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Sporthalle am Gymnasium Horn erst 2024 benutzbar

Vor einiger Zeit wurde die Sporthalle am Gymnasium Horn kernsaniert. Doch wenig später, im März 2022, wurden Risse in den Trägerbalken des Hallendachs und ein Defekt der Lüftungsanlage festgestellt. Dies resultierte in einer erneuten Sperrung der Halle. Nun soll sie erst 2024 wieder benutzbar sein.

 

Durch die vielen Risse in den Dachbalken war die Sporthalle am Gymnasium Horn einsturzgefährdet und musste umgehend gesperrt werden. Das Dach wurde zunächst mit großen Stützen stabilisiert. Eine mögliche Erklärung für die tiefen Risse, welche schon auf den ersten Blick sichtbar waren, bietet das Alter der Halle. Sie wurde laut Herrn Schumacher, Hausmeister des Gymnasiums Horn, im Jahr 1975 gebaut. „Die Risse sind wahrscheinlich mit der Zeit entstanden.“

Für die nun anstehende Reparatur der Halle ist Immobilien Bremen zuständig, bei denen auch Herr Schumacher beschäftigt ist. Er begleitet das Projekt und geht mit einem Preis von über 100.000 Euro aus.

Nach aktuellem Stand ist die alte Lüftungsanlage, welche einen Defekt hatte, bereits ausgebaut. Im Herbst 2022 wurde eine neue bestellt, welche allerdings durch Lieferschwierigkeiten einen Verzug von zehn Monaten hat. Wie es mit den Dachbalken aussieht, ist nicht ganz klar. Herr Schumacher teilte mit, dass diese bereits repariert seien. Herr May, der Fachleiter für Sport am Gymnasium Horn, gab allerdings an, dass die Reparatur erst nach Lieferung der neuen Lüftungsanlage beginnen könne. Sicher ist jedoch, dass die Sporthalle aufgrund der Lieferschwierigkeiten voraussichtlich erst Anfang 2024 wieder benutzbar sein wird.

Des weiteren werden aktuell kleine Reparaturen an der Fassade vorgenommen. Löcher, die durch Vögel entstanden sind, werden bis März geschlossen. Herr Schumacher erklärte, dass die Löcher eigentlich ungefährlich seien, es gehe aber Isolationswert verloren. Durch die entstehenden Temperaturunterschiede im Beton führt dies zu Wasserbildung, was schlecht für das Gebäude ist.

Fraglich bleibt, warum die Risse nicht früher entdeckt wurden. Während der Kernsanierung in den Jahren 2019 und 2020 hätte man den Schaden eigentlich schon feststellen können, es wurde jedoch kein Blick in die Decke der Sporthalle geworfen. Außerdem ist im August 2021 ein ähnlicher Fall am Schulzentrum an der Lerchenstraße aufgetreten. Dort wurden nach routinemäßiger Untersuchung des Tragwerks Statikprobleme festgestellt; die Halle war ebenfalls einsturzgefährdet. Die Schulleiterin des Gymnasiums Horn, Frau Preuschoff, kann nicht nachvollziehen, warum man nicht zeitnah am Horner Gymnasium nachgeschaut hat, da die Hallen baugleich seien. Es war also davon auszugehen, dass hier ähnliche Probleme auftreten könnten.

Durch die Einsturzgefahr kann die Horner Sporthalle aktuell nicht genutzt werden. Nur die Umkleiden sind noch begehbar. Um trotzdem Sportunterricht anbieten zu können, hat das Gymnasium Horn Hallenzeiten in der Grazer Straße, an der Universität Bremen und im Unibad, sowie Ruderzeiten am Werdersee bekommen. Laut Herr May wird so der Großteil des Sportunterrichts abgedeckt. Bei der Belegung dieser Standorte mussten erst die abiturrelevanten Jahrgänge eingeplant werden. Außerdem können jüngere Schüler häufig nicht auf eigene Verantwortung zu den Alternativstandorten anreisen. So wurde hier zum Beispiel der gesamte fünfte Jahrgang nicht eingeplant. Für die Klassen, die keine Hallen- oder Schwimmzeiten bekommen haben, wird auf dem Schulhof und im Schulgebäude Sportunterricht gegeben. Diese Umstände sind für alle Beteiligten anstrengend. Besonders für die Sportlehrer bedeutet dies eine „große Mehrbelastung“, zum Beispiel durch die langen Fahrzeiten zwischen den Standorten. Auch der Winter macht es schwieriger, draußen Sportunterricht anzubieten, zumal man mit den Materialien und Sportarten eingeschränkt ist. „Der Material- Nervenverschleiß ist enorm.“

Affäre Anfang

 

Der 15. Spieltag an der Weser. Auf dem Plan: Das erste Duell von Schalke 04 und Werder Bremen in der zweiten Bundesliga – die zwei Traditionsvereine, welche in der letzten Saison abgestiegen waren. Doch neunzig Minuten später ist nicht der umstrittene Elfmeter in der Nachspielzeit das, worüber die Fans sprechen, sondern der Ex-Werder Trainer, dessen Rücktritt am Freitagabend (19.11.21) bestätigt wurde.

“Vorwürfe gegen Markus Anfang : Mit schweren
Risiken und Nebenwirkungen”, sz.de, Thomas
Hürner, Fotorechte © Kokenge/Nordphoto/imago,
Süddeutsche Zeitung Online, 21.11.2021, Zugriff vom
28.11.2021

Mit Anfangs Impfpass sei etwas nicht in Ordnung, so eine Pressemitteilung der Bremer Polizei. Markus Anfang sollte der Neuanfang von Werder Bremen sein. Der Neuanfang in der zweiten Bundesliga – doch seine Geschichte bei Werder endet schnell und abrupt. Noch Mitte Juni, kurz nach seinem Dienstantritt in Bremen, galt der damalige Werder Trainer, nach eigenen Angaben, als ungeimpft. Jetzt kam heraus, dass Anfang seine Erstimpfung schon Mitte April in Köln erhalten habe. Jedoch hatte er zum gleichen Zeitpunkt ein Spiel mit seinem damaligen Verein Darmstadt 98 in Würzburg.

Nun sich die Frage stellen, wie es für Anfang möglich war, bei einem Spiel in Würzburg anwesend zu sein und gleichzeitig im 350 Kilometer entfernten Köln geimpft zu werden. Hinzu kommt, dass die in Anfangs Impfpass festgehaltene Chargennummer nie verimpft worden war und auch die Chargennummer der angeblichen zweiten Impfung nicht zu dem Datum passt, welches in Anfangs Impfpass festgehalten wurde. Auch im August galt der ehemalige Werder Trainer eigentlich noch als ungeimpft und musste sogar kurzzeitig in Quarantäne. Allerdings wurde Anfang, laut seinem Impfpass, bereits im Juni schon zum zweiten Mal geimpft. Das Bremer Gesundheitsamt wurde auf diese Unstimmigkeiten aufmerksam, nachdem sie alle Impfpässe der Grün-Weißen wegen einer Corona-Infektion überprüften.

Aufgrund der erdrückenden Hinweise schaltete sich am Donnerstag (18.11.21) auch die Staatsanwaltschaft ein, welche die Ermittlungen gegen den ehemaligen Werder Trainer noch am gleichen Tag begann. Zunächst beteuerte Herr Anfang seine Unschuld und versicherte, dass er beide Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten habe. Eine Woche zuvor erwähnte er in einer Pressekonferenz, dass er ,,geimpft sei, aber jeder seine eigene Entscheidung treffen solle“, sagte Anfang der Bild.

Um die Impfpässe von Markus Anfang und auch seinem Co-Trainer Florian Junge zu erhalten, gegen welchen am Montag (22.11.21) ebenfalls Ermittlungen eingeleitet wurden, erschien die Polizei am Freitag in der Werder-Geschäftsstelle mitsamt einem Durchsuchungsbefehl. Anfang und Junge machten sich umgehend auf den Weg ins Weserstadion, um ihre Impfpässe abzugeben. Sollte sich der Verdacht auf Urkundenfälschung gegen Anfang bestätigen, so wäre dies wahrscheinlich einer der größten Skandale in der Bundesliga-Geschichte. Einige erinnert es wohl an Christoph Daums Kokainaffäre Anfang 2000. Auch damals leugnete Daum, der zu diesem Zeitpunkt als Bundestrainer arbeitete, zuerst den Kokainkonsum und sprach sogar von einem ,,reinen Gewissen“.

Erst eine Haarprobe bewies das Gegenteil. Der große Unterschied zwischen Daums Kokain- und Anfangs Impfaffäre ist jedoch, dass Daum hauptsächlich sich selbst in Gefahr brachte, während Anfang über Monate seine Mitmenschen gefährdete. Unter anderem musste sich der Ex-Werder Trainer seit Anfang Herbst nicht mehr regelmäßig testen, da diese Pflicht nur für die bestand, welche noch keine doppelte Impfung vorweisen konnten. Damit setzte er nicht nur die Spieler und BetreuerInnen wochenlang einem Risiko aus, ohne dass diese es wissen – nein, er betrog auch die, welche momentan an der immer noch viel zu niedrigen Impfquote leiden, wie Ärzte und Ärztinnen, Pfleger und Pflegerinnen und jene, welche hoffnungslos auf eine medizinische Operation warten, aber kein Intensivbett bekommen.

Sollte Anfang ein Schuldeingeständnis ablegen, so könnte das Strafverfahren mit einer hohen Geldstrafe oder einer langen Bewährungsstrafe eingestellt werden. Tut er dies nicht, so steht ihm bei einer Verurteilung eine Haftstrafe für Urkundenfälschung bevor. Zusätzlich könnte ihm die Trainer Lizenz entzogen werden. Nachdem der Interimstrainer Danijel Zenkovic nach seinem Debüt gegen Schalke positiv auf Corona getestet wurde, musste kurzerhand der U19-Trainer Christian Brand herhalten. Zudem gab Zenkovic Anfang als eine seiner Kontaktpersonen an, weshalb dieser, aufgrund seines unbekannten Impf Statuses, ebenfalls in Quarantäne musste. Am Sonntagnachmittag (28.11.21) wurde schließlich der neue Werder Trainer Ole Werner vorgestellt. Dieser ist, inklusive der Interimstrainer, der 6. Trainer Werders dieses Jahr.

Werder Bremen musste in diesem Jahr viele Rückschläge einstecken-zuerst der Abstieg, dann beinahe die Insolvenz und nun Anfangs Impfaffäre. Diese wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf den Fußballverein, sondern auf das ganz Bremen. Laut RKI hat das Bundesland die in Deutschland beste Impfquote – rund 80% der BremerInnen sind vollständig geimpft (Stand 26. November 2021). “