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Für diesen Artikel habe ich mit einigen Mitgliedern des Jugendbeirates Horn Lehe ein Interview geführt. Dafür bin ich in den Debattieren-Politik-Wahlpflicht-Kurs von Frau Kroh gegangen. Fünf der acht Mitglieder des Jugendbeirates von unserer Schule sind in diesem Wahlpflichtkurs. Das sind Benedek Barna, Julian Olde Kalter, Maxime Kipka, Oscar Hennefelder und Sina Mertens.

Wieso wolltet ihr gerne beim Jugendbeirat Horn Lehe mitmachen?

Benedek: Ich fand es cool, dass wir die Chance hatten, selber mitzubestimmen. Außerdem auch die Idee, andere Kinder aus Horn zu vertreten. Das wollte ich mal ausprobieren.

Julian: Ich finde auch, dass es wichtig ist, sich politisch zu engagieren. Es gibt ja auch nicht sehr viele Menschen, die da mitmachen wollten, also dachte ich, ich mache da jetzt mit. Ich denke, es war eine gute Entscheidung.

Maxime: Ich wollte mich, genau wie Julian und Benedek politisch engagiere. Ich hatte Lust dazu den Stadtteil zu verändern. Ein schönes Projekt fand ich zum Beispiel die Skaterbahn, die der Jugendbeirat Horn Lehe und Oberneuland zwischen den beiden Stadtteilen aufbauen wollte. Das wollte ich zum Beispiel gerne umsetzt und einen Beitrag dazu leisten. Um das umzusetzen wollte ich gerne dem Jugendbeirat beitreten.

Sina: Ich habe eigentlich keinen richtigen Grund dafür. Ich wollte halt einfach mitmachen.

Oscar: Ich wollte natürlich gerne mitmachen, um den Stadtteil umzugestalten und meine eigenen Ideen dort einzubringen. Man hat leider nicht so viele Möglichkeiten, weil einem dann doch schon relativ die Hände gebunden sind…

Wie lief die konstituierende Sitzung ab und was habt ihr darin besprochen?

Benedek: Wir sind in den Raum hereingekommen und da erwarteten uns erstmal Süßigkeiten (lacht). Dann wurden wir begrüßt und haben uns gegenseitig vorgestellt.

Julian: Dann haben wir die Vorsitzenden und sämtliche andere Posten gewählt…

Maxim: … wie zum Beispiel für den Controlling Ausschuss.

Was ist denn der Controlling Ausschuss eigentlich?

Julian: Also der Controlling Ausschuss, der bestimmt über bestimmte Finanzen entscheidet und so weiter.

Oscar: Also das ist so etwas ähnliches wie der Jugendbeirat, nur eben für Erwachsene und da gab es einen Abgeordneten, der hat uns freundlicherweise den Sitz angeboten und deswegen sind wir darin vertreten. Sonst sind da nur Erwachsene, wir sind jetzt die einzigen Jugendlichen im Controlling Ausschuss.

Seid ihr denn alle im Controlling Ausschuss?

Oscar: Nein, nur einer aus dem Jugendbeirat ist in dem Ausschuss.

Benedek: Außerdem sollten wir noch einen Eid leisten, dass wir nicht mit anderen über die Ausgaben reden. In dieser Sitzung ist das auch noch gar nicht passiert, aber in der nächsten wird das passieren.

Maxim: Der Ausschuss entscheidet darüber, wie viel Geld wir in was investieren, zum Beispiel in die Graffitiwand am Langenkampassee.

Benedek: In der Sitzung haben wir auch noch die Termine für die nächsten Sitzungen abgemacht. Das hat ziemlich lange gedauert.

Denkt ihr, dass der Jugendbeirat Horn Lehe viel verändern kann?

Sina: Ich denke nicht, dass wir sehr viel verändern können, weil wir nicht sehr viel Ansehen und Mittel dafür haben. Wir können jetzt nicht wirklich so viel bewegen.

Julian: Ich würde sagen, der Jugendbeirat kann nicht wirklich viel verändern, aber er kann auf jeden Fall einiges hinzufügen.

Sina: Er kann jetzt nicht dafür sorgen, dass in Bremen irgendwie…

Julian: … der kommunistische Staat ausgerufen wird (lacht) …

Maxim: Ja, aber er könnte Anreize geben daran, an andere Beiräte oder Gemeinden. Ich würde sagen, unser Ansehen ist eigentlich schon ziemlich hoch. Mich haben zum Beispiel schon einige Leute darauf angesprochen, da es einen Artikel im Weser Kurier gibt, zum Jugendbeirat Horn. Von daher ist es schon merkbar, dass man ein gewisses Ansehen bekommt und dass es auch von hoher Wichtigkeit ist.

Benedek: Ja, das glaube ich auch. Wir können glaube ich schon einiges verändern. Ich denke, es wird auch passieren, dass Jugendliche aus dieser Schule zu uns kommen und uns ihre Ideen vorschlagen, damit wir diese umsetzen können.

Was wollt ihr, in eurer Zeit im Jugendbeirat, verändern oder Bewirken und denkt ihr, dass das umsetzbar ist?

Maxim: Wie ich ja schon am Anfang gesagt habe, finde ich die Idee von der Skaterbahn ziemlich gut und würde das gerne schaffen. Außerdem könnte man noch mehr von diesen Unterständen bauen, wie schon die auf dem Spielplatz Vorkampsweg. Da können sich zum Beispiel Jugendliche treffen und dort “chillen” können.

Sina: Ich fände es toll, wenn wir in Horn mehr Fahrradstraßen bauen können, vor allem auch um den Schulen drum herum. Das wäre schön für diejenigen, die jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Und für die, die immer mit Auto gebracht werden wäre es ein Anreiz, mit dem Fahrrad zu kommen. Dadurch würden vielleicht manche Eltern es ihren Kindern erlauben, auch mal mit dem Fahrrad in die Schule zu gehen.

Oscar: Ich denke, dass Sinas Idee eher schwierig umsetzbar ist, weil Fahrradstraßen ja etwas mit der Infrastruktur von Bremen zu tun haben und sich das eher schwierig ändern lässt. Das kostet ja auch ziemlich viel Geld.

Ja klar, aber man kann die Idee ja schonmal einbringen.

Oscar: Ja gut, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass das umgesetzt wird.

Sina: Das ist halt was ich meinte, nämlich dass man nicht wirklich viel bewirken kann.

Benedek: Ja doch. Jetzt am Beispiel hier in der Nähe. Auf dem Spielplatz am Vorkampsweg gibt es einen kleinen Unterstand. Der Jugendbeirat hat bewirkt, dass es diesen jetzt gibt. Das zeigt, dass wir einiges verändern können.

Julian: Ich finde vor allem die Idee mit der Skateranlage sehr gut. Das ist vielleicht nicht direkt etwas für den Jugendbeirat, aber trotzdem cool. Ich wünsche mir auf jeden Fall noch mehr Verkehrssicherheit in Horn Lehe.

Maxim: Eine Sache, die man noch machen kann wäre auf jeden Fall ein Hochseilgarten hier in der Nähe. In Horn Lehe gibt es ja sehr viele alte, hohe Bäume, vor allem Eichen. Den Vorschlag könnte man auf jeden Fall einbringen. In Horn gibt es sonst nämlich nicht viele Aktivitäten für Jugendliche und Kinder, das ist ein bisschen schade.

Benedek: Über unsere Ideen haben wir bei der konstituierenden Sitzung schon gesprochen. Da haben wir uns entschieden, den Unterstand auf dem Spielplatz auf jeden Fall weiterzuführen.

Denkt ihr, dass sich durch die Arbeit des Jugendbeirates Horn Lehe mehr junge Leute mit Politik auseinandersetzen?

Julian: Das kommt darauf an, was wir überhaupt machen. Wenn wir zum Beispiel eine Infoveranstaltung veranstalten denke ich schon, dass sich einige Leute damit mehr auseinandersetzen, aber wenn wir einfach nur unsere Projekte weiterführen oder neue anfangen, setzen sich dadurch zwangsläufig wahrscheinlich nicht mehr Jugendliche mit Politik auseinander.

Oscar: Es kommt auch immer darauf an, was der Jugendbeirat beschließt. Wenn man sich eher auf die nützlichen Dinge konzentriert, wie zum Beispiel unsere Projekte, dann denke ich nicht wirklich; wenn man Plakate in Schulen aufhängt natürlich schon eher.

Benedek: Außerdem erfahren wir selbst auch noch einiges über Politik. Zum Beispiel wird es hin und wieder mal Seminare geben, in denen wir selber weitergebildet werden. Dafür sind wir auch sehr dankbar.

Ihr habt euch bestimmt schon angesehen, was der letzte Horner Jugendbeirat gemacht hat. Wie findet ihr das und wollt ihr diese Projekte weiterführen?

Sina: Die Projekte des alten Jugendbeirates sind eigentlich alle schon abgeschlossen. Da gibt es eigentlich nicht mehr wirklich etwas, was man da beenden kann.

Oscar: Naja, es gibt halt noch diese zwei Projekte. Einmal die Graffitiwand am Langenkampssee, da müsste man noch einmal gucken, ob auch alles so gelaufen ist, wie es geplant war, und der Wiederaufbau des Unterstandes am Vorkampsweg.

Maxim: Also ich würde mich jetzt vor allem konzentrieren auf neue Projekte. Man könnte man noch so einen Unterstand bauen, zum Beispiel in der Nähe des Rhododendronparks.

Vielen Dank für das Interview!

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