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Warum lernen wir, was wir in der Schule lernen? 

Es ist Matheunterricht. Man lernt über lineare Gleichungssysteme. Von hinten kommt die Frage: „Wieso lernen wir das überhaupt?“. Die Antwort ist einfach: „Weil ihr das im Abitur machen müsst“. Die Antwort ist gut genug für diese Unterrichtsstunde und die Schüler hinterfragen es nicht mehr. Aber warum müssen wir das eigentlich im Abitur machen können? Was ist der Grund, außer dass wir es einfach machen sollen? Und brauchen wir das eigentlich in der Zukunft? 

In diesem Artikel geht es um die Fächer, die man in der Mittelstufe hat und in der Oberstufe nicht abwählen darf. Denn in der Oberstufe wählt man schon Fächer unter Berücksichtigung seiner Interessen oder seines gewünschten Berufs.

In der Grundschule lernt man grundlegende Lern-, Arbeits- und Sozialformen sowie mathematische, sprachliche und sachunterrichtliche Kompetenzen, wie zum Beispiel Lesen, Schreiben oder Rechnen. Das sind, wie gesagt, grundlegende Kompetenzen, die man braucht, um später fortbestehen zu können.

Das ändert sich in der Mittelstufe, wo die Fächer immer weiter fortgeschritten werden. In Mathe lernt man plötzlich über Gleichungen und Funktionen und in Deutsch muss man Gedichte analysieren und man fragt sich, wofür man das überhaupt im Leben braucht. Denn die Informationen scheinen nutzlos zu sein, solange man keinen Beruf in diesem Bereich hat. Man vergisst sie sowieso, nachdem man mit der Schule fertig ist. Hier sind die Fremdsprachen ausgeschlossen, denn es ist klar, warum man eine Fremdsprache lernt. Der Unterricht besteht meistens aus Grammatik oder Wörtern und Sätzen, die man im Alltag in dieser Sprache gebraucht, die Informationen sind nicht so fortgeschritten, dass man sie als unnötig bezeichnen kann. Aber sind die Informationen in den anderen Fächern wirklich nutzlos? Die Antwort ist ja. Aber das bedeutet nicht, dass der Unterricht bedeutungslos ist, weil man durch ihn unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten entwickelt.

In Mathe ist das Ziel nicht unbedingt, dass man am Ende lineare Gleichungssysteme lösen kann. Durch Mathe baut man geistige Disziplin auf und fördert logisches Denken und geistige Strenge. Man entwickelt logisches Schlussfolgern und analytisches Denken, weil es unterschiedliche Wege gibt, wie man eine Aufgabe lösen kann und man die Beste davon herausfinden und auswählen soll. Dadurch werden auch die Fähigkeiten zur Problemlösung verbessert. Studien zeigen auch, dass das Üben von Mathematik die Ermittlungsfähigkeiten, den Einfallsreichtum und die Kreativität verbessert. Auch ist Mathe vor allem wichtig, weil es eine wichtige Rolle für das Verständnis der Inhalte anderer Schulfächer wie Naturwissenschaften, Sozialkunde und sogar Musik und Kunst spielt.

In anderen Naturwissenschaften, wie Biologie, Chemie oder Physik, entwickelt man seine Fähigkeit, Fragen zu stellen, Informationen zu sammeln, seine Ideen zu organisieren und zu testen, Probleme zu lösen und das Gelernte anzuwenden. Man hat auch ein besseres Verständnis über die Welt um sich herum. Das Erlernen von Naturwissenschaften weckt Neugier und Entdeckungsgeist, das wird dann nötig für die Entwicklung von Technologie.

Gesellschaftswissenschaften, wie Geographie, Geschichte oder Philosophie, sorgen für ein besseres Verständnis über die Welt und unterschiedliche Kulturen und dadurch für eine Entwicklung von Empathie. Sie helfen, zukünftige Politiker auszubilden und vorzubereiten und sind ein wichtiges Mittel zur Entwicklung von kritischen Fähigkeiten, wie zum Beispiel der Verwendung von Beweisen, Recherche, Argumentation, Schreiben, Sprechen, Zuhören, Rechnen sowie Datenerfassung und -analyse. Geschichte ist besonders wichtig, sodass man verhindert, dass die Fehler aus der Vergangenheit wiederholt werden.

In Deutsch entwickelt man grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten, einschließlich Leseverständnis, phonemisches Bewusstsein, Selbstausdruck und Geschichtenerzählen. Deutschunterricht steigert das Einfühlungsvermögen und bietet eine neue Perspektive auf die menschliche Erfahrung. Er hilft dabei, die Anstrengungen zu würdigen, die mit dem Schreiben verbunden sind.

Kunstgattungen verbessern das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, da es keine falschen oder richtigen Antworten gibt. Sie bringen den Schülern bei, wie man mit kritischem Feedback umgeht und sich dadurch verbessert. Kunstgattungen fördern die Entwicklung der Kreativität und Empathie und schaffen auch ein Gemeinschaftsgefühl. Studien zeigen auch, dass Schüler, die sich an Kunst, Musik, Theater oder Tanz beteiligen, bessere Erfolgsaussichten in der Schule und ein geringeres Risiko, Drogen und Alkohol zu nehmen, haben.

Und die profilgebundenen Fächer, obwohl man sie nicht immer mag, tragen zu einem besseren Verständnis über den Leistungskurs bei. Wenn man zum Beispiel im Biologie Profil ist, hat man Chemie und Mathe als profilgebundene Fächer, weil Chemie wichtig für das Verständnis über die biochemischen Themen der Biologie ist und Mathe allgemein wichtig für das Verständnis von Naturwissenschaften.

Jetzt können wir unsere ursprüngliche Frage beantworten. Zusammengefasst können wir sagen, dass die Informationen, die wir lernen, nicht unbedingt wichtig sind. Allerdings ist es trotzdem wichtig, sie zu lernen, weil dadurch Kompetenzen und Fähigkeiten, die wichtig für das Leben sind, entwickelt werden.

 

Quellen

Der Weg zum Überflieger

Jedes Jahr aufs Neue werden einige Schüler im Rathaus vom Bürgermeister wegen ihrer erfreulichen akademischen Leistungen geehrt. Diese Schüler haben das Sensationelle erreicht – ein 1,0-Abitur. Einige Abiturienten sammeln sogar beeindruckende 900 von 900 Punkten. Doch was haben diese Schüler anders gemacht als die breite Schülermasse?

In erster Linie wendeten diese Überflieger die idealen und effizientesten Lernmethoden an. Jedoch variieren diese von Person zu Person, da jeder Mensch auf seine individuelle Art lernt. Der Biochemiker Frederic Vester identifizierte in einer Studie vier verschiedene Lerntypen – der visuelle, der auditive, der haptische und der kognitive Lerntyp. Vereinfacht gesagt bedeutet das: Visuelle Typen bevorzugen das Lernen durch Sehen, während der auditive Lerntyp durch Sprechen und Hören effektiver Informationen aufnehmen und verarbeiten kann. Menschen, die der haptischen Lernkategorie angehören, favorisieren das Lernen durch Fühlen und Anfassen. Der vierte Lerntyp, der kognitive, eignet sich neues Wissen am besten durch Lesen und Schreiben an. Wer seinen Lerntyp herausfinden möchte, der kann im Internet verschiedene Tests durchführen, beispielsweise auf der Webseite der Schülerhilfe.

Es gibt aber auch andere Gründe für herausragende Noten. So sind die Hausaufgaben wichtig, denn sie bieten den Schülern die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden. Außerdem werden die Hausaufgaben häufig in der nächsten Unterrichtsstunde besprochen, was natürlich den Vorteil hat, dass man seine Ergebnisse vorstellen und somit auch die mündliche Note verbessern kann. Die Mitarbeitsnote hängt jedoch auch stark von der Lehrkraft ab. Daher sollte man sich direkt gegen Anfang des Schuljahres aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen. Das Sprichwort „Der erste Eindruck zählt“ trifft hier vollkommen zu. Des Weiteren kann es sich für die restliche Schulzeit als besonders hilfreich erweisen, wenn man die genauen Bewertungskriterien der Lehrkraft kennt und sich an diesen orientiert.

Zwei Drittel der 900 möglichen Abiturpunkte können die Schüler bereits in den zwei Jahren der Qualifikationsphase sammeln – es lohnt sich also, früh zu punkten. Deshalb sollte der Fokus beim Abitur primär auf der Q-Phase liegen. Auch die Wahl der Leistungskurse ist ausschlaggebend. Die 1,0-er-Abiturientin Laura Hooymann, eine bekannte Youtuberin, erklärte dazu folgendes: „Man sollte ganz einfach Leistungskurse wählen, die einem auch wirklich liegen und nicht etwa, weil sie besonders angesehen oder schwer sind.“ Selbst bei der Hochschulzulassung hätten die Universitäten nicht auf ihre Fächerkombination geachtet, sondern hauptsächlich auf ihren Notendurchschnitt.

Am wichtigsten ist jedoch eins: die Eigenmotivation. Wer selbst nicht gewillt ist, mehr Arbeit, Zeit und Mühe in die Schule zu investieren, dem helfen auch keine Tipps der Überflieger. Für ein Spitzenabitur sollte man sich hohe Ziele setzen und nicht aufgeben, nur weil es schwer wird. Aussagen wie „Dieses Fach liegt mir nicht“ sind hierbei besonders irreführend und schädlich. Durch eine solche negative Mentalität nimmt man sich bereits früh die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und an seine eigenen Grenzen zu kommen. Disziplin, Lernbereitschaft, Zeitmanagement und Verantwortungsbewusstsein ebnen den Weg zu einem 1,0-Abitur. Das hebt die Spitzenschüler nicht nur von der breiten Masse ab, sondern öffnet ihnen auch die Tür in eine spannende berufliche Zukunft.