeichnet habe. Dazwischen bin ich hin und her geschwankt. Ich habe mich dann pragmatisch entschieden. Kunst ist ein schönes Hobby, aber als Beruf für mich tatsächlich eher ungeeignet. Und bei meinen Fächern Biologie und Chemie ist die Chemie ein großer Bestandteil der Biologie. Also habe ich mich entschieden Biologie zu studieren. Während meines Studiums habe ich tatsächlich, weil ich so begeistert war von alledem, was da so angeboten wurde, so viele Kurse belegt, dass ich am Ende in jedem Fachbereich der Biologie und einigen Fachbereichen der Chemie, die die Universität Bremen anbietet, meine Diplomarbeit hätte schreiben können. Zusätzlich habe ich an Projekten im Doktorandenstudium zur Ökotoxikologie teilgenommen und dort auch an einer Veröffentlichung mitgearbeitet. Letzten Endes habe ich 14 Semester lang studiert. Zunächst hatte ich vor, eine akademische Laufbahn einzuschlagen und eine Doktorarbeit zu schreiben. Aus persönlichen Gründen habe ich mich dann aber dagegen entschieden. Nicht zuletzt, weil die Möglichkeiten und Jobangebote als Fachwissenschaftlerin nur sehr begrenzt waren. Ich habe mich auch immer für den Job als Lehrerin interessiert. Zum Zeitpunkt meines Fachstudiums gab es einen Einstellungsstopp für Lehrkräfte, so dass ein Lehramtsstudium beruflich keinen Sinn ergab. Dass das beim Diplom so ähnlich war, war mir damals noch nicht bewusst.

Welche Arbeitsstationen haben Sie anschließend durchlaufen?

Um auf eigenen Beinen stehen zu können und aufgrund der Umfirmierung unseres Familiengeschäftes habe ich dann die Geschäftsführung einer Parfümerie übernommen. Während meiner Studienzeit hatte ich schon nebenbei immer in dem Geschäft meiner Mutter als Verkäuferin gejobbt.

Außerdem trainiere ich seit meinem 12. Lebensjahr Karate. Später habe ich mich im Verein dann als Trainerin für Kinder und für Erwachsene engagiert. Auch im Bremer Karate Verband habe ich weitere Aufgaben erst als Frauenbeauftragte und dann als Sportdirektorin übernommen.

Wie ist es dann dazu gekommen, dass Sie doch Lehrerin geworden sind?

Ich habe ja nie wirklich eine Ausbildung im Bereich Wirtschaft oder Geschäftsführung gehabt. Das ging eher nach dem Prinzip „learning by doing“. So habe ich mir also beigebracht, wie man sich um so ein Unternehmen kümmert und dafür sorgt, dass es nicht pleite geht.

Die weitere Aufgabe war es dann natürlich, Kosmetikartikel und Parfums zu verkaufen. Das war auch ganz nett, aber hat mich dann irgendwann nicht mehr so sehr erfüllt. Mir haben meine Fächer, Biologie und Chemie gefehlt. Dann wurden plötzlich wieder Lehrer:innen händeringend gesucht. Ich habe mich daran erinnert, dass das ja schon immer mein Traumberuf war. Meine Mutter hat mich sehr unterstützt, indem sie wieder mehr Verantwortung im Geschäft übernommen hat, sodass ich dann gewisse Kapazitäten wieder frei hatte, neben der Geschäftsleitung noch auf Lehramt zu studieren. Dabei habe ich durch Glück jemanden wiedergetroffen, den ich bereits von meinem fachwissenschaftlichen Studium kannte. Da wir ähnliche Lebensläufe und Ziele hatten, konnten wir gut zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen.

Mein Referendariat habe ich im Bereich der Sekundarstufe 2 an der KSA und im Bereich der Sekundarstufe 1 an der Carl-Goerdeler-Straße absolviert. An den Schulen waren jedoch keine Stellen zu besetzen. Zu meinem Glück war jedoch die Vorsitzende meiner Prüfungen Frau Kelm daran interessiert mich einzustellen. So bin ich also an das Gymnasium Horn gekommen.

Wie lange arbeiten Sie schon am Gymnasium Horn?

Ich bin seit 2007 am Gymnasium Horn.

Wie verlief denn der Weg innerhalb des Gymnasiums Horn zur Schulleiterin?

Durch die Geschäftsführung in meiner eigenen GmbH habe ich die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit kennengelernt. Auch im Sport habe ich viele organisatorische und Leitungsaufgaben übernommen. Als Lehrkraft hatte ich mir eigentlich vorgenommen, einen sehr guten Job zu machen, aber mich nicht wieder unbedingt überall einbringen zu wollen. Das ist mir aber nicht gelungen. Nach einem halben Jahr an dieser Schule fiel mir dann hier und da etwas auf. Dann habe ich bei Frau Kelm freundlich an die Tür geklopft und gesagt, was mir aufgefallen ist und wie man das vielleicht besser oder anders machen könnte. Daraufhin hat Frau Kelm mich irgendwann gefragt, ob ich zur Steuergruppe der Schule gehören möchte. Ich hatte schon immer Spaß am Organisieren und war auch immer sehr ehrgeizig. Ich hatte den Anspruch, dass wenn ich an einer Schule unterrichte, ich dazu beitragen möchte, diese Schule zur besten Schule im ganzen Land zu machen.

Als sich die Organisationsstrukturen an den Schulen änderten, wurden am Gymnasium Horn die Jahrgangsleitungen eingeführt. Ich bewarb mich damals erfolgreich auf die Stelle einer Jahrgangsleitung. Zwischendurch hatte ich mich auch auf die Stelle der Oberstufenkoordinatorin und -leitung beworben, bin das aber nicht geworden. In 2018 wurde ich dann stellvertretende Schulleitung und letztes Jahr Schulleitung.

Was sind Ihre Aufgaben als Schulleiterin?

Die sind erstaunlich vielfältiger, als man glaubt. Erstmal vertrete ich die Schule natürlich nach außen hin. Ich bin verantwortlich für die Unterrichtsorganisation und -qualität, für den Personaleinsatz und die Personalentwicklung, für die finanzielle Seite, also den Schulhaushalt. Letztendlich trage ich für alles die Verantwortung. Ich habe aber natürlich die Möglichkeit, Aufgaben an geeignete Personen zu delegieren.

Was an diesem Standort noch dazukommt ist, dass ich noch für Baumaßnahmen verantwortlich bin. Ich muss jetzt Bauplanungen bewerten.

Welche Qualifikationen und Kompetenzen braucht eine Schulleiterin unbedingt?

Du musst auf jeden Fall in der Lage sein, gut zu organisieren. Auch dich selber gut zu organisieren, sonst geht man hoffnungslos unter. Man muss auch in der Lage sein, Prioritäten zu setzen. Und man muss delegieren können, was auch mir manchmal schwerfällt. Man darf keine Angst haben, Entscheidungen zu fällen und diese zu vertreten. Außerdem muss eine Schulleitung „breite Schultern“ haben und auch den Frust anderer Menschen aushalten können, ohne diese auf sich als Person zu beziehen.

Wie viel Macht haben Sie eigentlich als Schulleiterin?

Ich kann im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und Konferenzbeschlüsse Entscheidungen treffen. Ich bin die Vorgesetzte aller Lehrkräfte und gegenüber Referendar:innen weisungsbefugt. Weiterhin vertrete ich das Hausrecht. Die Schulleitung agiert aber grundsätzlich in einem engen Korsett aus gesetzlichen Vorschriften und Verantwortlichkeiten auch im Rahmen von Konferenzbeschlüssen.

Gibt es denn in der Position als Schulleiterin etwas, was Sie jetzt direkt entscheiden können?

Ich agiere beispielsweise eigenverantwortlich, wenn Gefahr im Verzug ist oder ich nicht die Verantwortung für die von Konferenzen getroffenen Entscheidungen übernehmen kann. Dann habe ich ein Vetorecht. Außerdem hat die Schulleitung in vielen Fällen oder bei unentschiedenen Abstimmungen häufig ein Letztentscheidungsrecht. Dann ist meine Stimme maßgebend.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit als Schulleiterin besonders viel Spaß?

Ich habe ja bereits gesagt, ich organisiere gerne. Es macht mir sehr viel Spaß, gute Strukturen zu schaffen und zu evaluieren. Ich probiere immer, alles zu optimieren und voranzubringen.

Ich freue mich, wenn ich sehe, dass wir eine gute Idee hatten und alles besser funktioniert.

Natürlich macht mir auch die Arbeit mit Menschen Spaß, sonst wäre ich ja keine Lehrerin geworden. In dem Moment, wo man Schulleitung wird und die Schule nach außen repräsentiert, ist man auch in vielen anderen Gremien beschäftigt. Man trifft viele andere Schulleiter:innen und ist mit ihnen in Gesprächen, versucht mit ihnen gemeinsam Ideen zu verfolgen und durchzusetzen. Oder man kommt in Kontakt mit dem Beirat und mit der Schulaufsicht, mit denen man ja vorher nicht so viel zu tun hatte. Auf der einen Seite hat man also seine Schule im Blick, auf der anderen Seite auch alles drum herum. Das gefällt mir sehr gut.

Welchen Herausforderungen müssen Sie sich aktuell stellen?

Die nächste Herausforderung wird sein, die Stellvertretung für mich zu finden. Bisher habe ich erst einen Findungsausschuss geleitet, für Jahrgangsleitungen. Ansonsten habe ich bisher nur als Kandidatin an Findungsausschüssen teilgenommen, jetzt lerne ich die andere Seite kennen.

Ein aktuelles Problem unserer Schule ist, dass wir dringend neue Sonderpädagog:innen brauchen. Dann natürlich noch die Bauvorhaben für den Anbau und dass wir dabei das Bestmögliche für uns erreichen. Sportunterricht ist aufgrund der fehlenden Sporthalle ebenfalls ein großes Problem. Auch die angestrebte Änderung der Schulordnung in Bezug auf die Nutzung von Handys beschäftigt mich. Wie kann man das gewinnbringend mit allen besprechen? Das frage ich mich oft. Was wir in der Schulleitung gerade auch als Thema haben, ist die Verbesserung der Kommunikationsstrukturen. Wie kann man Neuerungen gut implementieren, ohne dass es für alle mehr Arbeit bedeutet.

Was ich mir wünsche, ist eine positive Grundeinstellung von allen. Aber das ist auch die Sache, die sich natürlich am schwierigsten umsetzen lässt.

Ich möchte dafür sorgen, dass jeder Mensch an unserer Schule, sich wirklich mit dem Gymnasium Horn identifizieren kann. In unserem Karateverein habe ich das damals gut geschafft. Das erste, was jedes neue Mitglied immer haben wollte, war der Vereinspulli. Die haben sich mit ihrem Verein total identifiziert.

Wie sieht denn Ihr Alltag aus?

Dieser Job ist ein absoluter Zeitfresser. Im Moment sieht mein Alltag so aus, dass, wenn ich morgens aufstehe, ich auf das Handy gucke und sehe, wie viele Nachrichten ich für die Schule bekommen habe. Und, was ich wirklich noch nicht gut kann, ist dann einfach zu akzeptieren, dass ich das auch später machen kann. Dann bin ich spätestens, je nachdem, wie lange ich am Vorabend in der Schule war, um 9 Uhr hier.

Im Moment ist es so, dass sich viel in den Nachmittag und den Abend hineinzieht. Dann wird es auch irgendwann kritisch, wenn ich gefühlt gar keine Freizeit mehr habe, weil ich dann auch noch andere Dinge organisieren muss. Jetzt gerade bin ich auch voll im Abitur, sowohl in schriftlichen als auch in mündlichen Prüfungen. Zusätzlich zu den Prüfungen möchte ich meine Prüflinge gut betreuen und auf die Prüfungen vorbereiten

Bereuen Sie manchmal Ihre Entscheidung, Schulleiterin zu werden?

Manchmal habe ich mir überlegt, warum ich nicht einfach Lehrerin geblieben bin, weil ich doch auch immer so gerne unterrichtet habe. Das tue ich ja auch immer noch. Da schätze ich auch sehr die Kompetenz von Frau Kelm, die ich ja immer noch an meiner Seite habe. Ich wäre hier schon lange untergegangen, wenn Frau Kelm mich nicht unterstützt hätte. Ich habe ebenfalls ein sehr gutes Leitungsteam. Das ist das A und O. Wir halten in Krisensituationen immer zusammen und verteilen die Aufgaben. Auch ohne mein Team wäre die Arbeit nicht zu leisten.

Ich hoffe, dass ich das Ganze irgendwann genauso gut organisiert haben werde wie meinen Unterricht. Normalerweise hätte ich hier in manchen Situationen nicht noch mit halber Stelle unterrichten können, was ich ja aufgrund des Lehrermangels schon getan habe. Das kann ich nur, weil ich meinen Unterricht gut organisiert und langjährige Erfahrung habe. Am Wochenende lade ich die Materialien für die Unterrichtswoche auf itslearning hoch und stelle Pläne für meine Schüler:innen ein. Aber auch dafür würde ich mir mehr Zeit wünschen, dass ich mal ein bisschen mehr recherchieren könnte, ob es nicht noch etwas Schöneres gibt als das, was ich schon seit Jahren mache.

Wie viel Geld verdient man denn eigentlich als Schulleiterin?

Das ist komplett abhängig von deinen persönlichen Umständen. Da gibt es keine festgesetzte Summe, sondern es gibt die sogenannten “Besoldungsgruppen”. Die tatsächliche Besoldung hängt davon ab, wie alt du bist, ob du verheiratet bist, ob du Kinder hast, ob du verbeamtet bist oder nur angestellt. Es gibt hier durchaus Menschen, die ein niedrigeres Statusamt haben als ich, aber mehr verdienen, weil sie Familie haben, mehrere Kinder und so weiter.

Aber ich finde, dass ich genug verdiene. Trotzdem ist auch jeder Cent hart verdient. Es ist nicht so, dass ich sagen würde, dass ich überbezahlt bin.

Hätten Sie sich denn auch an einer anderen Schule auf den Posten der Schulleiterin beworben, wenn die Möglichkeit früher da gewesen wäre?

Nein, hätte ich nicht. Tatsächlich wurde mir der Posten der Schulleitung an einer anderen Schule angeboten. Eine Zeit lang sah es ja so aus, als würde ich nicht die Schulleiterin am Gymnasium Horn. Ich würde mich aber immer für das Gymnasium Horn entscheiden und nicht für das Statusamt. Mir geht es nicht darum, dass ich unbedingt Schulleitung sein möchte. Es ging mir immer darum, dass ich in diese Schule sehr viel Herzblut gesteckt habe und sie auch einfach gerne mag. Es war immer mein Ziel, diese Schule voranzubringen. Und zwar in der Position, die mir das ermöglicht. Und wenn ich nicht Schulleitung geworden wäre, hätte ich eben als Stellvertretung mein Bestes versucht.

Wie wichtig ist es Ihnen, was die Schüler, Lehrer und Eltern über Sie und Ihre Arbeit denken?

Feedback ist natürlich immer wichtig. Evaluation sollte man auch regelmäßig durchführen. Eine ehrliche und sachliche Rückmeldung finde ich total wichtig und ich bitte auch immer darum. Jeder Mensch hat ein eigenes Bild von sich selbst, aber das muss nicht zwangsläufig mit dem Fremdbild übereinstimmen.

Wir sind ja im Moment nur so weit, dass die Lehrer:innen den Schüler:innen regelmäßiges Feedback geben. Für mich wäre auch das Umgekehrte wichtig. Dass also die Lehrer:innen auch regelmäßiges Feedback bekommen. Mein Unterricht steht jederzeit für alle offen. Ich weiß aber, dass Transparenz und regelmäßige Feedbackkultur geübt werden müssen. Hierbei geht es sowohl um das Geben als auch das Annehmen von angemessenem Feedback.

Um nochmal zurück zur Frage zu kommen: ich finde es super wichtig und wünsche mir, regelmäßig Feedback zu bekommen.

Vielen Dank für das Interview. 

 

Fotos: Philipp Olde Kalter

 

„Es geht uns darum, dass junge Menschen ein gewisses Grundverständnis für das Thema bekommen“

Seit kurzem gibt es eine neue AG an unserer Schule. Die Queerdenker-AG setzt sich dafür ein, dass es weniger Feindlichkeit gegen Menschen aus der LGBTQAI+ Community gibt. Dazu erzählen und Lilli, Silvio und Mieke, wie es zu der AG kam und was sie für konkrete Ziele haben.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die Queerdenker AG zu gründen?

Das ist tatsächlich ganz lustig. Wir haben uns auf dem Weg zu Rewe unterhalten, weil uns davor ein paar Kinder diverse Beleidigungen hinterher geschrien haben. Dadurch sind wir auf die Idee gekommen, dass man ja eigentlich mal was dagegen unternehmen könnte, da vor allem schon die kleineren Kinder eine Abneigung gegen solche Themen entwickeln. Und dann meinten wir, dass es echt schade ist, dass unsere Schule sowas noch gar nicht hat. Daraufhin haben wir uns immer weiter reingesteigert und meinten, lass uns doch einfach mal so was gründen. Uns ist auch selber schon öfter aufgefallen, dass es zum einen allgemein wenig Aufklärung darüber in der Schule gibt und dass dann erst so ab der 9. Klasse überhaupt über das Thema wirklich gesprochen wird und dann halt nur im Bio-Buch ein kleiner Absatz ist, wenn es um das Thema HIV geht. Das ist ja schon ziemlich schade, weil eben auch einige Schüler/innen in unserer Schule selber queer sind und das Verständnis dafür auch viel früher da sein kann.

Was ist euer Ziel? Was wollt ihr damit erreichen?

Wir wollen vor allem dafür sorgen, dass die jüngeren Jahrgänge ein gewisses Grundverständnis bekommen. Bei den älteren Jahrgängen kann man da wahrscheinlich einfach weniger erreichen. Dafür ist es halt ein bisschen zu spät, noch diejenigen zu erreichen, die diese homophobe Meinung noch durchsetzen.

Unser Plakat wurde zum Beispiel am zweiten Tag, an dem es hing heruntergerissen und auch zerrissen. Dadurch sieht man ja auch, bei einigen bringt das jetzt auch nichts mehr die Meinung irgendwie ändern zu wollen. Unser Ziel ist es, dass die Schüler ein Verständnis dafür entwickeln und es auch zu normalisieren.

Zum anderen wollen wir auch eine Anlaufstelle bilden, wo man über alles Mögliche reden und sich austauschen kann. Das Angebot gilt auch nicht nur für queere Menschen, sondern für alle, solange sich sich respektvoll gegenüber anderen verhalten.

Habt ihr schon Ideen, wie man eure Ziele umsetzen kann? 

Wir wollen jetzt als erstes kleinere Infoplakate an verschiedenen Stellen in der Schule aufhängen. Außerdem wollen wir noch mit einigen Lehrern darüber sprechen, wie das Thema LGBTQIA+ besser in den Unterricht integriert werden kann. Speziell im Biologieunterricht im Zusammenhang mit Sexualkunde, wo man über die Möglichkeiten, die es da so gibt, sprechen kann. Wir gucken auch, wo die meisten queeren Schüler Probleme sehen.

Wie lange hat es gedauert, bis aus der Idee eine AG geworden ist?

Das ging tatsächlich alles richtig schnell. Wir haben direkt angefangen zu planen, nachdem wir die grobe Idee hatten. Wir haben ein Grundprinzip aufgestellt und das bei der Oberstufenleitung vorgestellt. Danach wurde ein persönliches Treffen ausgemacht, wo wir dann über unsere Ziele gesprochen haben und dann wurde das alles genehmigt. Uns wurde dann noch ein Ansprechpartner zugeteilt und wir haben einen Raum bekommen. Es ging alles ziemlich schnell und die Schule war auch sehr offen dafür.

Wann trefft ihr euch?

Wir treffen uns Dienstags in der neunten Stunde und Freitags in der sechsten Stunde. Freitags machen wir eher offene Treffen und Dienstags ist organisatorischer, also da gestalten wir die Infoplakate.

Ihr hattet auch am Tag der offenen Tür einen Stand. Wie waren denn die Reaktionen von Schülern und Eltern?

Dazu muss man sagen, dass einige Eltern nicht den Unterschied von der “queer”- und der “quer”-Schreibweise bemerkt haben, weswegen wir ein paar seltsame Blicke zugeworfen bekommen haben. Sie dachten wahrscheinlich, wir wären Corona-Leugner.

Es sind tatsächlich viele Kinder zögerlich zu uns gekommen, ein paar haben sich getraut, offen zu sprechen. Also es gab schon Interesse. Es sind auch überraschend viele Lehrer zu uns gekommen und haben Fragen gestellt.

Vielen Dank für das Interview.

 

 

Interview mit der Schulband „The Second Aid Kit“

Seit ein paar Jahren gibt es nun auch an unserer Schule eine richtige Schulband. Sie heißt „The Second Aid Kid“ und wurde unter der Leitung von Herrn Weber gegründet. Mittlerweile ist sie vollkommen selbstständig. In diesem Interview erfahren wir mehr über die Entwicklungen von der „Gitarren AG“ zu „The Second Aid Kit“ und noch vieles mehr.

 

Seit wann gibt es “The Second Aid Kit“?

Die ehemalige Schülerband, welche mittlerweile auf dem Weg zur Amateurband ist, existiert seit etwa zwei Jahren. Gegründet wurde sie am 14.7.2020.

Wie kam es überhaupt dazu, dass ihr der Band beigetreten seid?

Das Ganze begann bei einem Trommelworkshop, Daniel (mittlerweile Bassist der Band) wird von Herr Arndt angesprochen und tritt schließlich der damaligen Gitarren AG bei. Jakub (Gitarrist der Band) ist ebenfalls Mitglied der Gitarren AG. Bis zu ihrem siebten Schuljahr, also circa 2020, sind nur die beiden in die Band involviert. Daniel und Jakub waren für die erste Zeit nur an der Gitarre, bis Herr Weber anfing die beiden am Schlagzeug zu unterstützen. Daraufhin entschied sich Daniel für den Bass. Es gab immer wieder Interessenten, jedoch entstand die Band, wie sie heute ist, erst später.

Schließlich war es Zeit, sich nach einem Sänger bzw. einer Sängerin umzugucken, weshalb Plakate ausgehängt wurden.

Selin, Johanna (beide mittlerweile Sängerinnen der Band) und zwei weitere Mädchen meldeten sich auf die Position.

Nico tritt der Band etwas später als Schlagzeuger bei. Da Elisey noch nicht lange am Gymnasium Horn ist trat er der Band als letztes bei. Er ist der zweite Gitarrist.

Wie kam es zum Band-Namen?

Am Anfang war das Projekt einfach nur eine Gitarren AG und trug dementsprechend auch den Namen “Gitarren AG”. Später wurde es zu “Gitarren Band AG” und danach zu “Gitarrenbandage”. Der Name war jedoch lange nicht grade fest, schließlich wurde der vorläufige Name auch geändert. Um weiter das Schema „Verbandskasten“ beizubehalten, kam die Idee “First Aid Kit”. Diese wurde jedoch für “The Second Aid Kit” verworfen.

Welchem Genre würdet ihr euch zuordnen?

Das Genre was am besten passt ist wohl Pop Rock, jedoch gibt es auch leichte Anlehnungen an Metal. Generell ist die Band sehr offen und experimentell was ihren Sound betrifft.

Habt ihr vor einen Spotify Account zu eröffnen?

Ja, jedoch ist ein Termin mit dem Tonstudio noch nicht festgemacht. Der Wunsch ist es, bis April oder Mai einen Account zu erstellen, ein genaues Datum steht natürlich noch nicht fest. Jedoch soll es spätestens 2023 soweit sein.

Wie sieht es mit einem Album aus?

Erst einmal will sich The Second Aid Kit auf Singles konzentrieren, jedoch steht ein Album auf dem Plan für die Zukunft der Band. Ein Album zu planen ist nicht grade einfach, die Dynamik zwischen den einzelnen Songs ist wichtig für ein gutes Album. Ein Album steht jedoch hinter dem Spotify Account.

Wie ist es eigentlich die Band und die Schule gleichzeitig zu bewältigen?

Manchmal ist das gar nicht so einfach. Die Band probt zwar üblicherweise nur ein Mal die Woche, jedoch dann für zwei bis drei Stunden. Vor Auftritten erhöht sich die Probezeit natürlich drastisch. Die Bandproben wirken sich jedoch nicht negativ auf die Leistungen der Band aus.

Die Proben sind immer am Donnerstag, da dort die Woche langsam endet und man meistens die schulischen Aufgaben schon erledigt hat.

Hin und wieder macht die Band jedoch auch Projekte, welche in die Schulzeit fallen, beispielsweise mit Frau Dietrich.

Wo kann man euch auftreten sehen?

Eigentlich überall wo sich die Möglichkeit ergibt. Beispiele aus der Vergangenheit sind der Weihnachtsmarkt im Mühlenviertel, das Horner Kultur Fest, schulische Events und auch der Waller Band Wettbewerb welchen sie auch gewannen. Momentan streben sie an, beim Überseefestival aufzutreten.

Was nimmt Einfluss auf eure Musik?

Elisey und Jakub schreiben meistens den musikalischen Part der Lieder, die Ideen kommen häufig beim einfach locker miteinander spielen. Beeinflusst werden sie oft von Metal und Rock aber auch von süd- und ostasiatischer Musik. Generell inspirieren sie sich gerne an anderen Kulturen.

Selin schreibt die meisten Texte, oft schreibt sie zuerst etwas und der Rest passt sich dann an. Ihre Texte beziehen sich häufig auf persönliche Erfahrungen, jedoch basieren sie auch auf den Erfahrungen anderer. Sie versuchen, Musik zu schreiben, mit der sich Zuhörer verbunden fühlen.

Wie ist euer Logo entstanden?

Hierbei geht Dank an Herr Weber, welcher die Band von Anfang an viel unterstützt hat. Mittlerweile ist er wieder dabei eine Schulband zu gründen, diese trifft sich am Dienstag in der neunten und zehnten Stunde.

Das Logo ist von einem Verbandskasten inspiriert, ganz passend zum Namen der Band. Das Kreuz ist jedoch umgedreht. Die Farben sind eher auffällig, um schnell ins Auge zu stechen.

Hat irgendwer von euch den Manager Job?

Größtenteils kümmern sich Selin und Johanna um die Organisation in Sachen Instagram und Gruppenchat (Bilder einstellen als Beispiel). Jakub ist verantwortlich für die E-Mail, dort kommen meistens Bewerbungen rein oder es gehen Anfragen für Auftritte raus.

Was würdet ihr jungen Musikern mitgeben, die vielleicht auch eine Band gründen wollen?

Das Allerwichtigste ist der Spaß und das Interesse an der Musik. Man soll möglichst alles mit der Musik rauslassen was man fühlt. Wichtig ist es, keine Scham zu haben, laut zu sein und sich nicht von dem Gedanken, eine Band zu gründen, einschüchtern zu lassen.

Um einen guten Mix von Ideen und kreativen Menschen zu haben, ist es wichtig, sich unterschiedliche Leute ins Boot zu holen. Offenheit für neues ist wichtig, wenn man eine Band auf die Beine stellen will, besonders gegenüber seinen Mitgliedern. Man sollte möglichst nicht an sich selber zweifeln: Einfach machen und sich nicht beim denken zu sehr versteifen.

Musikunterricht ist etwas ganz anderes als selber welche zu machen, ausprobieren ist hier eine sehr gute Idee.

Musik kann eigentlich jeder, sie kann auch als Ventil für Alltagsstress dienen. Mit einem kreativen Hobby kann man sich sehr glücklich machen. Musik verstärkt Gefühle, die richtige Musik kann einen deutlich glücklicher machen als die falsche.

Vielen Dank für das Interview.

 

Frau Haidar, nutzen viele Schüler SOSHorn?

Seit einigen Jahren unterrichtet Frau Haidar bereits an unserer Schule Biologie und Kunst. Außerdem bietet sie das Beratungsangebot SOSHorn an. Sie berichtet uns, wie es dazu kam, was sie als Beraterin ausmacht und wie sie bei den Gesprächen vorgeht.

 

Seit wann sind Sie als Lehrerin am Gymnasium Horn beschäftigt?

Seit 2008.

Waren Sie denn vorher an einer anderen Schule tätig?

Ja. Am Schulzentrum Maße, in Bremen. Da habe ich 2001 angefangen. Vorher war ich Referendarin und Studentin.

Warum sind Sie Lehrerin geworden?

Weil ich erkannt habe, dass ich Dinge gerne erkläre und das glaube ich auch ganz gut kann. Weil ich einfach Lust habe, mit jungen Menschen zu arbeiten und auch mit unterschiedlichen Menschen gerne arbeite. Und weil mir der Beruf auch viele Freiheiten lässt und vielseitig ist.

Welche Fächer unterrichten Sie?

Kunst und Biologie.

Macht Ihnen eins der beiden Fächer mehr Spaß als das andere?

Der Schwerpunkt lag bisher immer so in der Biologie, weil ich da einfach immer mehr Stunden hatte, aber im Grunde machen mir beide Fächer richtig und auch gleich viel Spaß.

Sie bieten auch seit einiger Zeit “SOSHorn” an. Was hat es damit auf sich?

SOSHorn ist ein Beratungsangebot, das sich an die Schüler:innen richtet und es ist die Möglichkeit, beziehungsweise eine Anlaufstelle für ein:e Schüler:in, der/die ein Anliegen hat, das sie gerne für sich lösen möchten. Also irgendein Problem, wobei ich nicht so gerne von Problemen spreche, eher von einem Thema oder Anliegen, das gelöst werden soll und das die Person bisher alleine nicht lösen konnte. Das ist also quasi eine Betreuung/Beratung, die ein länger dauern kann und ein bisschen diejenige Person auf ihrem Lösungsweg begleiten soll.

Also ist das Ziel sozusagen, Lösungswege für die Anliegen zu finden, richtig?

Ja, und bestenfalls die Lösung zu haben und dafür zu sorgen, dass das Anliegen kein Anliegen mehr ist.

Sehen Sie SOSHorn als eine Art Therapie für Schülerinnen und Schüler?

So, wie ich vorgehe, ist das eine Therapieart, sehr niederschwellig. Das bedeutet, ich bin keine Psychologin, ich bewege mich aber im psychologischen Bereich.

Wie sind Sie auf das Projekt gekommen?

2020 hat Frau Preuschoff mal in das Kollegium eine Seite für ein Weiterbildungsangebot geschickt. Da habe ich mich mal reingeklickt und bin auf zwei Fortbildungsangebote gestoßen, die sich eben in diesem Bereich bewegt haben. Dort habe ich mich angemeldet und zwei mehrtägige Kurse belegen und erste Erfahrungen mit dieser Thematik machen können. Und das hat mich so gepackt und ich habe einfach erkannt, dass wir so ein Angebot eigentlich ganz dringend an der Schule bräuchten. Es hat mich inhaltlich einfach interessiert und ich habe die Notwendigkeit darin gesehen.

Wann sind die Sprechzeiten für die Schülerinnen und Schüler?

In diesem Schuljahr sind die Sprechzeiten immer freitags, in der dritten und vierten Stunde. Aber wer sich bei mir meldet und sagt “Ich kann oder möchte nicht in der Zeit kommen, ich möchte lieber außerhalb meines Unterrichts kommen”, der kann Kontakt mit mir aufnehmen und dann können wir auch ganz individuell einen Termin finden.

Wenn man das Angebot nutzen möchte, wo kann man sich bei Ihnen melden und muss man sich vorher anmelden?

Mittlerweile ist es so, dass die Freitagstermine einfach gut besucht/gebucht sind und wenn man spontan vorbeikommen möchte, kann es sein, dass in der Zeit einfach Gespräche stattfinden. Und dann ist es besser, sich vorher bei mir per E-Mail zu melden. Dann können wir zusammen einen Termin vereinbaren, mittlerweile ist es tatsächlich günstiger, so vorzugehen. Grundsätzlich kann man auch so kommen, wenn meine Tür offen steht. Wenn sie geschlossen ist und das Schild dran hängt, dann bin ich im Gespräch.

Wo kann man denn hinkommen für ein solches Gespräch?

Die Gespräche finden im Raum 205 statt. Die E-Mail-Adresse lautet 309-soshorn@schule.bremen.de.

Wie läuft ein solches Gespräch ab, besonders beim ersten Mal?

Da kommt eine Person und hat ein Anliegen, beziehungsweise ein Thema. Wenn die Person mich nicht kennt, erkläre kurz, wer ich bin und wie ich so arbeite. Dann geht es darum, dass die Person  mir ihr Anliegen/Thema einfach erzählt. Ich höre mir das aufmerksam an und mache mir auch Notizen und frage auch nach, manchmal auch sehr gezielt. Und dann ergibt sich daraus für mich ein Bild. Ich gebe der Person für den ersten Termin manchmal schon eine kleine Aufgabe mit, die kann die Person bis zum nächsten Mal anwenden, sie kann das ausprobieren. Beim nächsten Termin habe ich mir darüber Gedanken gemacht und weiß, wie ich vorgehen werde und dann erarbeite ich mit der Person einen Lösungsweg. Und das kann dann bedeuten, dass die Person in etwas längeren Abschnitten immer wieder kommt. Aber nicht so häufig, es sind relativ wenige Termine, die meistens notwendig sind, aber eben über einen längeren Zeitraum.

Nachgestellte Situation

Also vieles machen diejenigen, die zu Ihnen kommen dann auch in der Zwischenzeit bis zum nächsten Termin und erarbeiten sich dabei selbst auch etwas?

Nein, die probieren mal das aus, was ich ihnen vorschlage, was sie vielleicht mal ausprobieren könnten. Und dieser Vorschlag basiert immer darauf, was die Person gerne mag, sich vorstellen könnte und was möglich ist.

Nutzen viele Schülerinnen und Schüler das Angebot?

Ja, also es wird jetzt auch immer mehr. Vor allem freue ich mich auch, dass jetzt Schüler:innen auch von sich aus kommen. Bisher ist es auch so gewesen, dass Kolleg:innen sagten: “Geh doch vielleicht mal zu SOSHorn.” Oder dass sie mich angesprochen haben, ob ich mal mit einer bestimmten Person sprechen könnte und dann habe ich einen Kontakt hergestellt. Aber mittlerweile kommen tatsächlich auch Personen von sich aus. Das freut mich besonders.

Wann würden Sie denn Schülerinnen und Schülern empfehlen, zu ihnen zu kommen?

Also im Grunde genommen so früh wie möglich, weil wenn ein Problem sich erstmal so verfestigt hat und man darunter leidet, also wenn Leidensdruck da ist, dann sage ich immer: “Mensch, komm doch zumindest mal und guck, ob man da was machen kann.” Denn je mehr sich sowas verfestigt, desto schwieriger kann es später werden, da irgendwie einen Dreh reinzukriegen und eine Lösung für sich zu finden. Es wird gesagt: “Je eher eine Person in die Beratung kommt, in die Bearbeitung ihrer Probleme, desto größer ist die Chance, nicht zum Beispiel an einer Depression zu erkranken oder an einer schwerwiegenderen psychischen Erkrankung.” Also je eher man sich darum kümmert, desto besser. Je eher man ins Gespräch kommt, desto besser.

Viele denken ja auch, “Ich habe ein Problem, ich mag darüber nicht reden” oder “mir ist es peinlich” oder wie auch immer. Aber das ist genau der falsche Weg, das in sich reinzufressen. Und wenn man auf dem Weg ist, dass man sagt: “Ich will darüber nicht reden, es belastet mich aber so sehr”, dann würde ich empfehlen, kommt und sprecht darüber.

Wie kann man denn vollkommen unbemerkt dahin gehen, also ohne sich zum Beispiel bei einem Lehrer abmelden zu müssen?

Ja, das ist von dem Raum her ein bisschen ungünstig, aber wir haben einfach keine andere Möglichkeit.

Dann würde ich empfehlen, sich bei mir per Mail zu melden und wir machen Termine aus, wo das außerhalb des Stundenplans ist, wo keine Stunden ausfallen oder wo hier vielleicht nicht mehr so viel los ist.

Es kann auch sein, dass die Person sagt: “Ich möchte mich gar nicht mit Ihnen hier im Schulgebäude treffen.” Dann können wir auch sagen, wir gehen raus und sprechen bei einem kleinen Spaziergang oder so. Im Sommer draußen oder wie auch immer.

Wie vertraulich ist das Ganze? Es gibt ja auch Punkte, an denen Sie andere Institutionen herbeiziehen müssen oder noch andere Dritte dazuholen.

Also, in erster Linie ist es erstmal vertraulich und die Person kann sich sicher sein, dass was sie erzählt bei mir bleibt. Aber wie du schon sagtest, es gibt manchmal Situationen, wo ich Dritte hinzuziehen muss oder andere Institutionen, wenn sich ein schwerwiegendes psychisches Problem abzeichnet, für das ich nicht zuständig bin. Dann werde ich einfach auch mit der Person besprechen, das liegt nicht mehr in meinem Bereich, ich muss da jemand anderes hinzuziehen. Manchmal muss ich mir einfach auch nochmal selber einen Ratschlag holen, von jemand anderem, wo ich so denke: Mal gucken, was die Person sagt. Und manchmal kann es auch sein, dass es sinnvoll ist, die Eltern einzuschalten. Aber das würde ich immer mit der Person besprechen und sie davon in Kenntnis setzen. Ich würde das niemals einfach von mir aus so machen.

Und gibt es denn Situationen, in denen Sie zwangsläufig jemanden Dritten hinzuziehen müssen?

Ja, zum Beispiel wenn mir jemand sagt: “Ich möchte mich umbringen und ich weiß auch schon wie und ich habe es auch schonmal probiert.” Sowas. Dann ist es eine akute Suizidgefahr und da müssen wir einfach sofort handeln.

Und was tun Sie dann?

Dann habe ich Kontakt zu den entsprechenden Beratungsstellen und Hilfsstellen, die dann auch sofort tätig werden. Also das jetzt so als Beispiel: Suizidgefahr.

Welche Eigenschaften sollte man haben, um SOSHorn anzubieten?
Das ist eine gute Frage. Ich denke einfach, dass man den Schülern oder mit den Personen, mit denen man ja zu tun hat, dass man an deren Wohlsein interessiert ist oder dass einem das wichtig ist und dass man ihnen helfen möchte. Dass einem es wichtig ist, dass es dem Schüler oder der Person gut geht.

Welche Weiterbildungen haben Sie bis jetzt dafür gemacht?

Ich habe zwei Zertifikate. Also diese ersten beiden Weiterbildungen, die ich gemacht habe, ist ein Zertifikat zum Coach für psychologische Gesundheit und ein anderes ist das Zertifikat für den lösungsorientierten Coach. Das ist von einem Bildungsinstitut ausgegeben, das aber nicht öffentlich staatlich anerkannt ist. Und jetzt mache ich ein Fernstudium zur psychologischen Beraterin, das wird abgeschlossen mit einem Zertifikat, das tatsächlich schon öffentlich anerkannt ist, zum Beispiel vom Arbeitsamt. Und gleichzeitig mache ich eine dreijährige Weiterbildung zur systemisch-lösungsfokussierten Beraterin für Einzel-, Paar- und Familientherapie.

Sind Sie danach auch eine echte Therapeutin?

Ja, dann darf ich mich Therapeutin nennen, aber nicht in der Funktion von zum Beispiel einer Psychologin. Ich habe das dann ja nicht mit einem Bachelor oder einem Master studiert und das bedeutet in meiner Funktion als Beraterin, ich darf zum Beispiel keine Medikamente verschreiben.

Ich beschäftige mich nicht mit dem, was war, was Psychologen nämlich machen, die in die Vergangenheit gehen. Ich beschäftige mich mit Zukunftsvisionen und Zukunftsmöglichkeiten. Ich behandele nicht in dem Sinne psychische Krankheiten, die tiefgreifender sind, die also wirklich einer ärztlich-therapeutischen psychologischen Betreuung bedürfen. Niederschwellig nennt man das. Ich habe ein niederschwelliges Angebot.

Werden diese Fortbildungen und das Fernstudium von der Schule finanziert?

Die dreijährige Weiterbildung ja und das Fernstudium finanziere ich mir erstmal selber.

Bekommen Sie Geld dafür, dass Sie SOSHorn anbieten oder Unterrichtsstunden gutgeschrieben?

Geld in Form von Entlastungsstunden, also von Stunden, die ich nicht unterrichte.

Bekommen Sie die, die außerhalb der normalen Unterrichtszeit liegen, auch bezahlt?

Ja, das ist damit so drin. Man muss da jetzt erstmal in dieser Anfangsphase schauen, wie wird das angenommen, was ist da noch für einen Bedarf, wie sieht das aus, wie entwickelt sich das? Und das ist jetzt erstmal ein guter Anfang.

Wie viele Stunden bekommen Sie dafür zur Verfügung gestellt?

Drei.

Weswegen kommen die meisten Personen zu Ihnen?

Das ist so unterschiedlich, also überlege ich jetzt gerade mal, ob ich das jetzt so sagen möchte. Private, persönliche Probleme. Auch zusammenhängend mit der Schule manchmal. Und oftmals aber auch nicht.

Ist es geplant, auch andere Lehrkräfte oder Personen in das Projekt aufzunehmen beziehungsweise halten Sie es für sinnvoll, dass Sie die einzige Person sind, die solche Gespräche anbietet?

Also im Moment ja, weil das Ganze im Aufbau ist. Und ich muss die Stunden, die ich bezahlt bekomme, natürlich auch füllen. Ich möchte natürlich auch etwas zu tun haben. Und von daher ist es im Moment so richtig, dass eine Person dafür verantwortlich ist. Aber wenn wir sehen, das wird echt gut angenommen und die Stunden, die ich dafür zur Verfügung stellen kann oder die die Schule dafür gibt, das reicht nicht mehr aus oder irgendwie so. Es ist wirklich so angenommen, dann wäre es natürlich toll, wenn man das ausweiten kann. Aber es hat halt auch immer damit zu tun, wie viele Stunden dafür halt gegeben werden können.

An welchen Punkten waren Sie bereits überfordert und was haben Sie dann getan?

Ich war noch nicht überfordert.

Sind Sie auch mit anderen Schulen im Kontakt?

Ja, ich bin dabei zu netzwerken. Und ich habe schon Kontakt zu anderen Schulen aufgenommen, zu Schulen, die tatsächlich einen Beratungslehrer haben, ganz offiziell. Zu Schulen, die etwas Ähnliches haben. Genau, da vernetze ich mich. Ich find das ganz wichtig, dass man guckt, wie andere Schulen arbeiten. Ich vernetze mich mit anderen Angebotsstellen, also Beratungsstellen, wo Jugendliche Unterstützung finden oder Möglichkeiten finden, sich zu entwickeln. Genau, ein Netzwerk quasi aufbauen.

Jetzt eine Frage aus der Schülerschaft, wahrscheinlich von einem Schulsanitäter: “Wenn wir als Schulsanitäter psychische Beschwerden vermuten, wie sollen wir damit umgehen und vor allem, wie sollen wir die Person außerhalb der Sprechstunde an Sie verweisen?”

Also erstmal, wenn ihr da jemanden habt, bei dem ihr sowas vermutet, dann könnt ihr euch ganz anonym an mich wenden. Ihr müsst nicht sagen, wer das ist, weil ihr ja möglicherweise auch einer Schweigepflicht unterliegt. Ihr könnt nachfragen bei mir, wie ich das einschätze.

Und die Kontaktaufnahme zu einer Person, wo man vermutet, der geht es nicht vielleicht nicht so gut, ist tatsächlich gar nicht so einfach, das kann man aber lernen. Ich habe das gelernt und ich weiß nicht, ob ihr diesbezüglich da auch in eurer Sanitätsausbildung auf sowas vorbereitet werdet. Aber man kann natürlich einen Zugang zu der Person finden, der vielleicht sagen, was man denkt und der vorschlagen, “geh’ doch vielleicht mal da hin oder so.”

Gibt es aktuell Probleme mit dem Projekt SOSHorn?

Ne, Probleme gibt es nicht. Das läuft echt gut, ich bin so zufrieden. Ich freue mich, wenn das weiterhin oder vermehrt angenommen wird und ich denke, jetzt ist es so, dass es richtig gut anläuft. Und mal schauen, was daraus wird.

Vielen Dank für das Interview.

 

Erreichen könnt ihr Frau Haidar, wie bereits im Interview geschrieben, immer unter der E-Mail 309-soshorn@schule.bremen.de oder ihr geht zum Raum 205, jeden Freitag in der dritten und vierten Stunde. Vorher müsst ihr jedoch eurem Lehrer Bescheid sagen, dass ihr nicht zum Unterricht kommt.