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Weihnachtstraditionen in der Ukraine
/in alle Artikel, Kultur, Ukraine-Spezial/von Philipp Olde KalterBald ist Weihnachten. Geschenke, Zusammensein, Liebe und gemütliches Essen. Doch wie wird Weihnachten eigentlich in der Ukraine gefeiert? Was ist man da so? Und wer bringt dort eigentlich die Geschenke?
Bei der Frage, wie man in der Ukraine Weihnachten feiert , muss man unterscheiden zwischen dem orthodoxen Weihnachtsfest und dem nicht-orthodoxen. Die Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung feiert das orthodoxe Fest. Darum soll es in diesem Artikel auch gehen.
Das Weihnachtsfest feiert man in der Ukraine nämlich im Januar. Die Weihnachtszeit beginnt an Heiligabend. Das Fest ist dann meistens am 7. Januar. Das kommt durch den julianischen Kalender, den die orthodoxen Ukrainer für einige Festtage anwenden.
Am Abend gibt es dann Bescherung. Doch vorher das große Festmahl. Eines der wichtigsten Merkmale am ukrainischen Weihnachtsfest. Insgesamt zwölf Gerichte stehen dabei auf dem Tisch. Diese müssen – aufgrund des Fastens – alle vegetarisch sein. Die Zahl zwölf steht dabei für die zwölf Apostel von Jesus. Unter dem Tisch wird Heu verteilt, um an die Geburt von Jesus zu erinnern. In den Ecken des Tisches liegen Nüsse und Knoblauch, die für Gesundheit und Kraft sorgen sollen. Das Essen wird meist vorgekocht, sodass die Familie für die komplette Weihnachtszeit genug Essen hat.
Das Festmahl wird durch das älteste Familienmitglied am Tisch eröffnet. Diese spricht ein Gebet, welches das Essen segnen soll.
An Weihnachten wird aber auch immer besonders an die verstorbenen Familienmitglieder gedacht. Wie in Polen wird dafür ein freier Platz gedeckt. Jedoch nicht für eine fremde Person, sondern für die verstorbenen Mitglieder der Familie, die sich somit auch an dem Essen bedienen können.
Geschenke bekommen die Kinder am Nikolaustag. Dem 19. Dezember (auch nach dem julianischen Kalender).
Am nächsten Tag geht die Familie dann in die Kirche. So eine Weihnachtsmesse kann auch mal vier Stunden dauern. Während der kompletten Messe muss man stehen, da es in orthodoxen Kirchen keine Sitzgelegenheiten gibt. An diesem Nachmittag darf eine Familie nicht von weiblichen Personen besucht werden. Das würde nämlich Unglück für das kommende Jahr bringen.
Nach dem Gottesdienst trifft sich die Familie dann wieder zum Mittagessen. Diesmal jedoch wieder mit Fleischgerichten.
Am Nachmittag beginnen in vielen Orten bereits die Sternsinger durch die Straßen zu laufen und an allen Häusern zu klingeln, um Spenden für arme Gebiete auf der Welt zu sammeln. Das geht am nächsten Tag weiter. Die Sternsinger haben eine lange Tradition in der Ukraine. Familien werden an diesem Abend von teilweise zehn Gruppen besucht.
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