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Das Indienprojekt

Jährlich, ohne Pause seit 15 Jahren, tritt die Spendenaktion („das Indienprojekt“) in Kraft, um Kindern in Not zu helfen. Die von der Fördergemeinschaft für Kinder in Indien e.V. ins Leben gerufene Aktion dient dazu für Kinder in Indien Geld zu sammeln, damit sie gegen die (Kinder-) Krankheiten Mumps, Masern, Röteln, Tuberkulose, Diphtherie, Hepatitis B, Tetanus und Kinderlähmung geimpft werden können und so die Möglichkeit auf eine elementare medizinische Grundversorgung haben.

Der Impfstoff wird in Indien gekauft, da dieser dort ein Vielfaches billiger ist und so das gespendete Geld für mehr Kinder reicht. Geimpft wird von ortsansässigen Ärztinnen und Ärzten und Krankenpflegerinnen. So soll geholfen werden ohne Abhängigkeiten zu schaffen.

Der Förderverein für Kinder, mit dem Vorsitzenden Hans-Joachim Regge in Indien e.V. gründete die Spendenaktion in Indien. Besonders beteiligte sich Dr. Hans Hütte, der für den Förderverein tätig ist und an das Gymnasium Horn kommt, um Klassen von dem Projekt zu berichten und Schüler darüber aufzuklären, wie die Lebensbedingungen für Kinder in den Slums sindist und um ihnen einen Einblick in deren Leben zu geben. Jedes Jahr fliegt Dr. Hütte mit seiner Frau auf eigene Kosten ca. drei Monate nach Indien, um die Zusammenarbeit zu ermöglichen. Hauptkontaktperson vor Ort ist die Ärztin Dr. Seema Joshi, welche früher selbst in einem Slum lebte. Sie bespricht mit ihren Kollegen vor Ort welche Impfstoffe gebraucht werden.

Im Schuljahr 2019/2020 fand dieses Event wieder an „unserer“ Schule statt, bei welchem sich viele Klassen und Kurse beteiligten. Noch vor den Weihnachtsferien 2019 wurden 3.200,00€ an Herrn Hütte überreicht, jedoch kamen im Jahr 2020 noch weitere Spenden dazu und so betrug die Endsumme 3.756,15€. Da von einem Euro zwei Kinder geimpft werden können, konnten von den Spenden ca. 7.512 Kinder geimpft werden.

Auch in diesem Jahr findet die Spendenaktion vom 6.12.2021 bis zum 17.12.2021 statt. So hofft man auch wieder auf eine neue Höchstsumme, um den Kindern in den Slums zu helfen und auf starke Mithilfe von Schülerinnen, Eltern, Verwandte, Konzerne und viele weitere Spender*innen.

Hikikomori

“Hikikomori” sind zurückgezogene Erwachsene in der japanischen Gesellschaft. Der Begriff bedeutet soviel, wie “die, die sich einschließen” („Weltspiegel – Das Erste“). Dieser soziale Rückzug ist zurückführbar auf Mobbing, traumatische Ereignisse, Depressionen, zu viel Druck von Eltern und einen Beruf oder einen Abschluss zu absolvieren. Jedoch unterscheiden sich die Fälle und es gibt viele Gründe für diese Beschränkungen ihrerseits.

“Hikikomori in Japan – Wenn Jugendliche sich vor
der Welt verstecken”, tagesspiegel.de, Felix Lill, Der
Tagesspiegel, 04.01.2015, Zugriff vom 19.06.2021

Die Hikikomori fürchten sich der Norm der Gesellschaft nicht anpassen zu können. Daher entscheiden sie sich für den gesellschaftlichen Ausschluss und streben dabei ein extremes Maß an Isolation an. Somit trennen sie sich von der Außenwelt und unterbinden soziale Kontakte. Unter anderem erhalten sie dabei den Schutz des Elternhauses, um sich zurückzuziehen, denn der Leistungsdruck überwältigt sie zu sehr. Eltern befürchten ebenfalls, wie ihre Kinder, von der Gesellschaft aufgrund ihrer psychischen Probleme ausgeschlossen zu werden, denn mit einem Hikikomori-Kind kommen viele Benachteiligungen. Daher halten viele Familien den Zustand ihrer Kinder geheim. Dadurch können sie ihren Kindern keine richtige Hilfe anbieten.

Die japanische Gesellschaft sträubt sich gegen die Hikikomori, weil sie sich nicht an die Normen der Bevölkerung, mit Fleiß, angleichen. Deshalb münden ihre Isolationen meistens ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft. Die Anzahl der Hikikomori ist proportional zur Selbstmordrate der Japaner. Selbstmörder sehen sich den gleichen Belastungen ausgesetzt, wie die Hikikomori. Zusätzlich stellen die Hikikomori in Japan teilweise eine Gefahr dar, denn manchmal kommt es zu Übergriffen und zu Morden. Diese Ereignisse führen zu weiteren Ausschließungen der Hikikomori in der japanischen Gesellschaft. Um diesen Kreislauf zu unterbinden, haben sich Institutionen etabliert, wie die Hilfsorganisation Hidamari, die sich mit den belasteten Hikikomori vertraut machen und diese kleinschrittig zurück ins Leben führen.

Auch die Möglichkeit eine „Schwester zum Mieten” vom Unternehmen „New Start” ermöglicht den Hikikomori den Anschluss an die Gesellschaft wieder zu finden. Hierbei kümmern sich Freiwillige ohne medizinische Vorkenntnisse um die einsamen Erwachsenen. Einerseits fühlen sich die Hikikomori in der Präsenz ihrer „Schwester„ erleichtert, jedoch wirkt es zum Beginn des Prozesses sehr fremd auf sie, dass eine Person auf sie einredet, die ihnen nicht bekannt ist. Dies geht so weit, dass sie das Gefühl entwickeln, jemand möchte sie kontrollieren.

Sofern sich eine Schwester einem Hikikomori annähern kann, dauert es durchschnittlich zwei Jahren bis diese Erwachsenen zurück ins Leben finden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die isolierten Hikikomori von der Gesellschaft nicht als „richtige” Menschen betrachtet werden. Um dieser Kritik zu entfliehen, ziehen sich die Hikikomori immer weiter zurück. Es gibt Möglichkeiten diese Menschen zurück ins Leben zu führen, jedoch bedarf es hierzu viel Arbeit.